Einer mit Stallgeruch

Mit Thomas Letsch gehen Bullen-Bosse auf Nummer sicher

Thomas Letsch ist die Sicherheits-Variante des FC Red Bull Salzburg. (ARCHIV)
Veröffentlicht: 18. Dezember 2024 14:00 Uhr
Die Trainersuche bei Red Bull Salzburg endete doch schneller als viele dachten. Mit Thomas Letsch setzen die Klub-Bosse nun auf einen alten Bekannten, der wieder Stallgeruch mitbringt. Und das aus gutem Grund: Eine weiteres Experiment wie mit Pep Lijnders wollen die Salzburger vermeiden.
Mathias Funk

Nach dem vorzeitigen Aus von Pep Lijnders bei Red Bull Salzburg kursierten mehrere Namen für einen möglichen Nachfolger. Letztlich fiel die Wahl aber nur zwei Tage nach Lijnders' Entlassung auf Thomas Letsch, der bereits von 2012 bis 2017 als Jugendtrainer, Cheftrainer des FC Liefering sowie Co- und Interimstrainer der Bullen beim Verein tätig war. Stephan Reiter und Rouven Schröder gehen damit auf Nummer sicher. Denn mit Thomas Letsch wissen die Verantwortlichen genau, was auf sie zukommt.

Salzburg geht Trainer-Experiment aus dem Weg

Nein, für ein weiteres Experiment hat man bei Red Bull Salzburg angesichts von zehn Punkten Rückstand auf Platz eins und dem desaströsen Abschneiden in der Champions League keine Zeit. Zu groß ist die Gefahr, die Saisonziele und auch das Millionengeschäft Königsklasse in der kommenden Saison zu verpassen. Gründe, die letztlich auch dazu führten, dass man in Salzburg lieber auf Nummer sicher ging und einen Trainer installierte, der den Verein und seine Philosophie bestens kennt und umsetzen kann.

"Thomas kennt unseren Klub aus der Vergangenheit sehr gut, hat bei seinen weiteren Trainerstationen aber auch viel Erfahrung auf internationaler Bühne in verschiedenen Ligen machen können. Mit der raschen Klärung dieser wichtigen Personalie können wir die weitere Planung für eine möglichst erfolgreiche Frühjahrssaison ohne Einschränkungen fortsetzen", sagte Salzburgs Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder, der seit wenigen Wochen bei den Bullen die sportlichen Geschicke leitet.

Neo-Trainer fordert mannschaftliches "Zusammenwachsen"

Weil Thomas Letsch den Verein bestens kennt, weiß er auch, wie man in einem von Red Bull geführten Verein arbeiten muss. Mit gewohnt jungen Spielern, bestenfalls aus der eigenen Akademie, soll die sogenannte RB-DNA wieder erfolgreich eingeimpft werden. Unter Gerhard Struber und Pep Lijnders ging die sonst so erfolgreiche Spielweise der Salzburger immer mehr verloren. Auch der Erfolg ließ nach, sind Titel auf nationaler Ebene längst keine Selbstverständlichkeit mehr und auch international ist nach der Gruppenphase bzw. jetzt nach dem neuen Ligamodus bereits Endstation.

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Die Gründe liegen nach einem sportlichen Horror-Herbst zweifellos auf der Hand, aber es rumort auch innerhalb Mannschaft. Hier muss Letsch die von Pep Lijnders entfachten Brandherde löschen und das Mannschaftsgefüge in der Kabine und auf dem Platz wieder auf Vordermann bringen. "Mir ist es wichtig, dass wir als Mannschaft zusammenwachsen, denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, werden wir erfolgreich sein", sagte er über seine erste und wohl wichtigste Aufgabe bei seiner Rückkehr nach Salzburg.

Mit welchen Verstärkungen der Lijnders-Nachfolger rechnen darf, ist bis dato noch völlig ungewiss. Zuletzt wurden immer wieder Namen wie Max Wöber oder Gernot Trauner gehandelt. Letzterer stellte sich am Ende jedoch nur als "Gerücht" heraus, bleibt der ÖFB-Teamkicker seinem Klub Feyenoord Rotterdam treu.

Thomas Letsch mit Salzburg vor größtem Karrierespiel

Viel Zeit, die Aufgaben bestmöglich zu meistern, bleibt dem 56-jährigen Deutschen, der während seiner Trainerzeit in Bochum auch "Papa" genannt wurde, nicht. Nach seiner offiziellen Vorstellung beim Trainingsauftakt am 3. Jänner in Taxham steht bereits am Dreikönigstag der große Härtetest gegen den FC Bayern München an. Im Trainingslager in Faro (POR) folgt ein weiteres Testspiel gegen den dänischen Klub Midtylland, ehe es am 22. Jänner in der Champions League zu Real Madrid geht. Das Duell im Bernabeu wird für Letsch das bislang größte Spiel seiner Karriere.

(Quelle: salzburg24)

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