Angriffe auf Unparteiischen

ÖFB kritisiert "beispiellose Hetzkampagne" gegen Salzburger Schiedsrichter

Nach dem Bundesliga-Spiel zwischen Sturm Graz und Austria Wien soll der Salzburger Schiedsrichter Sebastian Gishamer Ziel einer beispiellosen Hetzkampagne geworden sein. Der ÖFB verurteilte die Angriffe auf den Unparteiischen scharf.
Veröffentlicht: 03. Mai 2025 15:28 Uhr
Auf eine „beispiellose Hetzkampagne“ gegen einen österreichischen Schiedsrichter auf verschiedenen digitalen Plattformen und in Internetforen macht der ÖFB derzeit aufmerksam. Es soll sich dabei um den Salzburger Sebastian Gishamer handeln.

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat am Freitag per Aussendung eine „beispiellose Hetzkampagne gegen einen ÖFB-Schiedsrichter“ kritisiert. Diese habe sich in den vergangenen Tagen „auf verschiedenen digitalen Plattformen und in Internetforen“ entwickelt, schrieb der Verband. Namen wurden nicht genannt, es ist aber davon auszugehen, dass Sebastian Gishamer der Betroffene ist.

Der Referee hatte sich am Sonntag bei der 0:1-Heimniederlage von Sturm Graz gegen die Wiener Austria unter anderem durch die Ausschlüsse von Leon Grgic und William Böving den Unmut der Sturm-Fans zugezogen. Allerdings wurden seine Entscheidungen Tage danach im VAR-Rückblick allesamt als korrekt bestätigt.

Angriffe auf Referee "überschreiten jegliche Grenze des Akzeptablen"

Der ÖFB schrieb in seiner Mitteilung, was sich zuletzt im Zusammenhang mit einem Unparteiischen ereignet habe, „überschreitet jegliche Grenze des Akzeptablen und ist in keinster Weise zu rechtfertigen“. Es seien nicht nur persönlichen Daten des Unparteiischen – darunter auch die Wohnadresse – öffentlich gemacht worden, „sondern es wurde auch aktiv zu Handlungen gegen ihn aufgerufen. Die Auswirkungen sind erschütternd: Angehörige des Schiedsrichters, darunter auch seine Eltern, sehen sich Drohungen und Beleidigungen ausgesetzt, und auch seine hauptberufliche Tätigkeit wurde erheblich beschädigt.“

Diese Angriffe seien „nicht nur moralisch zutiefst verwerflich, sondern können auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Dass derartige Vorkommnisse im österreichischen Fußball stattfinden, erfüllt den ÖFB und die Bundesliga mit Betroffenheit und großer Enttäuschung. Der ÖFB und die Bundesliga verurteilen diese Vorfälle aufs Schärfste und werden mit aller Konsequenz dagegen vorgehen“, hieß es weiter. In enger Abstimmung mit den Spezialisten des Bundesministeriums für Inneres sei im Namen des Betroffenen Anzeige erstattet worden.

ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer sagte: „Hetze, Bedrohung und Gewalt haben im Fußball keinen Platz. Wir appellieren an alle Beteiligten am österreichischen Fußball, gegen solche ‚Aktionen‘ aufzustehen und Gesicht zu zeigen.“ Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer pflichtete ihm bei. „Mit den Handlungen der letzten Tage wurden die Grenzen emotionaler Kritik bei weitem überschritten. Der Schutz der Schiedsrichter und ihrer Integrität ist eine Grundvoraussetzung für unseren Sport.“

(Quelle: apa)

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