Trainer in der Pflicht

Letsch zur großen Bullen-Herausforderung: "Einfach ist langweilig"

Gelingt Red Bull Salzburg mit Neo-Trainer Thomas Letsch im Westderby gegen die WSG Tirol der erste Sieg? 
Veröffentlicht: 13. Februar 2025 15:49 Uhr
Trotz Mega-Umbruch und größtem Budget hechelt Red Bull Salzburg heuer national hinterher. Die Bullen müssen sich eingestehen, dass sie nicht mehr zu den Spitzenteams Österreichs gehören. Welche Maßnahmen plant Trainer Thomas Letsch, um die Kurve zu kratzen? "Einfach ist langweilig", meinte der Deutsche am Donnerstag.

Red Bull Salzburg sucht weiterhin den Weg aus der Krise. Ein heiß herbeigesehnter Sieg soll bei den Bullen die Handbremse lösen und die Aufholjagd ebnen. Unter der Führung von Thomas Letsch als neuen Trainer machte das neu formierte Team in fast jedem Spiel – ausgenommen die 0:5-Klatsche gegen Atlético Madrid – einen Schritt nach vorne. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass es trotz der Leistungssteigerung im Jahr 2025 noch keine Erfolgserlebnisse zu feiern gab und das Cup-Aus gegen den LASK verdaut werden musste.

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Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder sah im bereits geschlossenen Transferfenster die Notwendigkeit, den Kader kräftig umzubauen. Ob das neue Team in den Titelkampf eingreifen kann, lässt sich nicht seriös vorhersagen. Mit Stürmer Yorbe Vertessen (Union Berlin) und Innenverteidiger Maximiliano Cuafriez (Clermont) standen zwei Neuzugänge gegen Austria Klagenfurt erstmals in der Startformation. Vollends überzeugen konnte bei der Premiere keiner. Und am 0:0 in Kärnten, das von der Mannschaft als weiterer Rückschlag empfunden wurde, konnte das neue Duo auch nichts ändern.

Mads Bidstrup ortet Druck im Bullen-Lager

Auch wenn die erste Halbzeit beim Unentschieden für Karim Onisiwo "nicht zum Anschauen" war, wollen Neo-Kapitän Mads Bidstrup und Co. trotz Platz fünf nicht in Panik verfallen. "Wir sind ein Klub, der es gewohnt ist, zu gewinnen. Jetzt haben wir ein bisschen Druck und müssen wie ein Champion verteidigen und arbeiten", forderte der von Letsch zum offiziellen Leader beförderte Däne am Donnerstag bei einem Medientermin.

Neo-Trainer Letsch durfte in vier Pflichtspielen noch keinen Erfolg bejubeln und sehnt sich ebenso nach der Erlösung. "Wir waren zuletzt zwei Mal nicht die schlechtere Mannschaft, wollen diesmal aber ein anderes Gesicht zeigen und gewinnen", betonte der 56-Jährige.

Salzburgs Aufholjagd als Herausforderung für Letsch

Letsch konnte auf seinen bisherigen Stationen viel Erfahrung sammeln. Unter anderem war er in Bochum, bei Vitesse Arnheim und bei Austria Wien als Cheftrainer tätig. Ob die Aufgabe in Salzburg zu seinen schwierigsten zählt? "Der fünfte Platz ist eine Herausforderung. Jede Aufgabe hat ihren eigenen Reiz. Hier (in Salzburg, Anm.) ist es eine Herausforderung, aber ich würde nicht sagen, dass es meine herausforderndste Aufgabe ist. Einfach ist langweilig", sprühte der Coach vor Tatendrang vor den nächsten Prüfungen.

Wenig Erfolge trotz höchstem Budget

Der Spruch, dass im Fußball viel Geld Tore schießt und Titel bringt, hat sich bei den Salzburgern in den letzten beiden Spielzeiten überhaupt nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Das Team von Neo-Trainer ist verunsichert und muss jede Woche Erklärungen dafür finden, warum die beispiellose Krise nicht beendet werden kann. Die Finanzkennzahlen der österreichischen Bundesliga-Klubs zeigen deutlich: Bilanz-Krösus bleibt Red Bull Salzburg mit einem Plus von 24,69 Millionen Euro. Die Bullen sind zwar sportlich derzeit weiterhin auf Talfahrt, bleiben aber mit 182,59 Millionen Euro Umsatz-Kaiser der Liga.

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Nach Angaben der Bundesliga verzeichnete der Vizemeister im Dezember ein Minus von gut vier Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dennoch ist dies mehr als das, was Sturm Graz (54,38 Millionen Euro Umsatz), der LASK (48,51) und Rapid (44,38) zusammen erwirtschafteten. Mit einem Plus von 24,69 Millionen Euro weisen die Bullen auch das klar beste Jahresergebnis nach Steuern auf.

Thomas Letsch: "Rucksack muss runter"

Warum es am Samstag gegen die WSG Tirol mit dem ersten Sieg unter Letsch klappen soll? "Wenn wir zusammenhalten, kriegen wir den Turnaround hin. Ich bin überzeugt, dass wir die Kurve kriegen", sagte Letsch. Der Deutsche hofft weiterhin aus den vielen talentierten Einzelspielern eine richtige Einheit zu formen. Dafür wählte der Bullen-Coach einen anderen Ansatz zu Beginn der Trainingswoche. "Es geht darum, aus den Köpfen rauszubekommen, was war. Der Rucksack muss runter. Die Spieler sollen keine Angst haben vor etwas, sondern denken, dass sie nur etwas zu gewinnen haben", verlautete Letsch.

Gloukh-Comeback nicht ausgeschlossen

Im Duell gegen Nachzügler WSG Tirol, für das bis Donnerstagmittag 9.500 Tickets verkauft wurden, fehlen den Salzburgern acht nicht fitte Akteure, darunter Oscar Gloukh, der nach seinem Handbruch am Mittwoch mit einer Schiene trainierte. Ob es zu einem Blitz-Comeback reicht, konnte Letsch noch nicht vorhersehen: "Es ist schwierig, aber nicht unmöglich."

Personelle Probleme haben auch die Tiroler und das nicht nur aufgrund der Fortsetzung einer Krankheitswelle. Stefan Skrbo erlitt bei der Nullnummer am Sonntag gegen Hartberg einen Bändereinriss im Sprunggelenk und eine Knochenmarksprellung. "Er hatte noch Glück im Unglück. Je nach der Schmerztoleranz gehe ich davon aus, dass es zwei bis drei Wochen dauern wird", sagte WSG-Trainer Philipp Semlic.


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(Quelle: salzburg24)

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