Schmerzen bei Sota Kitano

Bullen-Kicker spielt mit Nähten am Fuß: Fäden nach LASK-Sieg gezogen

Sota Kitano (Mitte) hat als Neuzugang bereits bewiesen, wie wichtig er für Red Bull Salzburg sein kann. Der Japaner spielte gegen den LASK trotz Schmerzen. (ARCHIVBILD)
Veröffentlicht: 24. August 2025 18:41 Uhr
Salzburgs neuer Kreativgeist Sota Kitano biss beim 3:0-Sieg gegen den LASK auf die Zähne. Der Spielmacher stand trotz Schmerzen auf dem Platz. Die Nähte seiner Rissquetschwunde wurden dem Japaner erst nach der Partie gezogen.

Nach dem Ausscheiden in der Qualifikation zur Champions League gegen Club Brügge rehabilitiert sich Red Bull Salzburg im Ligaalltag. Die Bullen befanden sich nach dem 3:0-Triumph am Samstag gegen den LASK dort, wo ihre nationalen Ansprüche liegen: an der Spitze der Fußball-Bundesliga. "Es ist eine Momentaufnahme, das weiß jeder", sagte Routinier Stefan Lainer. Im Gegensatz zu den mit dem Referee hadernden Linzern scheint in Salzburg aber bereits früh in der Saison etwas zusammenzuwachsen.

Gutes Kitano-Comeback trotz Schmerzen

Sota Kitano gefiel bei seinem Comeback in der Spielmacherrolle. Dabei wurden dem Japaner laut Trainer Thomas Letsch erst nach der Partie die Fäden gezogen, mit denen die vor zwei Wochen gegen den GAK (5:0) erlittene Rissquetschwunde an seinem Fuß versorgt worden war. "Er hatte schon noch Schmerzen", verriet Letsch. "Aber es war super, dass er wieder gespielt hat. Er hat gezeigt, dass er sehr schnell hier angekommen ist. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns."

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Der Deutsche bescheinigte Kitano (21) wie Kerim Alajbegovic (17) und dem vom FC Liefering beförderten Enrique Aguilar (18) das Potenzial, in Salzburgs Kreativabteilung in die Fußstapfen der Millionen-Abgänge Oscar Gloukh und Dorgeles Nene zu treten. Im Sturmzentrum hat sich Petar Ratkov ins Team gespielt, der im Frühjahr noch einen schweren Stand hatte. "Aber was ich an ihm schätze, ist, dass er immer drangeblieben ist", sagte Letsch über den Serben, der im dritten Ligaspiel in Folge ein Tor erzielte. "Unsere Stürmer, die doch auch viel in der Kritik stehen, treffen." Zwölf Tore in vier Ligaspielen stehen für die Bullen zu Buche.

Internationale Pause als kleines Plus für Red Bull Salzburg

Sonderlob gab es auch für Soumaila Diabate, der nicht nur als "Staubsauger" vor der Abwehr, sondern auch mit seinem Premierentreffer in der Bundesliga glänzte. "Er macht es super, ist ein Top-Typ", sagte Nebenmann Mads Bidstrup. Salzburgs Kapitän freute sich über die Leistungssteigerung nach dem zuletzt alles andere als glänzenden 2:1 gegen Hartberg. "Es war wieder ein guter Schritt." Auch Lainer wähnt sein Team auf dem richtigen Weg: "Wir haben den Anspruch, vorne mitzuspielen und am liebsten ganz vorne zu stehen. Das ist nicht selbstverständlich, das hat man in den letzten Jahren gesehen."

Ob die Chance auf die Rückholung des Meistertitels durch das Verpassen der Champions League wahrscheinlicher geworden sei, wollte Letsch nicht bewerten. Durch die Nicht-Teilnahme am CL-Play-off stand ihm aber erstmals seit Saisonstart eine volle Trainingswoche zur Verfügung. "Diese Wochen gilt es zu nutzen", meinte der bald 57-Jährige. "Es macht aber schon auch Spaß, international zu spielen. Wir freuen uns riesig auf die Europa League."

Ihre Gegner im internationalen Herbst erfahren die Salzburger am Freitag. Davor steht am Mittwoch (18.00 Uhr) die zweite Runde im ÖFB-Cup auf dem Programm. "Der FC Dornbirn hat den GAK rausgehauen, das sagt alles. Das ist ein unangenehmer Gegner", warnte Letsch. "Unser Ziel ist, das extrem professionell und seriös anzugehen." Er werde aber sicher auch wieder "die Rotationsmaschine anschmeißen".

LASK-Trainer mit Schiedsrichter-Kritik: "Arroganz hat Fußballspiel zerstört"

Der LASK gastiert im Cup am Mittwoch (20.30 Uhr) beim SV Horn. Danach steht am Samstag ein in der Liga richtungsweisendes OÖ-Derby gegen Aufsteiger Ried auf dem Programm. Drei Punkte haben die Linzer erst auf dem Konto, drei von vier Ligapartien verloren. "Wir haben aber schon gegen die beiden mit Abstand besten Teams in Österreich gespielt", verwies Neo-Trainer Joao Sacramento auf Sturm (0:2) und Salzburg. "Da ist ein großer Unterschied zum Rest der Liga."

Die neun Gegentore des LASK waren vor den Sonntag-Spielen ein Ligahöchstwert. "Das ist ein großes Problem, das wir im Moment haben", gestand der Portugiese. "Wir bekommen zu einfache Tore. Wie wir den Strafraum verteidigen, kostet uns zu viel." In Salzburg sah er sich aber auch durch Schiedsrichter Julian Weinberger ("Sein Ego oder seine Arroganz haben ein Fußballspiel zerstört") um die Chance gebracht, sah sein Kapitän Sascha Horvath doch bereits in der ersten Hälfte beim Stand von 0:2 wegen Kritik in einer Situation zweimal Gelb und damit Rot.

Beim LASK betonte man die Kapitänsregel, wonach nur der Spielführer mit dem Referee sprechen dürfe. "Er hat Worte gesagt, die das Maß überschritten haben", erklärte Weinberger auf Sky. "Ich habe ihn nicht beleidigt", entgegnete Horvath. Sein Clubkollege Maximilian Entrup vermisste "ein bisschen Fingerspitzengefühl", zumal Emotionen zum Fußball dazugehören würden. Vorwürfe an Horvath, der nun auch gegen Ried gesperrt fehlt, gab es nicht. Sacramento: "Er ist der Kapitän, der Erste, der die Interessen des Clubs vertritt. Wenn jemand etwas gegen die Familie tut, verteidigt man sie. Wir sind Menschen, das tun wir."

(Quelle: apa)

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