Fluch endgültig abgelegt

Auf Salzburg warten nun CL-Kracher

Veröffentlicht: 26. August 2021 08:14 Uhr
Von einem Fluch kann keine Rede mehr sein. Nach davor elf vergeblichen Anläufen in der Qualifikation steht Red Bull Salzburg zum dritten Mal in Serie in der Gruppenphase der Champions League. Dort soll sich die junge Mannschaft von Matthias Jaissle weiterentwickeln. Die Reifeprüfung im Play-off-Rückspiel bei Bröndby IF bestand Salzburg mit einem neuerlichen 2:1-Sieg aber mit Bravour.

Die Bullen sind in der Saisonpause noch einmal jünger geworden. Das Trainerteam ist neu, mit Patson Daka, Enock Mwepu oder Andre Ramalho haben sich Leistungsträger verabschiedet. Ihre Nachfolger heißen Benjamin Sesko (18 Jahre), Luka Sucic (18), Karim Adeyemi (19) oder Brenden Aaronson (20). "Die Champions-League-Spiele werden für sie richtige Highlights", meinte Jaissle. "Da wird die junge Truppe am meisten dazulernen, das ist ja unser Anspruch."

Salzburg schießt sich ins Königsklassen-Paradies

Red Bull Salzburg wird in der Champions League zum Serientäter. Zum dritten Mal in Folge schaffen die Bullen am Mittwochabend den Einzug in die Königsklasse. Beim 2:1 (2:0) -Sieg in Bröndby reichte …

Bullen lassen Hexenkessel verstummen

Viel stand daher in der Kopenhagener Vorstadt auf dem Spiel. Salzburgs Teenager ließen sich aber auch vom Hexenkessel, den die dänischen Fans bereitet hatten, nicht aus der Ruhe bringen. "Es war schon eine Art Reifeprüfung, die Atmosphäre war gigantisch", sagte Jaissle, von 2017 bis 2019 selbst als Co-Trainer bei Bröndby tätig. Als Lohn darf man am Donnerstagabend (LIVETICKER ab 18 Uhr) zur Gruppenauslosung nach Istanbul blicken.

Die Noten der Salzburg-Kicker

Salzburg siegte am Mittwoch im Champions-League-Quali-Duell in Bröndby mit 2:1 (2:0). SALZBURG24-Sportredakteur Aleksandar Andonov präsentiert die Bullen-Noten zum Spiel in der Einzelkritik. …

Wen ziehen die Bullen in Königsklasse?

Bei der Auslosung sind die Bullen wie schon in den beiden Jahren davor in Topf drei gesetzt. Duelle mit dem ebenfalls maßgeblich von Red Bull finanzierten deutschen Bundesligisten RB Leipzig wären damit ebenso wenig möglich wie solche mit dem FC Porto, Ajax Amsterdam oder Atalanta Bergamo.

Im ersten Lostopf befinden sich mit Europa-League-Sieger Villarreal, Frankreichs Meister OSC Lille und Portugals Meister Sporting Lissabon auch einige weniger große Kaliber. Dafür ist Topf zwei mit Real Madrid, dem FC Barcelona, Juventus Turin, Manchester United, Paris Saint-Germain, Liverpool, dem FC Sevilla und Borussia Dortmund mit einigen Schwergewichten bestückt.

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Die Bullen-Kicker in der Einzelkritik von SALZBURG24-Sportredakteur Aleksandar Andonov.

Ein Wunschlos hat Jaissle nicht. Auch eine Zielvorgabe wollte der 33-jährige Deutsche für die Königsklasse noch nicht abgeben, nachdem die Bullen unter seinem Vorgänger Jesse Marsch zuletzt zweimal als Gruppendritter in die Europa League umgestiegen waren. "Zunächst bin ich total froh, dass wir es geschafft haben, dabei zu sein. Das ist für den FC Salzburg einfach ein großes Erlebnis", betonte Jaissle.

"Bubentraum" geht in Erfüllung

Aaronson sprach von einem "Bubentraum", der für ihn in Erfüllung gehe. "Wir sind froh, in der Champions League zu sein. Das ist das, was dieser Club verdient", meinte der US-Amerikaner, der in beiden Play-off-Partien ein Tor erzielte. Die Gruppenphase beginnt am 14. bzw. 15. September. Jaissle wird dann einer der fünf jüngsten Trainer der CL-Geschichte sein. Rekordhalter Julian Nagelsmann war bei seiner Premiere mit 31 Jahren um etwas mehr als zwei Jahre jünger. Beide waren einst bei 1899 Hoffenheim tätig, Jaissle musste seine Spielerkarriere dort aber verletzungsbedingt früh beenden.

Auf den Rekord, als bisher jüngster Trainer ein CL-Play-off überwunden zu haben, gibt er wenig. "Mich freut es, dass wir gemeinsam die Reise fortsetzen können, darauf haben wir hingearbeitet", sagte Jaissle. Statistiken würde er ausblenden. "Ich gehe das Ganze mit absoluter Demut an. Ich sehe es als Riesenchance und bin extrem dankbar für die Gelegenheit, sich mit den Besten der Besten messen zu können. In erster Linie freut es mich für die Jungs, die jeden Tag extrem hart arbeiten."

Ulmer knackt 500er-Marke

Das gilt nicht nur für seine Teenager, sondern auch für den Kapitän, den einzigen Ü25-Spieler in der Startformation. Andreas Ulmer ist zwei Jahre älter als sein Trainer und absolvierte in Bröndby sein 500. Pflichtspiel für Salzburg. "Es ist eine sagenhafte Leistung", meinte Jaissle. "Wenn man als Spieler 500 Spiele macht, zeugt das von einer großen Professionalität. Das strahlt er nach wie vor aus."

Bröndby_Salzburg_Ulmer Getty/ Red Bull
Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer (re.) absolvierte im CL-Play-off-Rückspiel bei Bröndby sein 500. Pflichtspiel für die Bullen.

Er werde sich ewig an das Jubiläum erinnern, versicherte Ulmer. Auch die Feuerwerkskörper, die Bröndby-Fans in der Nacht vor dem Spiel vor dem Hotel der Salzburger gezündet hatten, um diese aus dem Schlaf zu reißen, nahm er mit Humor. "Das Feuerwerk habe ich gesehen. Ich möchte mich dafür bedanken, dass ich eines bekommen habe zu meinem 500. Spiel", sagte der 35-Jährige. "Anscheinend war da schon Silvester in Kopenhagen letzte Nacht", ergänzte Christoph Freund.

Salzburgs Sportchef standen Freude und Erleichterung ins Gesicht geschrieben. "Ich bin schon so lange beim Verein und wir haben schon so viel mitgemacht mit diesen Champions-League-Quali-Spielen - die größten Enttäuschungen und die wildesten Geschichten", erklärte Freund auf Sky. "Diese Spiele sind einfach richtig ekelig. Es sind die schwierigsten Spiele im Jahr." Als Favorit habe man in den Duellen mit Bröndby fast nur verlieren können.

Jaissle noch ohne Punktverlust

Die Salzburger aber machten ihre Sache hervorragend, stellten im Rückspiel beim dänischen Meister mit Toren von Sesko (4. Minute) und Aaronson (10.) früh die Weichen. "Wir waren so fokussiert, für eine junge Mannschaft ist das Wahnsinn", meinte der Däne Rasmus Kristensen.

Bröndby_Salzburg_Jubel_ Getty/ Red Bull
Salzburg steht zum dritten Mal in Folge in der UEFA Champions-League-Gruppenphase.

Am Ende wurde es der 13. Pflichtspielsieg in Folge, der achte im achten Spiel unter Jaissle. "Wir sind einfach super in die Saison gestartet und versuchen jetzt am Wochenende so weiterzumachen", erklärte der Jungtrainer. Am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) wartet auf den Tabellenführer ein Ligagastspiel beim TSV Hartberg, dann die erste Länderspielpause. Einem weiteren Ligaspiel bei der WSG Tirol (11. September) folgt der CL-Auftakt. Jaissle: "Wir gehen das Schritt für Schritt an."

Bildergalerien

Blitzstart! Benjamin Sesko traf in Minute vier zu Salzburgs Führung gegen Bröndby.
Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer (re.) absolvierte im CL-Play-off-Rückspiel bei Bröndby sein 500. Pflichtspiel für die Bullen.

(Quelle: apa)

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