Fußball-Serienmeister Salzburg hat die jüngsten vier Cup-Trophäen in fünf Anläufen einheimsen können, ist aber trotz Favoritenrolle gegen Rapid Wien gewarnt.
Cup-Finale: Warnschüsse für Salzburg
Nicht nur die 2:0-Pleite im letzten Liga-Duell, sondern auch das verlorene Endspiel im ÖFB-Cup-Finale gegen Sturm Graz sollten als Warnschüsse dienen. Keine Frage, die Bullen sind qualitativ über den Hütteldorfern zu stellen – da sind etwaige Statistiken freilich überflüssig und bei solch einem Spiel nicht wirklich von Bedeutung.
Der Liga-Krösus will mit dem Cup-Erfolg den ersten Schritt in Richtung Double machen und kann am Sonntag bereits den Meistertitel bei Austria Wien fixieren. Die Kühbauer-Crew indes kämpft nach dem 5. Juni 1995 im 28. Finale um den 15. Cup-Titel. Eine schier nicht enden wollende titellose Zeit (2008 zuletzt österreichischer Meister), dessen Ende am Staatsfeiertag rund 19.000 Rapid-Anhänger in Klagenfurt herbeisehnen.

Rapids schwerer Finalweg – Salzburg ohne "Brocken"
Beim letzten Cup-Triumph 1995 war der jetzige Rapid-Coach Dietmar Kühbauer als 24-jähriger Spieler noch selbst am Rasen im Einsatz. "Es ist sehr lange her, war eine unglaublich schöne Geschichte. Es ist auch nicht wichtig, was wir vor etlichen Jahren gemacht haben, so mancher Spieler war da noch nicht einmal geboren", sagte Kühbauer.
Auf dem Weg ins Endspiel mussten die Rapidler im Vergleich zu den Mozartstädtern echte "Brocken" aus dem Weg räumen. Gleich viermal gelang der Aufstieg gegen Bundesligisten, darunter zuletzt gegen den LASK. Salzburg kam ohne Duell mit einem Club der höchsten Spielklasse ins Finale.
Rose erwartet enges Finale gegen Rapid
Das alles soll aber keine Rolle spielen. An vorderster Bullen-Front soll das Top-Sturmduo Dabbur/Gulbrandsen wirbeln. "Wir freuen uns auf dieses Spiel und werden alles dran setzen, den Titel zu holen. Es wird sicher ein intensives und enges Finale gegen einen schwierigen Gegner", vermutete Salzburg-Trainer Marco Rose.

100 Jahre ÖFB-Cup – ohne Strache
Der ÖFB-Cup ist bereits 100 Jahre alt. Der Fußballbund feierte am Dienstag im Wiener Museumsquartier das Jubiläum. Deshalb in Wien, weil das Endspiel ursprünglich im Austria-Stadion hätte gespielt werden sollen. Die Polizei äußerte Sicherheitsbedenken, ersuchte um eine Verlegung. Die Bitte glich nahezu einem Befehl, der ÖFB "gehorchte" und wich nach Klagenfurt aus. Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) wird dem Finale wohl nicht beiwohnen.
(SALZBURG24/APA)
(Quelle: salzburg24)