Nur 18 Punkte nach den ersten elf Ligaspielen hatte Red Bull Salzburg zuletzt in der Saison 2010/11 am Konto, Meister wurde damals Sturm Graz. Die Steirer führen auch in der laufenden Saison die Tabelle an.
Pep Lijnders nach Niederlage in Linz angefressen
Salzburgs verzweifelte Formsuche in der Bundesliga geht weiter. Der 3:1-Sieg bei Feyenoord Rotterdam unter der Woche war wohl doch eher Ausrutscher als Trendwende. Vier Tage danach kassierten die Bullen am Sonntag bei Blau-Weiß Linz eine 0:2-Niederlage und zeigten dabei altbekannte Schwächen. Einmal mehr vereinten sich Ballbesitzdominanz ohne klare Chancen und defensive Unsicherheiten zu einer explosiven Mischung. "Solche Leistungen kann ich nicht akzeptieren", schimpfte Coach Pep Lijnders. Mads Bidstrup betitelte die gezeigte Leistung gar als "scheisse".
Die jüngste Bilanz in der Liga dürfte die ohnehin schon aktivierten Alarmglocken noch lauter läuten lassen. Die Salzburger kassierten gegen ein Team, das davor viermal in Folge verloren hatte, die dritte Niederlage in den jüngsten acht Ligaspielen, in denen nur neun von 24 möglichen Punkten geholt wurden. Fünfmal blieb die einstige Tormaschine dabei ohne Treffer. Bei zwei Spielen weniger weist man bereits elf Punkte Rückstand auf Leader Sturm Graz auf.
Samson Baidoo nennt Bullenspiel in Linz "ideenlos"
In Linz gereichte den Gästen eine Ballbesitzquote von 76 Prozent zu gerade einmal fünf Torschüssen, richtige Gefahr aber ging auch von diesen nicht aus. "Wir hatten wirklich nicht viel Ideen vorne", beschrieb Verteidiger Samson Baidoo die zahlreichen fruchtlosen Ballstafetten seines Teams. "Wir haben aus ganz viel Ballbesitz nichts kreiert. Wir waren nicht klar genug", meinte Lijnders, dessen fußballerische Visionen von seinen Kickern weiter nicht umgesetzt werden können. "Die fehlende Konstanz in unserem Spiel ist schon die ganze Saison ein Problem. Ich habe gedacht, da wären wir jetzt schon weiter", ächzte der Niederländer, der wegen seiner Sperre das Spiel von der Tribüne aus verfolgte.
Niederlage für Alexander Schlager "bezeichnend"
Auch Alexander Schlager, der nach seiner Sperre in der Champions League wieder ins Tor zurückkehrte, suchte keine Ausreden. "Das Spiel war bezeichnend für die letzten Wochen, am Ende des Tages ist es einfach zu wenig", stellte der ÖFB-Teamspieler klar. "Wir haben heute gegen eine Mannschaft verloren, die als Team mehr gearbeitet hat, aggressiver und besser war - und so etwas darf nicht passieren."
Die Länderspielpause muss im Lager der Bullen nun genutzt werden, stehen nach der kurzen Verschnaufpause die schweren Duelle gegen den LASK und in der Champions League bei Bayer Leverkusen an.
(Quelle: salzburg24)