Es ist längst kein Säbelrassen mehr – nun droht ein richtiges Gemetzel! Zwischen Befürworter und Gegner fliegen die Fetzen, es wird scharf geschossen.
Perez: "Super League zum Wohl des Fußballs"
In der Nacht auf Dienstag rechtfertigt der designierte Super League-Boss Perez die Pläne: "Wenn gesagt wird: Das sind die Reichen – nein. Ich bin nicht der Eigentümer von Real Madrid, Real Madrid ist ein Mitgliederverein. Alles, was ich tue, ist zum Wohl des Fußballs. Jetzt machen wir dies, um den Fußball zu retten, der sich in einer kritischen Situation befindet“, sagte der Präsident des spanischen Rekordmeisters in einem Interview des Senders El Chiringuito de Jugones.
Durch die Corona-Pandemie seien überall auf der Welt Vereine in finanzieller Schieflage und es gehe darum, den "Fußball zu retten, damit wir zumindest für die nächsten 20 Jahre in Ruhe leben können. Die Situation ist sehr dramatisch“, sagte Perez. Die beiden spanischen Top-Clubs Real Madrid und der FC Barcelona sowie weitere "Superreiche" haben hohe Schuldenberge, wollen sich so rehabilitieren.
"2024 sind alle Fußball-Clubs tot"
Die Schwergewichte des europäischen Fußballs machen mit Blick auf die eigene Schatulle ernst. Zwölf Top-Clubs aus England, Spanien und Italien wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Super League gründen. Die Ankündigung kam genau an dem Tag, an dem die UEFA die Reform der Champions League beschloss. Von Europas Kontinentalverband kamen ebenso wie vom Weltverband FIFA Drohgebärden. Es droht der Gang vor Gerichte.
"Sie sagen, das neue Format kommt 2024. 2024 sind wir alle tot. Die Champions League ist ab dem Viertelfinale attraktiv. Wir müssen gegen bescheidene Mannschaften spielen, was nicht attraktiv ist", setzte Perez fort.
UEFA droht mit Länderspiel-Sperre
Liverpool, Manchester City, Manchester United, Arsenal, Chelsea und Tottenham aus England. Dazu Real Madrid, Atletico Madrid und der FC Barcelona aus Spanien sowie Inter Mailand, Juventus Turin und AC Milan aus Italien. Dieses Dutzend deklarierte sich als Teilnehmer der neuen Liga. Drei weitere Vereine sollen als Gründungsmitglieder noch dazustoßen. Fünf weitere Clubs sollen über eine Qualifikation teilnehmen. Gespielt werden soll in zwei Zehner-Gruppen jeweils in der Wochenmitte, ehe es in eine K.o.-Phase geht. Die Liga solle "so bald wie möglich" starten, hieß es.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat Nationalspielern der Clubs aus der angekündigten Super League mögliche Konsequenzen für die EM diesen Sommer angedroht. "Die Spieler, die in diesen Teams spielen, die vielleicht in einer geschlossenen Liga spielen, werden von der Weltmeisterschaft und Europameisterschaft ausgeschlossen", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin am Montag.
Perez: "Keine Konsequenzen für Super League-Clubs"
Perez rechnet nicht beim Startschuss der Super League nicht mit Konsequenzen für die abtrünnigen Klubs. "Man muss transparent sein. Die UEFA ist nicht transparent gewesen, und damit ist es vorbei. Mit den Monopolen ist es vorbei, und wir alle sagen, dass der Fußball am Rande des Ruins steht. Wir werden mit Sicherheit nicht aus der Champions League rausfliegen. Auch nicht aus La Liga, nichts dergleichen“, sagte Reals Präsident. "Die UEFA hat kein gutes Image. Ich will Dinge, die bei der UEFA passiert sind, nicht erwähnen, aber sie muss einen Dialog führen und nicht drohen.“
Liverpools Klopp gegen Super League
Trainer Jürgen Klopp hat sich gegen die unter anderen von seinem Verein Liverpool initiierte Super League ausgesprochen. "Meine Meinung hat sich nicht geändert", sagte der 53-Jährige am Montag im Sender Sky Sports vor dem Premier-League-Spiel seines Teams bei Leeds United.
In der Vergangenheit hatte der Deutsche gesagt, dass er hoffe, dass es niemals eine Super League geben werde. Mit Blick auf die Kritik und die Proteste meinte Klopp nun: "Die Leute sind nicht glücklich damit, ich kann das verstehen." Er könne nicht viel mehr zur Super League sagen, "weil wir nicht in den Prozess involviert waren - nicht die Spieler, nicht ich - wir wussten nichts davon. Wir müssen abwarten, wie es sich entwickelt", meinte Klopp.
Der Deutsche hat laut eigenen Angaben aber nicht vor, persönliche Konsequenzen aus der Beteiligung seines Arbeitgebers zu ziehen. "Es ist nicht der Fall, was ich heute gehört habe, dass ich zurücktreten werde oder was auch immer. Wenn die Zeiten noch härter werden, dann klebe ich noch mehr und bleibe hier.
(Quelle: salzburg24)