Britische Menschenrechtler hatten sich energisch gegen die Auslieferung der beiden Männer vor zwei Jahren gestemmt. Da ihnen ihre lange Haftzeit angerechnet wird, könnten sie nun rasch freikommen. Babar Ahmad arbeitete in der IT-Abteilung des renommierten Londoner Imperial College, als er 2004 verhaftet wurde. Syed Talha Ahsan hatte eine der besten britischen Privatschulen besucht und war bei seiner Festnahme 2006 auf der Suche nach einem Job als Bibliothekar.
Der Anklage zufolge betrieben sie von 1996 bis 2002 Internetseiten, über die Kämpfer für die Taliban rekrutiert und deren Reisen nach Afghanistan organisiert wurden. Ahmad soll auch versucht haben, GPS-Geräte, Kevlar-Helme, Schutzwesten, Nachtsichtgeräte und Tarnanzüge zu besorgen.
Die USA hatten ihre Auslieferung beantragt, weil ihre Websites zeitweise über einen Server in Connecticut liefen. Tausende Briten stellten sich gegen die Auslieferung und Menschenrechtlern kritisierte, Ahmad sei der Brite, der im Zuge des "Kriegs gegen den Terror" am längsten ohne Anklage im Gefängnis saß.
Die heute 40 und 34 Jahre alten Männer hatten die Vorwürfe jahrelang zurückgewiesen, sich im Dezember aber schließlich der Verschwörung zur Unterstützung sowie der Unterstützung der Taliban schuldig bekannt. Nach dem Urteil könnte Ahmad nach inzwischen einem Jahrzehnt hinter Gittern binnen Wochen auf freien Fuß kommen. Auch eine umgehende Freilassung Ahsans wird erwartet, gefolgt von der Ausweisung nach Großbritannien.
(Quelle: salzburg24)
