Ausrutscher im Meisterrennen

Bullen wüten nach fehlendem Elfmeter-Pfiff gegen den WAC

Red Bull Salzburg (weiß) lag gegen den WAC zur Pause mit 0:1 in Rückstand.
Veröffentlicht: 23. April 2025 21:04 Uhr
Red Bull Salzburg muss sich gegen den WAC mit einem 1:1 begnügen. Fünf Runden vor Schluss verpasste es der Vizemeister ohne Sieg, Titelverteidiger und Tabellenführer Sturm Graz gefährlich nahe zu kommen. Bei einer umstrittenen Strafraumaktion wurde den Bullen am Mittwoch wie schon gegen den Meister ein Elfmeter verweigert.

Für Red Bull Salzburg hat es am Mittwoch im Titelrennen der Fußball-Bundesliga einen weiteren Dämpfer gesetzt. Der Vizemeister musste sich am Mittwoch zu Hause gegen den WAC mit einem 1:1 (0:1) begnügen und rückte Spitzenreiter Sturm Graz damit nicht entscheidend näher. Fünf Runden vor Schluss liegen die Bullen zumindest vier Punkte zurück. Nach der WAC-Führung durch Thierno Ballo (7.) gelang Moussa Yeo nur noch der Ausgleich (68.).

Fehlender Elfmeterpfiff für Bidstrup "ein Skandal"

Ein nicht gegebener Elfmeter für die Bullen war wie auch schon gegen Sturm Graz der große Aufreger. "Es ist wirklich scheiße, hier zu stehen. Wir müssen die drei Punkte holen. Nach einer nicht so guten ersten Halbzeit sind wir gut zurückgekommen. Wir hatten die Chance auf das 2.1, aber wir haben es nicht gemacht. Als Oscar (Gloukh, Anm. d. Red.) kam, war es gut. Ich glaube, sie hatten eine Chance und machen das Tor. Ich kann nur lachen, das Niveau der Schiedsrichter ist einfach ein Skandal. Es war ein Schlag für uns", resümierte Kapitän Mads Bidstrup gegenüber Sky.

Auch Alexander Schlager pflichtete ihm bei: "Ich will nicht über die Schiedsrichter-Leistung reden. Für mich war es ein klarer Elfmeter – wie auch gegen Sturm Graz. Wir haben es uns schwerer gemacht als nötig. Das ist ein Dämpfer. In vier Tagen spielen wir wieder. Heute haben wir uns das selbst zuzuschreiben. In der ersten Halbzeit haben wir reagiert, anstatt zu agieren. Der WAC hat das gut gemacht und Tugenden gezeigt, die uns zuletzt ausgezeichnet haben."

Die Hausherren begannen schwungvoll. Immer wieder wurde Salzburg über die linke Seite gefährlich. Aleksa Terzic zeigte nach zwei guten Spielen, wie wertvoll er sein kann. Seine Flanke in der dritten Minute fand über Umwege Adam Daghim, der aus kurzer Distanz Torhüter Nikolas Polster anschoss.

Ballo versetzt Salzburg in Schockstarre

Besser machte es die Truppe von Didi Kühbauer. Maximilian Ullmann setzte sich auf der linken Seite auf engstem Raum gegen Valentin Sulzbacher und Leoandro Morgalla durch. Nachdem der Linksverteidiger beide Bullen alt aussehen gelassen hatte, konnte Thierno Ballo (7.) ungehindert vor dem leeren Tor zur frühen 1:0-Führung einschieben.

"Ich habe niemanden getroffen, der gesagt hat, dass es kein Elfmeter war. Er hat ganz klar Yorbes Beine getroffen. Das war nicht das erste Mal – auch gegen Sturm hatten wir keine gute Halbzeit und die Schiedsrichter auch nicht Ich will nicht immer darüber diskutieren", resümierte Letsch.

Der frühe 0:1-Rückschlag nach sieben Minuten versetzte die Bullen in einen regelrechten Schockzustand. Ohne Oscar Gloukh, der nach seiner Mandeloperation erstmals auf der Bank saß, fehlten die Ideen.

WAC-Abwehr wie ein Bollwerk

Symptomatisch war die Aktion von Salzburg-Torhüter Alexander Schlager, der nach einem ruhenden Ball keine Anspielstation fand und stark gestikulierte. Fünf Minuten vor der Pause ertönten die ersten Pfiffe der 6.889 Fans. Schlager versuchte die Anhänger:innen zu beruhigen.

Die Kärntner Abwehr stand wie ein Bollwerk und hatte auf jeden Angriff der Bullen die passende Antwort. Salzburgs Trainer Thomas Letsch hatte genug gesehen und wechselte zur Pause gleich dreifach. Morgalla, Sulzbacher und Daghim mussten für Gloukh, Edmund Baidoo und Tim Trummer weichen.

Gloukh belebt Bullen-Spiel

Auch wenn mit Gloukh mehr Schwung ins Spiel kam, tat sich die Elf von Letsch schwer, gute Chancen herauszuspielen. Es bedurfte eines Kunststücks, um den Ausgleich zu erzielen. Moussa Yeo (68.) hämmerte den Ball nach Vorarbeit von Gloukh von der Strafraumgrenze in den rechten Winkel – 1:1. Nur zwei Minuten später verpasste Gloukh mit einer Beinahe-Kopie von der gleichen Position den Führungstreffer.

"Wir sind alle sehr enttäuscht über das Ergebnis. Wir haben zur Halbzeit der Meisterrunde zehn Punkte aus fünf Spielen geholt. In der Szene beim Gegentor haben wir uns sehr schlecht verhalten. Dann hatten wir eine Phase, die mir überhaupt nicht gefallen hat. Es war kein Miteinander und wir haben eine sehr schlechte erste Halbzeit gespielt", sprach Letsch Klartext.

Als Yorbe Vertessen (81.) nach einem Zweikampf mit Chibuike Nwaiwu im Strafraum zu Fall kam, forderte der Vizemeister vehement einen Elfmeter. Die Pfeife von Schiedsrichter Stefan Ebner blieb bei der umstrittenen Aktion stumm. Der VAR überprüfte die Szene und gab dem Unparteiischen Recht. Nach Schlusspfiff wurde darüber heftig diskutiert.

Bis auf Kühbauer sprach kein Akteur vor den Mikrofonen von einer völlig richtigen Schiedsrichter-Aktion. "Vertessen hat den Fuß Richtung Gegner ausgetreckt und daher war es kein Elfmeter für mich. Das ist die Wahrheit, meine Wahrheit und daher sehe ich das so", erklärte der WAC-Coach.

Polster, Schlussmann der Kärntner, sah dies anders: "Wenn ich auf der Gegenseite stehen würde, hätte ich mich auf aufgeregt. Den kann man geben."

Zieht Meister Sturm Graz endgültig davon?

Joker Ervin Omic (89.) verabsäumte aus aussichtsreicher Position den Siegestreffer für den WAC. Mit dem Remis kommen die Bullen im Meisterrennen nicht vom Fleck. Sturm Graz hätte gegen Austria Wien den Vorsprung auf Salzburg auf acht Zählern ausbauen können, patzte aber ebenso. Die Veilchen gewannen beim Abendspiel mit 2:1 gegen den Titelverteidiger.

Aufstellungen

Salzburg: Schlager - Morgalla, Gadou, S. Baidoo, Terzic - V. Sulzbacher, Bidstrup - Nene, Yeo - Daghim, Vertessen

Es fehlen: Capaldo (Zehenbruch), Kawamura (Schlüsselbeinbruch), Kjaergaard (Sprunggelenksverletzung), Konate, Onisiwo (jeweils Knieverletzung)

WAC: Polster - Baumgartner, Nwaiwu, Diabate - Jasic, Omic, Piesinger, Ullmann - Pink, Zukic, Ballo

Es fehlen: Schöpf (muskuläre Probleme), Atanga (Trainingsrückstand nach Muskelverletzung), Scherzer (Knieverletzung)

Tore: Yeo (68.); Ballo (7.)

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Bildergalerien

Moussa Yeo (li.) gelang per Kunststück der Ausgleich und kaschierte somit seinen bis dahin enttäuschenden Auftritt.

(Quelle: salzburg24)

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