Fassungslose Gesichter, so weit das Auge reichte. Ein enttäuschter Kerim Alajbegovic (hockend) versuchte nach dem nächsten Rückschlag die richtigen Worte zu finden.
Fehleranfällige Defensive, ein Acht-Minuten-Blackout und punktelos am Tabellenende der Europa League: Salzburg ist ein Schatten seiner selbst. So analysieren die Bullen die dritte internationale Saisonpleite gegen Ferencvaros Budapest am Donnerstagabend.
Außenseiter Ferencvaros Budapest hat der FC Red Bull Salzburg am Donnerstag eine bittere Abfuhr erteilt. In der dritten Runde der Ligaphase feierte Ungarns Meister in Wals-Siezenheim (Flachgau) nach 0:1-Rückstand noch einen 3:2-(1:0)-Sieg und sorgte dafür, dass die Salzburger in der Fußball-Europa-League weiter ohne Punkt dastehen.
Salzburg (rot) und Ferencvaros Budapest trafen in der dritten Europa-League-Runde in Wals-Siezenheim aufeinander.
Stephan Reiter und Co. fassungslos
Fassungslose Gesichter, so weit das Auge reichte. Ein enttäuschter Geschäftsführer Stephan Reiter diskutierte auf der Klubtribüne, während auf der anderen Seite die ungarischen Fans feierten. Die erfolgsverwöhnten Bullen müssen gegen ein vermeintliches Team auf Augenhöhe den nächsten herben Rückschlag verdauen.
Barnabas Varga (50.), Kristoffer Zachariassen (56.) und Bamidele Yusuf (58.) stellten mit ihren Toren innerhalb von acht Minuten die Partie auf den Kopf. Der Anschlusstreffer durch den eingewechselten Yorbe Vertessen (72.) kam zu spät. Der nächste EL-Gegner sind am 6. November wieder zu Hause die Go Ahead Eagles aus dem niederländischen Deventer, die am Donnerstag beim 2:1 gegen Aston Villa bereits den zweiten Sieg feierten.
Thomas Letsch nach ungarischer Torflut bedient
"Wir wollten den Gegner in der zweiten Halbzeit in der letzten Linie mehr unter Druck setzen und hatten dann seine langen Bälle im Griff. Das haben wir in der Gegentor-Phase nicht gut gemacht. Da haben wir das Spiel hergeschenkt. Es kann nicht sein, dass wir drei Gegentore brauchen, um mutig zu werden”, meinte Salzburg-Trainer Thomas Letsch, der sichtlich geknickt wirkte.
Auf S24-Nachfrage (siehe Video unten), ob fehlende Seriensiege und Gegentore am Fließband die neue Realität seien, antwortete Letsch: "Zumindest ist es die Aktualität. Wir haben drei Spiele in der Europa League absolviert und null Punkte geholt. In der Liga stehen wir auch nicht auf dem ersten Platz, wo wir hin wollen. Diesen Fakten stellen wir uns, aber ob das die neue Realität ist, liegt an uns."
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"Es ist einfach schlecht. Wenn man in acht Minuten drei Tore kassiert, ist es schwer. Ich glaube zwar, dass wir den Kader dazu haben, aber wir müssen in jedem Spiel besser sein. Wenn wir als ganze Mannschaft gut spielen, dann haben wir die Qualität. Es ist nicht nur die Defensive. Da hat auch die Konzentration gefehlt", erklärte Maurits Kjaergaard (siehe Video unten).
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Welche Unterschiede der Däne im Vergleich zu den vorherigen Salzburg-Kadern wahrgenommen hat? "Es ist einfach eine jüngere Truppe", sagte Kjaergaard, der vor allem in der Mentalität einen großen Erfolgsfaktor sieht.
"Alarmstufe rot" bei Red Bull Salzburg
Vor allem, als die Bullen sich zurückzogen, brannte es bei hohen Bällen im Salzburger Sechszehner lichterloh. "Wenn wir tief stehen und Flanken kommen, herrscht Alarmstufe rot. Dann sind wir weder stabil noch gut", resümierte Letsch, der sichtlich geknickt wirkte.
Hoffnungsträger Kerim Alajbegovic war zwar bemüht, konnte jedoch ebenfalls keine gewinnbringenden Impulse setzen. "In der ersten Hälfte waren wir da. Nach dem Ausgleich haben ihre Fans ihnen offenbar einen Schub gegeben. Dann wurde es wie ein Überfall auf uns. Wir waren dann einfach nicht mehr da. Wir haben nach wie vor eine hohe Qualität. Leider sind es immer wieder individuelle Fehler, die uns das Leben schwer machen. Leider häufen sich die individuellen Fehler", sagte Alajbegovic (siehe Video unten).
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Bei den Salzburgern wolle keiner die Chancen abschreiben, in der Europa League noch weiterzukommen. "Aber es ist jetzt nicht leichter geworden, das ist klar", fügte Letsch abschließend hinzu. Gegen Austria Wien wartet am Sonntag (ab 16.50 Uhr im S24-LIVETICKER) die nächste Herausforderung für den Liga-Tabellenzweiten.