Zwar wurde der österreichweite Start der neuen Matura auf 2015 (AHS) bzw. 2016 (BHS) verschoben. Zwei Schulen proben aber bereits 2014 im Rahmen eines Schulversuchs den Ernstfall. Am Stiftsgymnasium St. Paul im Lavantal (Kärnten) und im Sportgymnasium Maria Enzersdorf (NÖ) absolvieren die ersten Maturaklassen die volle neue "Standardisierte kompetenzorientierte Reife-und Diplomprüfung", bei der die Fragen beim schriftlichen Teil nicht von den Lehrern, sondern zentral vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) vorgegeben werden.
Außerdem muss davor eine sogenannte vorwissenschaftliche Arbeit verfasst werden, die am Beginn des Sommersemesters abgegeben werden muss. Für die mündlichen Prüfungen stellen die Fachlehrer der Schule für jeden Gegenstand mindestens drei und maximal 24 Themen zusammen. Daraus zieht der Schüler zwei Themen und muss sich für eines entscheiden.
Insgesamt komme man mit der neuen Matura gut zurecht, betonte Schuldirektor Pater Thomas Petutschnig. So habe man etwa darauf Wert gelegt, dass die Lehrer die diversen Fortbildungsangebote zu dem Thema in Anspruch nehmen.
Positiv schätzte Petutschnig die Einführung des Themenpools bei der mündlichen Matura ein. Damit sei dafür gesorgt, dass sich die Fachlehrer auf einen Kompromiss einigen müssen: "Der ist dann sehr gesund und spiegelt das wieder, was in den vier Jahren Oberstufe in der gesamten Schule unterrichtet wurde." Einerseits sei das ein Schritt zum kollegialen Unterrichten, andererseits werde dadurch verhindert, dass die Matura durch das Fokussieren eines Lehrers auf seine Lieblingsthemen zu schwer wird.
(Quelle: salzburg24)