2. Liga

Harter Profi-Alltag: Warum Austria Salzburgs Meistermacher Reservisten sind

Austria-Salzburg-Trainer Christian Schaider (re.) verzichtet in der 2. Liga vermehrt auf Ex-Kapitän Kapitän Rene Zia. (ARCHIVBILD)
Austria Salzburgs Sportdirektor Roland Kirchler spricht im SALZBURG24-Interview mit Sportredakteur Aleksandar Andonov über eine mögliche Kooperation mit Bundesligist Altach und die derzeitigen Aufgaben des Neo-Zweitligisten.
Veröffentlicht: 06. Oktober 2025 14:53 Uhr
Die Aufstiegshelden von Austria Salzburg verschwinden immer mehr von der Bildfläche. Das Meisterteam des Neo-Zweitligisten ist nicht wiederzuerkennen. Das beinharte Profigeschäft hinterlässt weitere Spuren bei den Violetten.

Bereits im Sommer bekamen die Kicker des Zweitliga-Aufsteigers Austria Salzburg die Härte des Fußballgeschäfts hautnah zu spüren. Mit Johannes Zottl, Aaron Volkert, Gavrilo Fonjga, Nico Schiedermeier und Top-Torjäger Milos Savic (aktuell beim zyprischen Zweitligisten FC Achyronas) verabschiedete der damals neu installierte Sportdirektor Roland Kirchler gleich ein Quintett der Meistermacher. Da die fünf Spieler eine (mündliche) Vereinbarung hatten, aber dennoch nicht in der zweithöchsten österreichischen Liga zum Einsatz kamen, stieß dies vielen sauer auf.

Unbeliebte Entscheidung ein Teil des harten Fußballgeschäfts

Dass unbeliebte Entscheidungen Teil des knallharten Profi-Business sind, mussten auch weitere Stützen des Vorjahres erfahren. Mit Sebastian Aigner, Denis Kahrimanovic und Luka-Nils Sandmayr spielen nur noch drei vom Meisterteam eine wichtige Rolle im Team von Trainer Christian Schaider. „Wir werden jetzt in der Länderspielpause mit jedem Spieler über seine Situation sprechen. Bislang hat es jeder gut aufgenommen. Es geht um den Verein, aber ich kann nur 16 von 21 fitten Spielern mitnehmen, somit fallen fünf weg. Mir ist aber auch bewusst, dass der eine oder andere nicht gut darauf zu sprechen ist – aber so ist der Profi-Fußball“, erklärte Schaider im SALZBURG24-Interview (siehe Video unten).

Die Marschroute gab den Verantwortlichen bislang mehr als Recht. Von Beginn der Saison an war der Austria bewusst, dass sie bei der Rückkehr in die 2. Liga gleich von Anfang an gegen den Abstieg spielen würde. Mit elf Punkten nach neun Runden wuchs durch den 4:2-Sieg gegen Hertha Wels am Samstag der Abstand zur gefährlichen Zone auf sechs Zähler an.

Fünf Meistermacher von Austria Salzburg in Reservistenrolle

Manuel Kalman, Semir Gvozdjar (beide noch keine Einsatzminute), Alexander Schwaighofer (59 Minuten), Moritz Eder (78 Minuten) und Rene Zia (140) zählten im Vorjahr noch zu den violetten Helden. Sie müssen sich derzeit jedoch maximal mit Kurzeinsätzen, der Ersatzbank oder gar mit Spielpraxis in der 1b-Mannschaft in der 1. Klasse Nord zufriedengeben. Während bei Zia die Überlegungen in Richtung Karriereende gehen könnten, haben die restlichen Spieler sicherlich den Anspruch, so oft wie möglich zum Zug zu kommen. "Die Konkurrenz ist riesengroß. Es geht darum, täglich Leistung zu bringen und das muss man akzeptieren", betonte Dauerbrenner Denis Kahrimanovic. Spieler wie Simon Nesler-Täubl, Denizcan Cosgun, Paul Lipczinski, Christian Gebauer und Dario Bijelic haben dem Quartett den Rang abgelaufen.

Auch wenn erst ein Drittel der Saison abgeschlossen ist, starten bei Kirchler und Co. ligaunabhängig die Planungen für den Sommer. Da die meisten Austrianer Einjahresverträge haben, müssen spätestens im Winter langfristige Entscheidungen getroffen werden. „Das Ziel ist es, das Budget anzuheben und an der Professionalitätsschraube zu drehen. Es ist zu erkennen, dass wir uns die Liga verdienen. Dazu werden wir Ausschau nach jungen Spielern halten, um besser vorbereitet für das nächste Jahr zu sein”, verriet der Sportdirektor am Samstag (siehe S24-Video unten).

Zudem könnte eine Kooperation mit Kirchlers ehemaligem Klub Altach aus der Bundesliga zustande kommen. Spieler, die in der Bundesliga nicht zum Zug kommen, sollen bei den Mozartstädtern untergebracht werden. Das würde den ohnehin großen Konkurrenzkampf noch einmal verstärken. Das wird die Klubverantwortlichen sicherlich freuen, auch wenn sich dadurch der eine oder andere nach der Hinrunde nach einem neuen Verein umsehen wird.

(Quelle: salzburg24)

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