Zehn Tage im Training und schon neuer Abwehrchef. Flavius Daniliuc wusste kurz nach seinem Wechsel von der italienischen Serie A nach Österreich zu überzeugen.
Flavius Daniliuc nach zehn Jahren wieder Bulle
Zehn Jahre nach seiner Rückkehr zu Red Bull Salzburg stand der 22-Jährige am Freitagabend beim 1:1-Remis gegen Sturm Graz erstmals in der Bundesliga im Einsatz.
An dem Innenverteidiger lag es nicht, dass der Leader einen überzeugenden Auftritt nicht mit einem Sieg gegen den ersten Verfolger krönte. Beim späten Unentschieden, der durch den ersten Torschuss der Steirer fiel, wurde Daniliuc bereits aufgrund körperlicher Probleme ausgewechselt.
Trainer Gerhard Struber hat Salzburg in der ersten gemeinsamen Vorbereitung im Winter eine defensive Dreierkette als neuen Plan A verordnet. Flavius Daniliuc überzeugte bei seiner Premiere im Abwehrzentrum, wurde laut seinem neuen Coach aber nach etwas mehr als einer Stunde "erlöst". Das Training sei intensiver, als es die Leihgabe vom italienischen Erstligisten Salernitana gewohnt gewesen sei. Daniliuc plagten Krämpfe im Oberschenkel. "Bis dahin hat er sehr abgezockt agiert. Er war sehr verlässlich. Da hat man einfach gesehen, was Talent ausmacht", betonte Struber.
Red Bull Salzburg könnte Daniliuc fix verpflichten
Daniliuc könnte den Salzburgern längerfristig erhalten bleiben. Der Leihvertrag läuft vorerst bis Saisonende, die Bullen verfügen aber über eine Kaufoption. "Mir wurde in Salzburg der beste Weg aufgezeigt für meine Entwicklung", erklärte der 22-Jährige in der Mixed Zone. "Es gibt hier einfach Top-Möglichkeiten. Red Bull Salzburg bietet jungen Spielern ein unglaubliches Sprungbrett." Das will auch er selbst nutzen – und möglicherweise noch auf Österreichs EM-Zug aufspringen.
Bullen-Sportdirektor Bernhard Seonbuchner ließ durchsickern, dass Salzburg Chancen auf einen fixen Transfer über den Sommer hinaus habe.
Daniliuc dazu im SALZBURG24-Video (siehe oben): "Mein Ziel ist es, meine Leistung zu zeigen. Meine Berater und die Verantwortlichen von Red Bull Salzburg sollen dann gemeinsam eine Lösung finden."
Das Niveau des heimischen Liga-Hits sah der 22-Jährige nicht viel unter jenem in der italienischen Serie A. "Sturm Graz hat uns alles abverlangt. Die Meisterschaft wird spannend bleiben." Vier Runden sind es noch bis zur Punkteteilung. "Dann warten zehn Finalspiele auf uns", betonte Kapitän Andreas Ulmer. Struber formulierte es so: "Wir müssen weiterhin extrem hellwach bleiben. Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, wohin wir uns bewegen. Wir müssen nur bei uns sein, dann wird es gegen uns sehr, sehr schwer."
Ilzer: "Deutsche Bundesliga beneidet Salzburgs Abwehrmauer"
Eindruck machte Salzburgs neue Dreierabwehr mit Oumar Solet, Daniliuc und Strahinja Pavlovic beim schärfsten Verfolger. "Man hat gesehen, wie schwer es ist, dieses Bollwerk zu brechen", sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer. "Jeder Spieler hat eine unglaubliche Dynamik. Es würden sich in der deutschen Bundesliga Mannschaften glücklich schätzen, wenn sie diese Mauer hätten."
Im Titelkampf bedeute das eine große Herausforderung für sein Team. "Aber wir werden die richtigen Lehren aus dem Spiel ziehen. Wir haben gesehen, was uns erwartet." Salzburg sei nach wie vor der "haushohe Favorit" auf den Meisterteller. Dass sich die Bullen nur noch auf das nationale Geschäft konzentrieren können, bewertete Ilzer jedoch nicht als ausschlaggebend.
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(Quelle: salzburg24)