"Sind richtig sauer"

Pleite gegen den LASK: Bullen-Krise immer schlimmer

Red Bull Salzburg (weiß) im Duell mit dem LASK. 
Veröffentlicht: 23. November 2024 13:04 Uhr
Die Bullen-Krise wird immer schlimmer: Am Samstag verspielten die Salzburger im Bundesliga-Heimspiel gegen den LASK eine 1:0-Führung und verloren am Ende mit 1:2 (0:0). Der Vizemeister wartet damit seit über einem Monat auf einen Liga-Dreier.
Mathias Funk

Red Bull Salzburg ist nach der Länderspielpause noch tiefer in die Krise gerutscht. Der ehemalige Serienmeister verlor am Samstag das Heimspiel der 14. Runde gegen den LASK trotz spielerischer Überlegenheit knapp mit 1:2, blieb im vierten Ligaspiel in Folge sieglos und liegt als Fünfter schon 14 Punkte hinter Leader Sturm Graz zurück, der zwei Partien mehr ausgetragen hat und das Parallelspiel gegen Klagenfurt mit 7:0 gewann.

Die fünf Pflichtspiele unbesiegten Linzer zogen um zwei Punkte an den Salzburgern vorbei auf Platz vier. "Wir sind richtig sauer", schimpfte Oscar Gloukh nach der Partie in der Mixed Zone.

Konate-Eigentor leitet Heimschlappe gegen LASK ein

Moussa Yeo beendete Salzburgs torlose Serie in der Liga in Minute 62 und nach 336 Minuten. Ein Eigentor des im Abschluss mehrmals glücklosen Karim Konate (73.) leitete die Wende ein, Maximilian Entrup (88.) machte den zweiten schmeichelhaften Sieg der Truppe von Coach Markus Schopp en suite perfekt. Damit schloss sich ein Kreis, auch ihre zuvor letzte Heimniederlage hatten die Salzburger mit einem 0:1 am 21. Oktober 2023 gegen den LASK kassiert. Sie verpatzten die Generalprobe vor dem Champions-League-Duell bei Bayer Leverkusen am Dienstag (ab 20.45 Uhr S24-LIVETICKER). Die Linzer tankten hingegen viel Selbstvertrauen für den Donnerstag-Auftritt bei Banja Luka in der Conference League, allerdings wurden auch die Verletzungsprobleme noch größer.

Bullen zu Beginn der Partie besser

Bei den Salzburgern war zu Beginn erkennbar, dass sie nach den jüngsten schwachen Liga-Darbietungen eine Reaktion zeigen wollten. Die neue 4-2-3-1-Formation tat dem Spiel der Heimischen gut. Schon nach 1:57 Minuten hätten sie in Führung liegen können, Konate scheiterte mit einem versuchten Lupfer nach einem Piatkowski-Zuspiel und Smolcic-Stellungsfehler aber an LASK-Tormann Jörg Siebenhandl. Konate war es auch, der nach Terzic-Schussflanke einen Flugkopfball über das Tor setzte (14.).

Die Linzer konnten sich vor der Pause nur einmal gefährlich vor dem Tor zeigen, da ging ein Kopfball von Entrup drüber (18.). Der Ex-Hartberger hätte beinahe den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Sonst spielte fast nur Salzburg, die Gastgeber hatten mit Fortdauer der ersten Hälfte aber deutlich mehr Mühe, gefährlich in die entscheidende Zone zu kommen, da sich die Linzer immer tiefer zurückfallen ließen und kein Risiko mehr eingingen. Erst kurz vor dem Pausenpfiff verfehlten Yeo (45.) und Dorgeles Nene (45.+1) knapp das Gehäuse.

Konate und Dedic verpassen knapp

Schopp musste zur Pause auch den blessierten Sascha Horvath ersetzen, nachdem zuvor schon Branko Jovicic verletzt den Platz verlassen hatte. Wenig später war auch für den angeschlagenen Ex-Salzburger Valon Berisha Schluss. Am Spielgeschehen änderte sich wenig, die Hausherren diktierten weiter das Geschehen, blieben aber im Abschluss vorerst weiter glücklos. Konate vergab eine weitere Kopfballchance nach Terzic-Flanke (52.), ein Kopfball von Amar Dedic landete im Außennetz (57.).

In Minute 62 war der Bann gebrochen. Nach kurz abgespieltem Corner und Idealzuspiel von Dedic auf den nicht gedeckten Yeo konnte sich dieser den Ball noch herrichten und ins Eck einschießen. Konate hätte den Sack zumachen müssen, vergab aber einmal mehr, wobei er auch abspielen hätte können (70.) und böse Blicke von den mitgelaufenen Moussa Yeo und Oscar Gloukh kassierte.

Für den im Abschluss glücklosen Stürmer wurde der Abend kurze Zeit später noch viel bitterer. Nach einem Flecker-Freistoß verlängerte Hrvoje Smolcic per Kopf in die Mitte, wo Konate den Ball mit dem Knie ins eigene Tor lenkte. Die Fans verliesen nach der "Watschen" kurz vor Schluss massenweise das Stadion. Amar Dedic musste nach der Partie sogar mit der eigenen Kurve diskutieren (Video unten).

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Entrup-Treffer sorgt für wütende Salzburger

Doch es kam auf dem neu verlegten Rasen noch schlimmer. Nach Ljubicic-Lochpass auf Entrup avancierte der LASK-Stürmer zum Matchwinner. Damit revanchierte sich der LASK für die 0:1-Heimniederlage. Die Salzburger blieben nach einem 0:0 gegen den WAC, einem 0:0 gegen den GAK und zuletzt einem 0:2 bei Blau-Weiß Linz national wieder ohne Sieg. Die Kritik an Trainer Pep Lijnders wird mit so einer Bilanz nicht weniger werden und dennoch stellte sich Sportdirektor Bernhard Seonbuchner vor den Ex-Klopp-Co.: "Es liegt nicht am Trainer, sondern an den Spielern", machte der Bayer gegenüber dem "ORF" deutlich.

Lijnders: "Tut richtig weh"

Ein sichtlich angeschlagener und nachdenklich wirkender Pep Lijnders suchte nach der Partie nach den passenden Worten. "Wir hatten bis zum 1:1 komplett die Kontrolle, waren so dominant, haben viele Chancen kreiert. Aber es ist im Fußball so, dass, wenn du das 2:0 oder 3:0 nicht machst, es spannend bleibt. Da muss man heute richtig kritisch sein, darüber bin ich auch sehr enttäuscht, dass wir das Spiel nicht frühzeitig für uns entschieden haben. Das 1:1 ist unglücklich nach einer Standardsituation gefallen, das zweite Gegentor darf so leicht nicht passieren, da haben wir bei einer Umschaltsituation nicht aufgepasst. Die Niederlage tut richtig weh.", sagte der Niederländer enttäuscht. Mit Blick auf die Partie in Leverkusen wollte sich der Klub noch nicht wirklich äußern.

LIVE: Red Bull Salzburg gegen LASK
 

Bildergalerien

(Quelle: salzburg24)

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