Formtief vor Champions League

Red Bull Salzburgs Festung bröckelt

Red Bull Salzburg-Trainer Gerhard Struber war im Topspiel gegen den LASK in Hälfte eins nicht vollends zufrieden.
Veröffentlicht: 21. Oktober 2023 14:35 Uhr
Der Bullen-Motor stockt. Vielmehr noch: Im Getriebe von Salzburgs Fußball-Maschinerie ist Sand. Mit der 0:1-Niederlage gegen den LASK bröckelt mit der dritten Pleite daheim zudem die heimische Fassade in der einstigen Festung. Und das ausgerechnet vor dem Champions League-Spiel bei Inter Mailand.

Der LASK hat in der Fußball-Bundesliga den Schlager der Runde bei Red Bull Salzburg gewonnen und ist bis auf zwei Punkte an den Titelverteidiger herangerückt.

Salzburger Negativ-Premiere seit neun Jahren

Im Duell Zweiter gegen Dritter schoss Kapitän Robert Zulj die Linzer in der 34. Minute zu einem verdienten 1:0-(1:0)-Auswärtssieg. Die enttäuschenden Salzburger liegen damit zur Halbzeit des Grunddurchgangs vier Punkte hinter Tabellenführer Sturm Graz. Salzburg kassierte erstmals seit neun Jahren zwei Liga-Heimniederlagen hintereinander.

Drei Heim-Niederlagen in Serie gab es zuletzt vor knapp drei Jahren. Da hießen die Gegner allerdings Bayern München, Sturm Graz und Atlético Madrid und nicht Blau-Weiß Linz, Real Sociedad und LASK. Zwei von den drei Pleiten setzte es damals es in der Champions League.

Salzburgs derzeitige Ergebnis-Flaute ist nicht in der Königsklasse, sondern hauptsächlich in der österreichischen Bundesliga beheimatet.

Salzburg enttäuscht auf vielen Ebenen

Es läuft nicht rund beim Serienmeister. Die gewohnte Entschlossenheit, das Tempo und die Aggressivität fehlten. Völlig untypisch für Salzburg: Roko Simic, Karim Konate und Co. konnten kaum Bälle im gegnerischen Drittel erobern.

So waren es die Linzer, die über weite Strecken das bessere Team waren und schlussendlich verdient gewannen.

"Ich glaube, dass uns heute das Feuer gefehlt hat. Es war ein Abnützungskampf pur. Wir waren das ein oder andere Mal zu spät. Ich spreche keinem in meiner Mannschaft den Willen ab. Es ist halt ein Unterschied, ob es beim Einsatz 100 oder 95 Prozent sind", resümierte Salzburg-Trainer Gerhard Struber.

Bereits nach vier Minuten hinterließ Robert Zulj eine Duftmarke. In Salzburgs Defensive stimmte die Zuordnung nicht und so musste Tormann Alexander Schlager bereits früh seine Klasse zeigen und den Zulj-Schuss mit den Fingerspitzen entschärfen.

Zulj bestraft Salzburgs Passivität

Salzburg tauchte nach einem fast missglückten Talovierov-Rückpass gefährlich vor dem Tor auf. Allerdings kam Keeper Tobias Lava vor Bullen-Stürmer Karim Konate an den Ball. Die beste Chance für die Struber-Crew fand Amankwah Forson (22.) vor, als er von der Strafraumgrenze links vorbeischoss. Die Linzer bestraften Salzburgs Passivität.

Zulj (34.) kam nach einem Zusammenspiel von Moses User und Marin Ljubicic im Sechzehner an den Ball und zirkelte diesen unhaltbar für Schlager zur 1:0-Führung ins Tor.

Salzburg_LASK, Ratkov APA/KRUGFOTO
Sinnbildlich für die Stimmung bei Red Bull Salzburg: Bei Petar Ratkov (vorne) und Co. gehen die drei Heim-Niederlagen in Serie nicht spurlos vorbei.

"Ich bin extrem stolz auf die Mannschaft. Wir haben über die gesamten 90 Minuten eine absolute Topleistung geboten, haben defensiv fast nichts zugelassen und verdient gewonnen. Dieser Auftritt gibt uns sehr viel Selbstvertrauen für die kommenden Wochen", sagte LASK-Trainer Thomas Sageder.

Stütze Terzic verletzt sich vor Champions League

Im Hinblick auf das wohl richtungsweisende Champions League-Spiel am Dienstag bei Inter Mailand war die Verletzung von Stammspieler Aleksa Terzic wohl noch schlimmer als die dritte Heim-Pleite in Folge.

Der Linksverteidiger zog sich bei einem Distanzschuss eine Muskelverletzung zu und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Routinier Andreas Ulmer. Doch auch die Salzburg-Legende konnte den Rückschlag nicht verhindern.

Nur Sucic-Chance in Hälfte zwei

In Halbzeit zwei wurde nur der eingewechselte Luka Sucic (60.) gefährlich. Mit seinem schlechteren rechten Fuß verzog er eine Chance aus aussichtsreicher Position über das Gehäuse. Die Salzburg-Fans machten sich mit Pfiffen bemerkbar. "Wir waren heute alle sehr, sehr enttäuscht von unserer Leistung. Müssen hier zuhause schon ein anderes Gesicht zeigen. Wenn man Basics nicht erfüllen, kann es zu Pfiffen kommen. Das war nicht fein", betonte Struber.

Salzburg, LASK, Gerhard Struber APA/KRUGFOTO
Red Bull Salzburg-Trainer Gerhard Struber war im Topspiel gegen den LASK in Hälfte eins nicht vollends zufrieden.

Elias Havel (93. und 95.) hatte sogar das 2:0 am Fuß, als er zwei Mal gegen aufgerückte Bullen die Kugel zu harmlos auf Schlagers Kasten schoss.

Die Bullen wurden in der Schlussphase nur nach einem ruhenden Ball gefährlich. "Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, der in den Prinzipien ähnlich unterwegs ist wie wir. In diesen 50:50-Momenten, wo es um Gegenpressing, um den zweiten Ball, um das erste Luftduell gegangen ist, waren sie ein Stück weit schärfer als wir. Sich ins Spiel reinzuarbeiten, ist uns aber nicht gelungen. Wir haben viel zu wenig Torchancen herausgespielt, haben uns vom ersten Moment die Schneid abkaufen lassen", so der Bullen-Coach.

Der LASK schaukelte die knappe Führung souverän über die Spielzeit. Salzburg war in der Offensive viel zu harmlos und hauptsächlich mit dem Verteidigen beschäftigt.

Mit so einer Leistung könnte es gegen Inter ein böses Erwachen geben. "Wir werden sehr kritisch sein und wir werden uns alle hinterfragen und uns auf das Spiel am Dienstag in der Champions League freuen. Es ist auch in Mailand möglich, den Gegner zu ärgern", fügte Struber an.

Aufstellungen

Salzburg: Schlager - Dedic, Solet, Baidoo, Terzic (45. Ulmer) - Gourna-Douath - Capaldo, Gloukh (57. Kjaergaard), Forson (46. Sucic) - Simic (57. 57. Ratkov), Konate (76. Dorgeles)

Es fehlen: Pavlovic (gesperrt), Fernando, Koita (beide Adduktorenverletzung), Morgalla, Okoh, Omoregie (alle Oberschenkelverletzung), Wallner (Knöchelverletzung), Piatkowski (Wadenverletzung), Bidstrup (krank)

LASK: Lawal - Ziereis, Andrade, Talowjerow - Stojkovic (87. Ba), Horvath (77. Michorl), Ljubic, Bello - Zulj - Ljubicic (69. Havel), Usor (69. Goiginger)

Es fehlen: Taoui, Wiesinger, Pintor, Jovicic, Renner (alle verletzt)


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Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
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Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Sinnbildlich für die Stimmung bei Red Bull Salzburg: Bei Petar Ratkov (vorne) und Co. gehen die drei Heim-Niederlagen in Serie nicht spurlos vorbei.
Robert Zulj (zweiter v. re.) traf hier zur 1:0-Führung der Linzer auswärts in Salzburg.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.
Red Bull Salzburg-Trainer Gerhard Struber war im Topspiel gegen den LASK in Hälfte eins nicht vollends zufrieden.
Red Bull Salzburg (weiß) traf im Topspiel der elften Bundesliga-Runde auf den LASK.

(Quelle: salzburg24)

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