Die Szene, als David Alaba ÖFB-Star Marko Arnautovic nach dessen Jubel beim Treffer zum 3:1-Sieg gegen Nordmazedonien den Mund zuhält, löste eine heftige Debatte aus.
Arnautovic ein Spiel gesperrt
Im Regelbuch der UEFA heißt es unter Artikel 14(1): "Jede Person im Anwendungsbereich von Artikel 3 (dazu zählen unter anderem Spieler, Anm.), die die Menschenwürde einer Person oder einer Gruppe von Personen aus welchen Gründen auch immer, einschließlich Hautfarbe, Rasse, Religion, ethnischer Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung, wird eine Sperre von mindestens zehn Spielen oder einer bestimmten Zeitspanne oder einer anderen geeigneten Sanktion verhängt.“
Ein Blick auf die UEFA-Kaderliste von Österreich deutete bereits darauf hin, dass Arnautovic gesperrt wird. Um 13.57 Uhr folgte das offizielle UEFA-Urteil: Arnautovic wird dem österreichischen Fußball-Nationalteam gegen die Niederlande wegen Beleidigung eines Gegners für ein Spiel fehlen. Der ÖFB wird gegen das Urteil keine Berufung einlegen.

Beim Abflug nach Amsterdam stieg Arnautovic in den Flieger (siehe Bildergalerie oben). Am Donnerstag gegen die Niederlande (ab 20.50 Uhr im S24-LIVETICKER) darf er allerdings nicht spielen.
Arnautovic: "Keine Rechtfertigung für mein Verhalten"
Arnautovic dazu in einer ÖFB-Pressemitteilung: "Ich habe mein Fehlverhalten beim Torjubel aus eigener Initiative, noch bevor ein Verfahren eingeleitet wurde, öffentlich eingestanden und mich dafür entschuldigt. Es hat bedauerliche Äußerungen von beiden Seiten gegeben, aber auch Provokationen sind keine Rechtfertigung für mein Verhalten. Direkt nach dem Spiel hat es eine Aussprache und eine gegenseitige Entschuldigung gegeben. Ich bin mit Menschen aus den verschiedensten Ländern und Kulturen aufgewachsen und stehe ganz klar für Vielfalt. Das weiß jeder, der mich kennt. Es ist mir persönlich sehr wichtig, das zu betonen. Ich stehe gemeinsam mit dem ÖFB für Toleranz und Integration in allen Bereichen der Gesellschaft."
ÖFB-Star möchte Vorbild sein
Der ÖFB-Star will diesen Fall zum Anlass nehmen und 25.000 Euro für ein Integrationsprojekt, bei dem er selbst als Schirmherr auftritt, zur Verfügung stellen, "damit mein schlechtes Verhalten auch eine gute Konsequenz für mehr Zusammenhalt hat". Er möchte vor allem Kindern und Jugendlichen ein gutes Vorbild sein.
Der 32-Jährige sorgte mit seinem extravaganten Torjubel für Aufsehen – er soll dabei im Zuge von Diskussionen mit Ezgjan Alioski rassistische Äußerungen von sich gegeben haben, hieß es. Der China-Legionär entschuldigte sich daraufhin direkt in der Kabine.
Nordmazedoniens Fußball-Verband schrieb am Montag auf Facebook von einem "nationalistischen Ausbruch" von Arnautovic und forderte laut eigenen Angaben in einem Brief an die UEFA die "härteste Strafe".
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)