Ried ging früh durch ein Kopfballtor von Luca Meisl in Führung (9.). Salzburg tat sich 70 Minuten schwer, vergab durch Rasmus Kristensen einen Elfmeter und traf erst in der Schlussphase durch Junior Adamu (83.) und Noah Okafor (85.). Doch in der Nachspielzeit (93.) sorgte Leo Mikic für die tapfer kämpfenden Rieder für den nicht unverdienten Ausgleich.
Salzburg blieb somit auch in der 19. Partie in Serie ohne Niederlage. Ried hingegen konnte zwar auch im siebenten Liga-Spiel in Folge nicht gewinnen, kann sich aber nach dem 2:1-Sieg im Cup unter der Woche bei Sturm Graz über das nächste Erfolgserlebnis freuen.
Gastgebern gelingt frühe Führung
Die Rieder starteten nach dem Cup-Erfolg mit neuem Selbstvertrauen in die Partie. Julian Wießmeier hatte bereits in der 2. Minute die erste Großchance auf dem Fuß, brachte die Hereingabe von Felix Seiwald aber nicht scharf und platziert genug aufs Salzburger Gehäuse. Sieben Minuten später durften die Rieder aber jubeln. Luca Meisl schraubte sich nach einer Ecke von Stefan Nutz am höchsten und köpfelte wuchtig zum 1:0 ein. Nachdem es zuerst nach einer Traum-Parade von Philipp Köhn ausgesehen hatte, entschied Schiedsrichter Julian Weinberger mit ein paar Sekunden Verspätung, dass der Ball hinter der Linie war.
Ried bremst Tabellenführer aus
Der hohe Favorit aus Salzburg tat sich indessen schwer, dem Rieder Tor gefährlich zu werden. Die Gastgeber standen defensiv sehr gut und spielten in den Zweikämpfen ihre körperliche Überlegenheit gegen die Salzburger Stürmer gut aus. Erst nach 25 Minuten begann eine erste Drangphase des Tabellenführers. Brenden Aaronson spitzele bei der besten Chance den Ball nach tollem Ulmer-Steilpass am Tor vorbei. Ried konnte sich fortan nur mehr selten durch Entlastungsangriffe befreien, stand aber kompakt genug, um die Führung in die Pause zu bringen.
Salzburger kämpfen um Ausgleich
Nach dem Wechsel zeigte sich ein ähnliches Bild wie zu Ende der zweiten Halbzeit. Salzburg machte das Spiel, Ried verteidigte mit Mann und Maus. Chancen von Karim Adeyemi, Aaronson und Luka Susic brachten aber noch keinen Treffer für den Tabellenführer. Die große Chance zum Ausgleich bescherte den Salzburgern dann Rieds Tormann Sahin-Radlinger, indem er Junior Adamu in einem Luftzweikampf zu Fall brachte. Doch Rasmus Kristensen, der anstatt des bereits ausgewechselten Adeyemi antrat, scheiterte vom Elfmeterpunkt am Rieder Tormann.
Turbulente Schlussphase
In der Schlussphase wurde es turbulente. Zuerst brach Junior Adamu den Damm und traf nach Vorlage von Aaronson in Minute 83 zum 1:1. Zwei Minuten später erhöhte der eingewechselte Noah Okafor gar auf 2:1. Doch die Partie hatte noch eines draufzusetzen. Die Rieder, in der zweiten Halbzeit bis dahin ohne Torchance, trafen in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Mikic zum umjubelten 2:2.
Die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle ist in der Liga weiterhin – seit nunmehr 18 Spielen – ohne Niederlage. Die einzigen Punkte in dieser Saison gab Salzburg beim 1:1-Remis in Altach in der 11. Runde ab. Ried hat zuletzt sechs Begegnungen in Folge nicht gewonnen.
"Wir wollen aber auch gegen Salzburg punkten, auch wenn das nicht einfach wird", sagte Julian Wießmeier. Interims-Cheftrainer Christian Heinle kündigte "ein richtiges Volksfest" an.
"Mit Fans im Rücken einiges möglich"
"Die Salzburger werden bei uns ihr Spiel durchziehen. Wir müssen wieder eine hohe Laufbereitschaft und sehr viel Disziplin zeigen. Wenn wir konsequent sind, lange die Null halten können und auch wieder Spielglück haben, dann ist mit unseren Fans im Rücken auch gegen Salzburg etwas möglich", ergänzte Heinle, der weiter statt des wegen einer Erkrankung pausierenden Andreas Heraf das Zepter schwingt.
Ried heuer eine Heimmacht
Immerhin können die Wikinger auf eine Serie von zehn Bundesliga-Partien ohne Niederlage in der Josko Arena verweisen.
"Salzburg ist klar die beste Mannschaft in Österreich. Wir wissen deshalb, was auf uns zukommt", unterstrich Wießmeier.
"Sie haben eine hohe Intensität, man hat kaum Zeit und sie werden uns von Beginn an unter Druck setzen. Es muss an diesem Tag bei uns alles passen."
Bullen-Rotation im Cup
Fehler dürfe man sich gegen den Champions-League-Teilnehmer, der am kommenden Dienstag beim VfL Wolfsburg gastiert, keine erlauben. Beim 3:0-Aufstieg ins Cup-Viertelfinale beim SKN St. Pölten griff Salzburg-Trainer Matthias Jaissle wie angekündigt auf Spieler zurück, die sonst bei ihm nicht erste Wahl sind.
Bildergalerien
(Quelle: apa)