Sieben Partien in Folge fettete der österreichische Fußball-Meister jeweils mit einem "Dreier" sein Punktekonto auf, eilte so der Konkurrenz auf und davon. Der Meistertitel schien eingetütet.
Marsch: "Waren einfach nicht gut genug"
Zwölf Siege in 13 Duellen heimste Marschs Stamm-Formation im Frühjahr ein. Immer wenn der US-Coach seine "beste Elf" spielen ließ, waren die Salzburger unantastbar. Gegen die Verfolger Rapid und zwei Mal gegen den LASK hielten Keeper Cican Stankovic und Co jeweils die "Null". Zuletzt ließ Marsch vier Mal die gleichen Akteure von Beginn an auflaufen.
Im Hinblick auf die kommende englische Woche und das Cup-Finale am 1. Mai gegen den LASK schonte der Bullen-Dompteur vier Stamm-Kicker, brachte diesmal Karim Adeyemi, Noah Okafor, Bernardo und Nicolas Seiwald vom Start weg. Trotz zweimaliger Führung stockte der Motor. Die Mozartstädter blamierten sich gegen dezimierte Wattener, bei denen einige Offensivkräfte, – unter anderem Zlatko Dedic – fehlten. Marsch schmeckte die Einstellung seines Teams ganz und gar nicht: "Wenn wir mit unserer ersten Gruppe sind wir klarer und bereiter für die taktischen Dinge. Die ganze Mannschaft war nicht scharf und nicht bereit. Wir haben nicht gut genug in unserem Abwehrdrittel verteidigt."
Salzburger Rotation geht schief
Die Schlappe ist freilich kein Beinbruch, da die Verfolger aus Wien und Linz im direkten Duell (1:1) den Ausrutscher nicht nutzen konnten. Aber sie kann durchaus als Warnschuss gesehen werden. Sechs Runden vor Schluss beträgt der Punktepolster acht Zähler. Der Dreifach-Wechsel zur Pause, als Marsch Mergim Berisha, Antoine Bernede und Rekordeinkauf Okafor vom Feld nahm, zeigte die Unzufriedenheit des Trainers.

Mit Zlatko Junuzovic, Brenden Aaronson und Patson Daka kamen drei Stammkräfte in die Partie. Diese sorgten zwar für frischen Wind, konnten die erste Niederlage in der Meisterrunde aber auch nicht verhindern. "Vielleicht war es nicht die richtige Entscheidung, weil wir haben ja nicht gewonnen", nahm der 47-Jährige im Sky-Interview seine Protagonisten in Schutz.
Zweiter "Bullen-Anzug" passt nicht
"Wir haben uns das selbst eingebrockt. Wir haben die Chancen nicht verwertet oder den finalen Pass nicht gespielt", meinte ein so wie Marsch kritischer Routinier Junuzovic. "Es gibt so Tage. Es ist kein Selbstläufer. Wir müssen uns alles erarbeiten. Und wenn wir das nicht auf den Platz bringen, dann passiert so etwas."
Salzburgs Coach sah den Ausrutscher als "eine Lektion". Die Bullen ließen Grundtugenden wie Leidenschaft, Tempo und Aggressivität vermissen. Wie bereits Ende Februar gegen Sturm Graz, wo Marsch ebenso auf Rotation setze, ergibt sich folgende Schlussfolgerung: Der zweite "Bullen-Anzug" passt nicht. Schon im Doppelpack gegen den WAC am Sonntag (auswärts) und kommenden Mittwoch (in Wals-Siezenheim) ist laut Marsch wieder das "alte" Salzburg gefragt. Eine Reaktion muss her.
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)