Der SCR Altach bleibt unabsteigbar. Ein torloses Remis beim LASK reichte den Rheindörflern im Finish der Fußball-Bundesliga, um wieder einmal die Kurve zu kriegen. Dass es sie ohne Punkteteilung wie 2022 erwischt hätte, konnte den Altachern am Ende egal sein. Weiter westlich ließ der GAK nichts mehr anbrennen. Vor der letzten Runde ohnehin schon fast gerettet, tilgte der Aufsteiger mit einem 1:1 bei der WSG Tirol alle Restzweifel und darf sich in den Partyflieger setzen.
Salzburger Fabio Ingolitsch will bei Altach bleiben
Altach durfte in Linz nach einer Saison mit vielen Tiefs durchschnaufen. Kurz vor Abpfiff kam die Kunde vom Schlusspfiff in Klagenfurt, vor der Altacher Bank war der Jubel ebenso groß wie im Auswärtssektor. Nach 95 torlosen und großteils unspektakulären Minuten feierten die Vorarlberger vor der mitgereisten Anhängerschaft und stellten sich auf eine launige Heimreise ein. "Es wird die beste Rückfahrt in dieser Saison sein", wusste Fabio Ingolitsch. Altachs Trainer sah seine "Mission" erfüllt. "Aber das ist mir nicht genug."
Wie es in Altach weitergeht, bleibt unklar. Ingolitsch' Vertrag läuft laut dessen Angaben weiter. Der 33-Jährige - seine Bilanz in Altach steht nun bei drei Siegen, neun Remis und elf Niederlagen - will bleiben und den nächsten Schritt mit dem Club machen. Weg vom Tabellenende soll es gehen. "Das möchte ich nächstes Jahr nicht noch einmal erleben, da müssen wir einiges ändern. Heute ist erstmals Erleichterung da", sagte Ingolitsch, der aber auch meinte: "Es wäre blauäugig zu sagen, nächstes Jahr wird es besser". Er wolle "mutig sein und den Verein nach vorne bringen". Wie die Clubspitze dies sieht, wird sich weisen.
"Bin lange genug dabei, dass ich weiß, wie es läuft"
Auch Sportdirektor Roland Kirchler blickt der Sitzung des Aufsichtsrats am Montag entgegen. In dieser wird auch seine Zukunft in Altach behandelt. "Ich bin lange genug im Fußball dabei, dass ich weiß, wie es läuft", meinte der Ex-Teamspieler auf Sky kryptisch. Als Pluspunkt für seine Arbeit sah Kirchler den Klassenerhalt. Auf der Heimfahrt wollte auch er das "Feierbiest" herauslassen.
Ein wenig nachdenklich äußerte sich ein verdienstvoller Akteur, der Altach verlassen wird. Lukas Jäger war in Linz noch einmal voll dabei. Auch der Kapitän gab an, stolz auf die Leistung seines Teams zu sein. Dass Altach erneut bis zuletzt zittern musste, deutete Jäger jedoch als bedrohliches Zeichen. "Irgendwann geht es nicht mehr gut, das ist uns bewusst", sagte der Mittelfeldmann.
GAK bleibt Erstligist
Der GAK hätte angesichts der Ergebnisse der anderen beiden Spiele in der Qualifikationsgruppe auch im Falle einer Niederlage nicht zurück in die 2. Liga müssen. So oder so wird ein Teil der Spieler den Klassenerhalt für ein paar Tage in Mallorca zelebrieren. Trainer Ferdinand Feldhofer wollte hingegen "Fischen gehen".
"Ich bin einfach stolz, dass wir es aus eigener Kraft geschafft haben", betonte der Steirer, der das Tivoli-Stadion früher während seiner Zeit bei Wacker Innsbruck seine Heimstätte nennen durfte. "Das ist für mich sicher einer der größten Erfolge als Trainer." Im letzten Spiel sei es noch um viel gegangen. "Da entscheiden so viele Dinge, da braucht man keinen Schönheitspreis gewinnen." Dass Austria Klagenfurt gegen Hartberg in Rückstand war, wusste Feldhofer. Es habe für ihn das Coaching leichter gemacht, sagte er.
Dritter Bundesliga-Trainer bringt GAK Stabilität
Der GAK war 2024 nach 17 Jahren mit viel Euphorie in die Bundesliga zurückgekehrt. Es folgte ein wilder Ritt für die mit wenig Bundesliga-Erfahrung ausgestattete Mannschaft. Zwei Trainer - Gernot Messner und Rene Poms - mussten gehen, ehe Feldhofer in den letzten zehn Spielen wieder etwas mehr Stabilität hineinbrachte. In sieben der letzten acht Partien punktete der GAK und zog den Kopf noch aus der Schlinge. "Wir haben so viel Scheiße gefressen die Saison. Wir haben Spiele verloren, das habe ich mein ganzes Leben noch nicht gesehen", meinte Dominik Frieser vor dem Sky-Mikrofon.
"Wir haben es geschafft, jetzt können wir das genießen, das werden wir auch ein paar Tage genießen. Aber wir wissen auch, dass viel Arbeit vor uns liegt für die nächste Saison", sagte Feldhofer. Auch im Kader muss nachgebessert werden. Nur fünf Siege gelangen der Truppe - so wenige wie sonst nur Altach, während Absteiger Klagenfurt sechs Partien gewann. Und die 54 Gegentore des GAK sind der zweithöchste Wert hinter den Violetten aus Kärnten.
(Quelle: apa)