Die Fußball-Karriere von Robert Strobl kann sich sehen lassen: Auf 64 Bundesligaspiele für Grödig und 116 Zweitligaspiele (Hartberg und Grödig) kann der 38-Jährige zurückblicken. Nach rund sechs Jahren im Salzburger Fußball-Unterhaus (SAK 1914 und Kuchl) und schmerzhaften Verletzungen hat sich "Peppi", wie ihn alle am Platz nennen, nun entschlossen, seine Karriere zu beenden.
"Schweren Herzens": Kuchl verliert Kapitän Robert Strobl
Wie der Ex-Profi am Mittwochabend nach dem verlorenen Cup-Finale der Kuchler gegen den FC Pinzgau gegenüber SALZBURG24 betonte, haben die körperlichen Rückschläge seinen Entschluss reifen lassen: "Eigentlich wollte ich nach einem Jahr Verletzungspause wieder angreifen. Beim Comeback-Versuch habe ich aber wieder Schmerzen gespürt und mich entschlossen, es sein zu lassen."
Ein Kreuzbandriss vor fast genau einem Jahr war seine erste schwere Verletzung und setzte Strobl schwer zu. Nach einer Operation und monatelangem Reha-Training sowie selbstständigen Übungen in der Kraftkammer musste im vergangenen Winter Gewebe im Kniegelenk entfernt werden. Aufgeben war lange Zeit keine Option. Der Kapitän des Tabellenführers der Salzburger Liga kämpfte sich zurück und überwand die Knieschmerzen. Bei seinem ersten Einsatz nach fast einjähriger Pflichtspielpause in der 1b-Mannschaft der Tennengauer gegen Obertrum Anfang April verließ der defensive Mittelfeldspieler nach 22 Minuten enttäuscht den Platz. "Diesmal habe ich einen Stich in der Leiste im linken Oberschenkel gespürt. Ich merke, dass ich aufgrund meines Alters jetzt einfach verletzungsanfälliger werde und beende schweren Herzens meine Karriere." Der SV Kuchl verliert damit seinen Kapitän und kann bei einem möglichen Aufstieg in die Westliga nicht mehr auf den Routinier zählen.
Seinen sportlichen Höhenflug hatte Strobl zweifelsfrei in Grödig. Mit dem Dorfklub stieg er 2013 als Meister in die Bundesliga auf. Mit Erfolgstrainer Adi Hütter mischte der krasse Außenseiter das Oberhaus auf und feierte nach Auswärtssiegen gegen Rapid Wien und Austria Wien den dritten Tabellenplatz. Als Krönung qualifizierte sich der Klub am Fuße des Untersbergs für die Europa-League-Qualifikation.
Thomas Hofer: "Extrem bitter, hat er sich nicht verdient"
Das Aus als Vereinsfußballer hat sich der gebürtige Steirer anders vorgestellt. "So wollte ich eigentlich nicht aufhören, aber es hilft nichts. Ich habe jetzt einfach keine Lust mehr auf ständige MRI-Termine, Reha-Einheiten und dergleichen." So bleibt dem zweifachen Familienvater und Immobilen-Unternehmer mehr Zeit für seine Liebsten und seinem Brotberuf. "Das ist natürlich sehr bitter. So ein Karriereende hat er sich nicht verdient. Er hat viel für die Mannschaft und den Klub geleistet und wir hätten ihn gerne noch länger zur Verfügung gehabt. Peppi war ein Vorzeige-Fußballer und hat mit seiner Erfahrung vielen jungen Spielern geholfen."

"Es hat sicherlich auch positive Aspekte, wenn man nicht ständig Erwartungen erfüllen und liefern muss", betonte der 38-jährige Strobl. Sollte Leader Kuchl in den verbleibenden fünf Spielen den Sechs-Punkte-Vorsprung über die Ziellinie bringen, könnte Robert Strobl auch trotz Verletzung seinen wohlverdienten Abschied im Trikot der "Roten Teufel" als Aktiver auf dem Platz erhalten.
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(Quelle: salzburg24)