Top-Statistik

Letsch-Faktor: Dieser Wert verrät Red Bull Salzburgs Wandel

Mit  Trainer Thomas Letsch kehrt Red Bull Salzburg wieder zum Pressingfußball zurück.
Veröffentlicht: 22. April 2025 15:05 Uhr
Thomas Letsch hat mit einem klaren Plan, mit viel Ruhe und der Rückkehr zu alten Tugenden Red Bull Salzburg ein neues Gesicht verpasst. Dass die Bullen trotz des Horror-Herbstes noch immer vom Titel träumen dürfen, haben sie unter anderem dem Deutschen zu verdanken.

Unter Pep Lijnders als Trainer von Red Bull Salzburg reihte sich eine Negativstatistik an die andere. Mit dem schlechtesten Grunddurchgang seit der Bundesliga-Reform verloren die Bullen den Titel fast aus den Augen. Als Thomas Letsch den Niederländer zu Jahresbeginn ablöste, war eine Aufholjagd bestenfalls ein Wunschszenario.

Die Abwärtsspirale konnte auch in den ersten Pflichtspielen des Deutschen nicht gestoppt werden. In den ersten fünf Duellen des Jahres gelang dem 56-Jährigen kein Sieg. Allerdings hatte man in der Champions League mit Real Madrid und Atlético Madrid zwei übermächtige Gegner. Fakt ist aber auch, dass gegen Nachzügler wie Austria Klagenfurt und die WSG Tirol aufgrund teilweise miserabler Leistungen kein "Dreier" eingefahren werden konnte.

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

Doch das ist Schnee von gestern. Denn Letsch schaffte mit einer klaren Struktur auf dem Platz, viel Ruhe und Klartext in und außerhalb der Kabine die Wende. Und das trotz Abgängen wie Amar Dedic, Fernando und Rekordeinkauf Lucas Gourna-Douath. Nach dem schmerzhaften Cup-Aus im Viertelfinale gegen den LASK verloren Mads Bidstrup und Co. ein Ligaspiel. Die Pleite gegen Meister Sturm Graz war zwar ein Rückschlag im Titelrennen, ließ den Glauben an die Rückkehr auf den Bundesliga-Thron aber noch nicht platzen.

Thomas Letsch: "Ob Spektakel oder staubtrocken ist nicht entscheidend"

Dass der Vizemeister auch chaotische Spiele für sich entscheiden kann, bewies er beim 3:1-Auswärtssieg gegen Austria Wien. "Für mich ist es nicht entscheidend, ob es ein Spektakel oder ein staubtrockenes Spiel ist. Am Ende zählt der Sieg. Bei Austria Wien hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück, dass wir nur dieses eine Gegentor bekommen haben. Schon mit einer leidenschaftlichen Art und Weise, wie wir verteidigt haben, aber auch mit dem nötigen Quäntchen Glück", erklärte Letsch am Dienstag bei einem Medientermin.

Maßgeblichen Anteil daran, dass Salzburg in der Rückwärtsbewegung stabiler steht und weniger Gegentore kassiert, hat das Innenverteidiger-Duo. Der 21-jährige Samson Baidoo ist der Chef in der Abwehr. Joane Gadou erhielt mit 19 Jahren früh das Vertrauen und zeigt regelmäßig solide Leistungen. "Es fällt mir immer schwer, einzelne Spieler hervorzuheben. Vor allem Joane ist sehr jung. Und die haben im Moment niemanden neben sich, keinen von beiden, der sie an die Hand nimmt und ein bisschen führt. Sammy Baidoo zum Beispiel muss auf der linken Seite spielen und muss auch so ein bisschen der Chef sein, weil er viel erfahrener ist als Joane. Sie machen es gut", sagt der Deutsche.

Aber nicht nur hinten läuft es deutlich besser als im schlechtesten Herbst seit 14 Jahren. Salzburg hat in dieser Saison die meisten Pressingsequenzen aller Mannschaften (418, WAC auf Platz 4 mit 365) – das heißt, der Tabellenzweite hat durch frühe Balleroberungen 418 Mal erreicht, dass ein Spielzug des Gegners maximal drei Pässe hatte und noch in dessen Hälfte endete. Dieser Wert, in dem auch die Spiele unter Lijnders enthalten sind, bestätigt die Entwicklung unter Letsch, der in der Meisterschaft nur eines von zehn Duellen verlor. Dabei erhielten sie sieben Gegentore und erzielten 15 Treffer.

Red Bull Salzburgs Trainer offen für Plan B

Diese Top-Statistik, die die Spielphilosophie von Red Bull untermauert, will Letsch keine allzu große Bedeutung zukommen lassen und betonte, dass auch der Plan B zum Erfolg führen könne. "Das ist natürlich eine Bestätigung für unsere Arbeit, und das nehmen wir gerne zur Kenntnis. Wir nutzen solche Statistiken weniger direkt mit der Mannschaft, sondern mehr im Trainerteam. Am Ende kann es passieren, dass man im Spiel vom Matchplan und der eigenen Philosophie abweichen muss – und dann gewinnt man eben auf eine andere Art und Weise."

Ebenso wie der Coach war auch Kapitän Bidstrup mit der Teamleistung in der Hauptstadt zufrieden: "Es war gut, dass wir nach dem Schlag ins Gesicht letzte Woche (Niederlage gegen Sturm Graz, Anm.) wieder mit dieser Mentalität auf den Platz gegangen sind. Ich bin stolz auf die Mannschaft." Der Glaube an den Titel ist beim Salzburger Mittelfeldmotor weiterhin vorhanden. "Wenn wir die letzten Spiele gewinnen, glaube ich, dass wir am Ende Erster sind. Wir müssen jetzt weiter attackieren."

Cup-Finalist WAC kommt nach Salzburg

Die nächste Chance, um wieder Druck auf den Leader aus Graz auszuüben, haben die Bullen am Mittwoch gegen den WAC (S24-LIVETICKER ab 18.20 Uhr). "Der WAC liegt nur zwei Punkte hinter uns, steht im Cup-Finale und spielt dementsprechend eine super Saison. Wir haben auch unser letztes Duell mit den Kärntnern in Erinnerung, das wir zwar gewonnen haben, wo es aber in der zweiten Halbzeit Probleme hatten. Dementsprechend müssen wir uns auf einen sehr starken Gegner einstellen", meinte Letsch. Mit einem Erfolg würden die Mozartstädter die Truppe von Didi Kühbauer auf Abstand halten und könnten den Blick wieder nach vorne richten.

Dabei könnte auch Oscar Gloukh wieder mithelfen. Der Kreativgeist kehrte nach seiner Mandel-Operation ins Mannschaftstraining zurück und dürfte als Joker zum Einsatz kommen. Mehr als eine Halbzeit Einsatzzeit traue ihm Letsch aufgrund seines Trainingsdefizits noch nicht zu.

Gelingt ein Erfolg vor rund 10.000 heimischen Fans (9.600 Karten bis Dienstagmittag verkauft) nicht und Sturm Graz gewinnt bei Austria Wien, ist Salzburg wohl endgültig aus dem Titelrennen.

"Glaube, dass wir am Ende Erster sind": Red Bull Salzburgs Kapitän Bidstrup euphorisch

Im Kampf um den Meistertitel hat Red Bull Salzburg am Sonntag mit dem Sieg gegen Austria Wien einen wichtigen Marker gesetzt. Sowohl Trainer Thomas Letsch als auch Kapitän Mads Bidstrup zeigen sich …

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

17.04.2025
Exklusiv-Event

Red Bull Salzburg lädt 500 Fans zum Training ein

Von Aleksandar Andonov
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken