Red Bull Salzburg hat sich mit einem prestigeträchtigen Sieg Selbstvertrauen für den wichtigen Champions-League-Auftritt gegen Benfica Lissabon geholt. Drei Tage vor dem "Finale" gegen die Portugiesen, in dem es ums Europacup-Überwintern geht, feierte der Meister am Samstag einen 1:0-Auswärtssieg gegen Rapid und krönte sich damit zum Winterkönig der Fußball-Bundesliga.
Gerhard Struber spricht von defensivem "Halt"
Auch wenn bei den Bullen im Spiel nach vorne wieder einmal nicht alles eitel Wonne war und erneut nur wenig Abschlüsse erspielt wurden, überzeugte man zumindest in der Abwehr, wie Trainer Gerhard Struber zufrieden feststellte. "Wir zeigen uns defensiv sehr stabil, das gibt speziell dann Halt, wenn man weiß, dass man spielerisch nicht das zeigt, was in allen drin steckt."
Die Salzburger hatten im Herbst mit vielen Ausfällen und regelmäßiger Doppelbelastung zu kämpfen - laut Struber alles Gründe dafür, warum eine Offensivlawine, wie man sie vom Serienchampion in den vergangenen Jahren gewohnt war, nie richtig ins Rollen kam. "Die letzten Wochen haben es nicht zugelassen, die Bäume in den Himmel wachsen zu lassen. Wir müssen unsere Dinge pragmatisch durchziehen", sagte Struber.
Man habe es trotz "Barrieren immer wieder geschafft, gute Resultate zu holen", betonte der Salzburger. "Ich finde, dass die Jungs in schwierigen Phasen unter Beweis gestellt haben, Ergebnisse zu schaffen. Dass wir von der Performance her Schritte machen sollen, ist klar."
Bullen-Performance in Hütteldorf "Schritt vorwärts"
Der Auftritt seines Teams im Allianz Stadion sei bereits ein Schritt vorwärts gewesen, so Struber. Zurückzuführen sei die Steigerung auch darauf, dass er mit seiner Mannschaft erstmals seit Sommer eine ganze Trainingswoche zur Verfügung hatte. "Man sieht dann ganz schnell, dass sich Inhalte verbessern", meinte der 46-Jährige. Zudem lichtete sich zuletzt das Lazarett. "Es ist super, dass wir jetzt eine größere Verfügbarkeit haben, das tut uns gut". Am Samstag feierte auch Sturm-Ass Fernando nach langer Verletzungspause sein Comeback in Weiß. Nicolas Capaldo musste in Hütteldorf indes verletzt vom Platz.
Im Zusammenhang mit den Leistungsschwankungen vor allem seiner jüngeren Spieler wie zum Beispiel Karim Konate, der bei seiner Auswechslung in der 49. Minute alles andere, als glücklich wirkte, bat Struber um Verständnis. "Sie sind ein Stück weit unter Druck, da hat man Achterbahn-Bewegungen in der Performance. Dass die Erwartungen riesig sind, ist klar, wenn man weiß, was dieser Verein in den letzten Jahren geleistet hat."
Red Bull Salzburg auswärts seit 24 Spielen ungeschlagen
Auch aktuell steht Salzburg nicht schlecht da, schließlich wurde mit dem Sieg gegen Rapid ein neuer Rekord aufgestellt. Die Bullen sind mittlerweile seit 24 Liga-Auswärtsmatches ungeschlagen und überboten damit die von Wacker Innsbruck zwischen Oktober 1988 und Februar 1990 aufgestellte bisherige Bestmarke. Und nebenbei wurde auch der Erfolgslauf gegen Rapid fortgesetzt - die Hütteldorfer warten schon seit 21 Bewerbspartien auf einen Sieg über den Titelverteidiger.
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(Quelle: salzburg24)