Die BBU empfingen Freitagabend in der zweiten österreichischen Basketballbundesliga den Tabellenführer aus Wien. Die Salzburger waren vor dieser Partie sieglos am Tabellenende und gingen als krasser Außenseiter ins Spiel. Doch die Truppe von Headcoach Aaron Mitchell ließ sich den vermeintlichen Klassenunterschied nicht ankennen. Center-Riese Lorenz Rattey und seine Teamkollegen waren nach anfänglichen Unsicherheiten hellwach und mit viel Einsatz dabei. Vor allem in der Defensive zeigte die Zonenverteidigung der Salzburger bei den Wienern Wirkung. So endete das erste Viertel mit einer 17:15-Führung für die Hausherren.
BBU kämpft um jeden Ball
Unkonzentriertheiten, Ballverluste und „Hustle“ – also Kampf – zeichneten den zweiten Abschnitt aus, in dem wieder nicht viele Punkte fielen. Im dritten Viertel beim Stand von 35:32 traf Jasmin Tomas einen „Dreier“ für die BBU, der nicht nur das zahlreiche Publikum in der Sporthalle Alpenstraße erstmals an einen Sieg glauben lässt. Es schien als ob die Spieler nun wirklich an die Sensation glaubten. Doch wirklich absetzen konnten sie sich in dieser Phase aufgrund zahlreicher Turnovers nicht. Im Gegenteil, die Timberwolves aus Wien übernahmen sogar die Führung. Das Viertel wurde durch einen „Buzzer Beater“, also einen Treffer in der letzten Sekunde durch den Amerikaner der BBU, Aner Levron abgeschlossen. Er verkürzte damit auf 45:47.
Spannung bis zum Schluss
Im letzten Spielabschnitt mobilisierte Aaron Mitchell noch einmal die letzten Kräfte seiner Mannschaft. Erneut ist es der Kampf und Einsatz der die junge Truppe am Leben hält und auch in Führung bringt. Als ein Spieler der Wiener sich bei einer Aktion auf der Mittellinie plötzlich scheinbar grundlos fallen lässt und damit ein Foul zieht, steht die Halle Kopf. Jetzt war auch das Publikum im Spiel. Die letzten drei Minuten dauerten gefühlte drei Stunden und es war lange das gleiche Bild: Die Wiener trafen so gut wie nichts, die Salzburger holten die Defensiv-Rebounds und wurden danach gefoult. Da die Timberwolves schon über der Mannschaftsfoulgrenze waren, gab es für jedes Foul – auch wenn es nicht im Wurf war – Freiwürfe.
Eine Minute vor Ende zeigte die Anzeigetafel 57:57-Gleichstand an. Beide Teams tauschten Körbe aus, bis es 21 Sekunden vor Ende 59:60 für die Gastgeber stand. Lorenz Rattey schnappte sich einen Rebound nach einem verlegten Levron-Layup und wurde dabei gefoult – Er trifft aber nur einen von zwei Freiwürfen und stellt auf 60:60-Gleichstand. Mit dem allerletzten Wurf aus der im letzten Angriff traf ein Timberwolves-Spieler nicht nur den Korb, sondern auch ins Herz der BBU und seiner Fans. 60:62 lautete das ernüchternde Ergebnis, dass jedoch Mut für die Zukunft macht. Die Spieler schlugen sich tapfer und gaben alles. Und die Fans dankten es ihnen mit guter Stimmung und toller Unterstützung. Etwas das man auf Salzburgs Fußballplätzen oft vermisst.
(Quelle: salzburg24)