Nach dem Saalverweis nahm die Polizei demnach die Personalia einiger Anwesender auf. Laut dem früheren Integrationsbeauftragten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Omar Al-Rawi, wusste man bei ATIB im Vorhinein nicht Bescheid, dass es sich bei den Saalmietern um Salafisten handelt. Als dies klar geworden sei, "ist die Veranstaltung sofort abgesagt worden", sagte der Wiener SPÖ-Gemeinderat. Die Salafisten wollten angeblich Geld für das vom Bürgerkrieg zerrüttete Syrien sammeln. Dort kämpfen u.a. auch radikale Islamisten gegen das Regime von Machthaber Bashar al-Assad.
Nach Ansicht des stellvertretenden FPÖ-Bundesparteiobmannes Johann Gudenus kann die Beobachtung der Salafisten durch die Polizei aber nur ein erster Schritt sein. In der Bundeshauptstadt gebe es "mindestens vier Salafisten-Nester, die bisher vom Verfassungsschutz nur beobachtet werden". Diese müssten geschlossen werden, damit dort nicht weiter Muslime angeworben würden.
Die Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ) verurteilte Slafisten-Treffen generell - sie würden den Staat gefährden und müssten verboten werden - und kritisierte die ATIB Union und die IGGiÖ wegen der Vorgänge. Sie hätten gewusst, dass es sich bei den Anmietern um Salafisten gehandelt habe.
Die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Alev Korun, lobte die Behörden: "Man darf Fanatikern keine Chance geben, unter dem Deckmantel einer Benefizveranstaltung oder der Religionsfreiheit Menschen zu radikalisieren und das Zusammenleben in Österreich zu vergiften", so Korun in einer Aussendung am Sonntag.
(Quelle: salzburg24)