Alarmstufe Rot

Red Bull Salzburgs Absturz bedroht Zukunft der Spieler

Veröffentlicht: 13. November 2024 14:57 Uhr
Red Bull Salzburg in der Krise: Diese Schlagzeile hätte vor einigen Jahren noch für ungläubiges Kopfschütteln gesorgt. Doch heuer ist die Realität für Salzburg düsterer als je zuvor. Die Bullen erleben einen Absturz, den sie seit 14 Jahren nicht gekannt haben. Gerade unter Trainer Pep Lijnders stehen die Salzburger vor einer enormen Herausforderung – die Zukunft ihrer Spieler steht auf dem Spiel.

Während der Glanz des 3:1-Sieges in der Champions League gegen Feyenoord Rotterdam von der Vorwoche noch anhielt, folgte nur vier Tage später der ernüchternde Absturz. Die peinliche 0:2-Niederlage bei Blau-Weiß Linz offenbarte die altbekannten Schwächen: Ballbesitzdominanz ohne klare Chancen sowie defensive Unsicherheiten. "Solche Leistungen kann ich nicht akzeptieren", polterte Salzburg-Trainer Pep Lijnders, der sichtlich wütend war. Der Satz seines Mittelfeldmotors Mads Bidstrup, der in der Schlussphase eingewechselt wurde, auf SALZBURG24-Nachfrage war drastisch und treffend: "Einfach nur scheiße."

"Größte Krise seit Red Bull-Einstieg"

Sky-Experte und Ex-Salzburger Marc Janko ging mit dem Vizemeister noch härter ins Gericht: "Das ist die größte Krise, seit Red Bull übernommen hat. So eine Bilanz gab es noch nie in dieser Ära. Das ist ein Flächenbrand vorne und hinten. Mittlerweile geht sowohl nach vorne, als auch nach hinten gar nichts. Der Trainer hat es nicht geschafft, eine Hierarchie in der Mannschaft zu schaffen. Sie zeigen sehr wechselhafte Leistungen. Wie teilnahmslos die Spiele über das Feld gehen ist fast beschämend. Die Salzburger sind nicht mehr wiederzuerkennen." Es herrscht Alarmstufe Rot.

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Eine Mannschaft ohne Ideen nannte Samson Baidoo das Salzburger Duell in Linz. Die Bullen hatten zwar 76 Prozent Ballbesitz, kamen aber nur zu fünf harmlosen Schüssen, von denen keiner aufs Tor ging. Auch Coach Lijnders suchte nach Erklärungen: "Unsere fehlende Konstanz ist schon die ganze Saison ein Problem. Ich dachte, wir wären da weiter."

Salzburg-Profis unter Druck

Die aktuelle Krise ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern könnte auch langfristige Konsequenzen für die Spieler haben. Die Zukunft einiger junger Talente und etablierter Profis steht auf dem Spiel. Während Spieler wie Bidstrup, Amar Dedic und Maurits Kjaergaard als Hoffnungsträger galten, könnte die anhaltende Schwächephase ihren Marktwert und ihre Karrierechancen beeinträchtigen. Die Spieler sind jetzt in der Verantwortung, diese Situation schnell zu ändern, um ihre eigenen Ambitionen nicht zu gefährden.

Sonst werden die großen Transfers, die fast alle Bullen-Kicker anstreben, fast unmöglich. Denn wenn der Erfolg ausbleibt, werden sich nicht mehr so viele Scouts auf den Weg nach Salzburg machen, um ihre Vereine mit neuen Kickern zu verstärken – das ist der übliche Mechanismus im hochbezahlten Fußballgeschäft. Topspieler wie Erling Haaland, Sadio Mané und Dominik Szoboszlai haben ihren nächsten Karriereschritt auch deshalb gemacht, weil die Mannschaft auf höchster europäischer Ebene für Furore sorgte. Nicht zu vernachlässigen sind natürlich auch die Millionen-Einnahmen, die Salzburg generiert. Darauf baut das ganze Konstrukt auf.

"Nicht akzeptabel": Bullen so schlecht wie seit 14 Jahren nicht mehr

Red Bull Salzburg ist in der Bundesliga so schwach wie seit 14 Jahren nicht mehr. Damals hatte der Ex-Serienmeister unter der Leitung von Ricardo Moniz ebenfalls nur 18 Zähler nach elf Partien auf …

Auch Dedic stand im Winter kurz vor einem Wechsel ins Ausland. Unter anderem streckte der SSC Neapel (Italien) seine Fühler nach dem bosnischen Rechtsverteidiger aus. Um nicht aus dem Fokus zu geraten, muss auch der 22-Jährige seine Leistungen steigern. Wie 14 weitere Spieler sind die Profis derzeit mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz.

Bullen-Team ohne Biss – Lijnders muss liefern

Österreichs Nationaltormann Alexander Schlager machte keinen Hehl aus seiner Frustration: "Das war bezeichnend für die letzten Wochen, einfach zu wenig." Diese Selbstkritik zeigt, dass die Mannschaft sich der Krise bewusst ist. Doch Erkenntnis allein reicht nicht aus – auf dem Platz müssen Taten folgen.

Die Aufgabe von Lijnders ist klar: Der 41-Jährige soll das Team stabilisieren und die Konstanz zurückbringen, die ihm in dieser Saison bislang fehlte. Die Länderspielpause bietet dazu eine letzte Chance. Die Bullen müssen Grundtugenden wie Kämpfen, Kratzen und Beißen entwickeln. Derzeit haben die Kicker ein paar freie Tage erhalten, um im Rahmen eines Heimprogramms ihren Kopf freizubekommen und sich zu rehabilitieren. Die kommenden Spiele in der Liga und der Champions League werden zur Bewährungsprobe für die Mannschaft und den Trainer.

Die Leistungen in den nächsten Wochen werden nicht nur über die sportliche Zukunft des Vereins entscheiden, sondern auch über die Karrieren vieler junger und hoffnungsvoller Talente im Team. Mit solchen Vorstellungen wie in Linz wird Salzburg jedoch weder national noch international seinen Ansprüchen gerecht werden. Beim Heimspiel gegen den LASK am 23. November wartet die nächste Bewährungsprobe.

"Einfach scheiße": Salzburger tief in der Krise

Gegen Feyenoord war Salzburg ganz kurz im Fußball-Himmel. Der Absturz in die Hölle folgte nur vier Tage später beim 0:2-Bachfleck gegen Blau-Weiß Linz.

(Quelle: salzburg24)

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