Fußball

Austria Salzburg: Gerald Baumgartner übernimmt – "Strukturen schaffen, Plan haben"

Gerald Baumgartner (li.) und Fredy Scheucher sind die starken Männer bei Austria Salzburg.
Veröffentlicht: 18. Dezember 2015 13:03 Uhr
Gerald Baumgartner ist der neue starke Mann bei Austria Salzburg. Der 51-Jährige übernimmt  trotz Insolvenz und Zwangsabstieg sowohl den vakanten Trainer- als auch Sportdirektorposten. Am Freitagmittag sprachen er und Geschäftsführer Fredy Scheucher über den Plan, die Violetten künftig in ruhigeres Fahrwasser zu führen.

Baumgartner trainierte zuletzt den Bundesligisten Austria Wien. Der gebürtige Oberndorfer hat einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben, der nur für die Erste Liga gültig ist. "Für die Regionalliga müssten nur wenige Details geändert werden, wir sind uns aber grundsätzlich einig", so Geschäftsführer Scheucher auf der Pressekonferenz. "Wir müssen sparen, der Kader ist groß – die Situation ist schwierig", gab Baumgartner zu. Alle bisherigen Sponsoren bleiben dem Verein zudem auch künftig treu.

Scheucher: "Sind noch nicht über dem Berg“

Dennoch sollen weitere lukriert werden, um den Verein zu sanieren – 1,3 Millionen Euro Schulden stehen zu Buche. Der Sanierungsplan wurde diese Woche abgesegnet, am 16. Februar kommt es zur nächsten, noch viel wichtigeren Gläubigerversammlung. "Es wird keine Weihnachtsfeiertage für uns geben", sagte Scheucher und weiter, "wir sind noch lange nicht über dem Berg." Gemeinsam soll sportlich, wirtschaftlich und strukturell alles auf den Prüfstand gestellt werden.

Für Fredy Scheucher gibt es keine besinnliche Weihnachtszeit. /SALZBURG24 Salzburg24
Für Fredy Scheucher gibt es keine besinnliche Weihnachtszeit. /SALZBURG24

Spieler verkaufen, Salzburger Talente fördern

Drei Spieler des 28-Mann-Kaders haben bereits einen Wechselwunsch geäußert. "Wir geben keine Namen bekannt", sagte Baumgartner. Der neue Mann am Austria-Ruder will vor allem den Fokus auf Talente aus Salzburg legen und den eigenen Nachwuchs stärken. "Ich denke, dass ich der Austria mit meinem Wissen über Fußball und meinen Managementfähigkeiten helfen kann", so Baumgartner.

Die Saison soll zu Ende gespielt werden und nach aktuellem Stand wird man im Sommer in die Regionalliga West absteigen. "Wir wollen uns im Frühjahr so präsentieren, wie es sich für einen Zweitligisten gehört", gibt Neo-Coach und Sportchef Baumgartner vor. Im Unterhaus will man sich ein bis zwei Jahre konsolidieren, um danach wieder im Profifußball anzugreifen.

Letzter Strohhalm gegen Zwangsabstieg?

Dennoch gibt es die Möglichkeit, doch noch den Klassenerhalt schaffen zu wollen. Das ist mit elf Punkten Rückstand nicht nur sportlich schwierig, eigentlich ist aufgrund des Sanierungsverfahrens der Fixabstieg laut Lizenzbestimmungen besiegelt. Baumgartner und Scheucher sprachen aber von einem nicht näher erläuterten "Strohhalm", den man eventuell wahrnehmen könne.

Baumgartner mit Austria-Sprecher Alexander Hütter (re.). /SALZBURG24 Salzburg24
Baumgartner mit Austria-Sprecher Alexander Hütter (re.). /SALZBURG24

Austria Salzburg: Benefizspiele gegen deutsche Teams

Benefizspiele gegen Union Berlin, 1860 München und die Amateure des FC Bayern München wurden bereits fixiert. Die Ticketeinnahmen kommen allesamt Austria Salzburg zu Gute. "Ich bin immer meinen eigenen Weg gegangen – das kann spannend und erfolgreich werden." Am 4. Jänner nimmt der neue Coach erstmals das Training mit der Mannschaft auf. Noch am Freitag führt Baumgartner das erste Gespräch mit dem Mannschaftsrat.

Wer ist Gerald Baumgartner?

Der gebürtige Flachgauer begann die Fußballkarriere bei seinem Heimatverein 1. Oberndorfer SK, ehe er Anfang der 80er Jahre zur Salzburger Austria wechselte. Über die Stationen Austria Wien, Steyr, Ried und Vöcklamarkt beendete Baumgartner 2004 seine Karriere in Oberndorf. Bei den Violetten startete der heute 51-Jährige seine Trainerkarriere als Austria-1b-Coach. Nach sechs Jahren bei den Red Bull Juniors (1x RLW-Meister, 1x Landespokalsieger) wechselte er zu Pasching (Cup-Sieger), St. Pölten (Cup-Finalist) und Austria Wien.

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(Quelle: salzburg24)

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