Salzburg hatte gegen den Weltklasse-Verein Inter Mailand in der Champions League (CL) lange Zeit sehr gut mitgehalten und war in gewissen Phasen sogar die besser Mannschaft.
Die Bullen konnten die Passivität der Italiener jedoch nicht bestrafen. Der eingewechselte argentinische Weltmeister Lautaro Martinez (86.) erzielte Inters Goldtor zum 1:0-Sieg per Elfmeter.
"Für mich sind das Elfmeter, das muss ich ehrlich sagen", verlautete Salzburgs Sportdirektor Bernhard Seonbuchner im Halbzeit-Interview auf ServusTV und nahm dabei auch Bezug auf eine Szene im Hinspiel bei Inter in Mailand. Auch Struber schlug in dieselbe Kerbe ein: "Das war ein Moment, wo man Elfmeter geben kann. Dabei sind wir heuer nicht unbedingt vom Glück verfolgt." Über die Leistung seiner Truppe vor der Pause musste er sich nicht ärgern.
Bei einem guten Konter traf Oscar Gloukh (15.) allerdings die falsche Entscheidung. Anstatt den heransprintenden Karim Konate zu bedienen, schenkte er die Kugel her.
Baidoo-Patzer bleiben unbestraft
Das Team von Coach Simone Inzaghi strahlte erst nach einem ruhenden Ball Gefahr aus. Alessandro Bastoni (35.) kam nach einem Freistoß ganz alleine zum Kopfball und verfehlte das Ziel nur knapp. Samson Baidoo nahm es mit der Manndeckung bei der gefährlichsten Inter-Aktion nicht so genau. Die Unachtsamkeit des Innenverteidigers, der den angeschlagenen Oumar Solet vertrat, blieb allerdings unbestraft. Der Mailänder Kapitän war überrascht, dass er so unbedrängt an den Ball kam.

Die „Nerazzurri“ fanden immer besser in das Spiel. Erneut sah Baidoo schlecht aus, als Marcus Thuram den Neo-ÖFB-Teamspieler abschüttelte. Von ihm gelang der Ball über Alexis Sanchez zu Davide Frattesi (42.), der freistehend aus elf Metern haushoch drüber schoss.
Salzburg traf gefühlt immer wieder die falschen Entscheidungen. Nach einigen Balleroberungen wäre im Angriff mehr möglich gewesen. In manchen Situationen wurden besser positionierte Spieler nicht gesehen und so verpufften immer wieder gute Umschaltaktionen.
"Die Mannschaft (Inter, Anm.) ist in ihrer Reife auf einer anderen Plattform, als wir. Wir sind in unserer Entwicklung und dem Prozess gut unterwegs – das haben wir gesehen und dennoch müssen wir die kleinen und feinen Momente akzeptieren. In vielen Themen bin ich sehr stolz. In einem Spiel gegen Inter muss aber alles zusammenpassen, um zu gewinnen", sagte Salzburgs Trainer.
Mailand wird stärker und schlägt zu
Bullen-Kapitän Andreas Ulmer musste aufgrund einer Verletzung seinen 28. Königsklassen-Einsatz zur Pause beenden. Weil auch Aleksa Terzic angeschlagen fehlte, kam das Linksverteidiger-Problem bei den Salzburger wieder zum Vorschein. Daher wich Amar Dedic in Hälfte zwei als Rechtsfuß nach links aus und Capaldo führte die ungewohnte Rolle als rechter Defensivspieler aus. Als neuer "Sechser" fungierte Lucas Gourna-Douath.
Inter legte zunehmend die Passivität ab. Mit der Einwechslung von Martinez in der 68. Minute nahmen die Gäste wie schon in der ersten Hälfte wieder das Heft in die Hand.
Nach einem Eckball stand am langen Pfosten plötzlich Thuram alleine und kam mit dem Kopf an den Ball, der schlussendlich aber knapp den Kasten verpasste.
Martinez macht in Champions League den Unterschied
Die Inzaghi-Crew erhöhte die Schlagzahl. Kritjan Asllani (77.) zwang Bullen-Tormann Alexander Schlager mit einem Distanzschuss zu einer Parade. Der Stadt-Salzburger entschärfte diesen erst im Nachfassen.
Mit Weltmeister Lautaro Martinez, der einen Kopfball, an dem Schlager dran war, an die Querlatte setzte, wurden die Italiener immer gefährlicher.
Weil Mads Bidstrup einen Handelfmeter verursachte und Martinez (86.) diesen eiskalt zum 1:0 einschob, stand das Champions League-Aus für Salzburg fest. Inter hingegen buchte das Achtelfinal-Ticket.

Bidstrup zeigt Klasse und gesteht Fehler zum Elfmeter ein
„Es ist schrecklich, ich nehme die Schuld auf mich. Meine Hand hat den Elfmeter verursacht. Es ist so hart, wenn man so viel arbeitet und dann so einen Strafstoß erhält. Es ist schwer zu akzeptieren, diese Niederlage zu akzeptieren. Das große Ziel ist es, den dritten Platz zu verteidigen und die Europa League zu fixieren“, betonte Bidstrup gegenüber „Sky“.
Der sichtlich niedergeschlagene Däne übernahm nur wenige Sekunden nach Schlusspfiff Verantwortung und stellte sich den Fragen der Medien.
"Da sieht man, dass er ein Spieler ist, der Verantwortung übernimmt und für uns einer ist, der die letzten Wochen und Monaten unter Beweis gestellt hat, wie wichtig er ist", streute ihm sein Coach Rosen.
Für die Truppe von Coach Gerhard Struber geht es am 29. November auswärts bei Sociedad weiter, ehe zum Abschluss noch am 12. Dezember vor eigenem Publikum die Portugiesen warten.
Champions League LIVE: Salzburg – Inter Mailand 0:1 (0:0)
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(Quelle: salzburg24)