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Wiener Mädchen in Syrien laut Vater entführt

Veröffentlicht: 25. April 2014 21:16 Uhr
Im Falle der zwei Wiener Mädchen, die Anfang April Richtung Syrien aufbrachen, um dort zu kämpfen, geht der Vater von Sabina S. davon aus, dass seine Tochter entführt wurde. Das berichtete die türkische Zeitung "Daily Sabah". "Die Presse" schreibt unterdessen, dass sich die Mädchen in einem Gebiet aufhalten, das die Terrororganisation "Islamischer Staat im Irak und der Levante kontrolliert.

Die Gerüchte, dass seine Tochter weggelaufen sei, um im Syrien-Krieg zu kämpfen, seien nicht wahr. Seine Tochter Sabina habe keine Kontakte zu radikalen Gruppierungen. Viele Medienberichte würden nicht der Wahrheit entsprechen. So habe Sabina keine Nachricht bei ihrem Verschwinden hinterlassen. Aktuell wisse er nicht, wo seine Tochter ist. "Wir erwarten Hilfe aus der Türkei. Wir wollen die Mädchen wiedersehen", so der Vater.

Die Wiener Polizei überprüft auch Hinweise in diese Richtung, sie sind aber derzeit nicht bestätigt, wie es am Freitag auf APA-Anfrage hieß. Mit dem Vater stehe man ebenso wie mit den ausländischen Behörden in Kontakt. Laut "Presse" hat der türkische Nachrichtendienst den österreichischen Behörden mitgeteilt, dass die Mädchen die Grenze nach Syrien überschritten hätten.

Die beiden jugendlichen Mädchen, Samra K. und Sabina S. sind seit dem 10. April aus Wien abgängig. Nach früheren Angaben ihrer Eltern, bosnischen Flüchtlingen, die in den 1990er-Jahre nach Österreich kamen, hatten sie schriftlich angekündigt, in Syrien für den Islam kämpfen zu wollen. Gesichert ist gegenwärtig nur, dass sie über Ankara ins südtürkische Adana flogen - eine klassische Reiseroute für ausländische Syrien-Kämpfer. Was danach passierte, ist Gegenstand von Gerüchten und Spekulationen.

Seit Beginn des Konflikts im März 2012 seien mehr als 100 Österreicher zum Kampf gegen Machthaber Bashar al-Assad nach Syrien aufgebrochen, mehr als ein Viertel davon habe tschetschenische Wurzeln, schreibt die "Presse". An die 20 Kämpfer aus Österreich seien in Syrien gefallen. Rund 20 Islamisten seien bisher zurückgekehrt. Laut "Kurier" hätten sich nach Behördenangaben rund 80 Österreicher am Krieg in Syrien beteiligt, zehn seien bisher dort ums Leben gekommen.

Das Innenministerium bestätigt auf APA-Anfrage am Freitag lediglich, dass von Zahlen in diesen Größenordnungen auszugehen sei. Allerdings gehe es dabei auch um Personen, die zwar von Österreich aus nach Syrien aufgebrochen seien, aber keine österreichischen Staatsbürger gewesen seien. Der österreichische Verfassungsschutz beschäftige sich mit dem Phänomen der Rekrutierung. Aus dem Innenministerium wurde betont, dass es in Österreich keine Bedrohung gebe.

(Quelle: salzburg24)

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