Gegen Polen unter Zugzwang

Nicolas Seiwald fordert "giftiges" ÖFB-Team

Auch gegen Weltstars wie Kanté nahm es Nicolas Seiwald (li.) auf und bestand die große Reifeprüfung.
Veröffentlicht: 20. Juni 2024 13:54 Uhr
Die knappe Niederlage gegen Frankreich wurde im ÖFB-Lager aufgearbeitet. Der Salzburger Nicolas Seiwald, der gegen den Vize-Weltmeister die meisten Kilometer abspulte, weiß, was gegen Polen zu tun ist: "Vertikaler und giftiger gegen den Ball.

Nicolas Seiwald hat in der vergangenen Saison, seiner ersten in der deutschen Fußball-Bundesliga, viel an seiner Oberkörpermuskulatur gearbeitet. Die Physis des Mittelfeld-Rackerers von RB Leipzig wird am Freitag (ab 17.50 Uhr im S24-LIVETICKER) in Österreichs EM-Schlüsselspiel gegen Polen besonders gefordert sein. "Wir wissen, dass es intensiv wird und zweikampfintensiv", erklärte der 23-Jährige am Mittwoch in Österreichs EM-Camp in Berlin.

Kein Österreicher lief mehr als Seiwald

11,7 Kilometer legte Seiwald am Montag im Auftaktspiel gegen Frankreich (0:1) zurück – Bestwert im ÖFB-Team. Am Tag danach folgte der Salzburger, der zu den besten im Team gehörte, seiner Routine: Krafttraining für den Oberkörper, dann auf das Rad, ausrollen, dehnen und ein bisschen schwimmen. Am Mittwoch standen bereits wieder leichte Laufeinheiten und Balltraining auf dem Programm.

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"Ich fühle mich jetzt wieder relativ fit", sagte Seiwald. Dass die Polen nach ihrem Auftaktspiel am Sonntag gegen die Niederlande (1:2) einen Tag mehr Regenerationszeit haben, sei ein "kleiner Vorteil" für den Gegner. "Es ist dann aber oft eine Kopfsache", betonte Österreichs Dauerbrenner, der in den vergangenen 16 Länderspielen immer durchgespielt hat. "Wenn man sich selbst sagt, man ist fit, dann ist man fit."

"Waren nicht zu 100 Prozent giftig"

Für den Kopf tut dem Neo-Legionär, der in seiner Premierensaison in Leipzig im Gegensatz zum ÖFB-Team noch nicht zum Stammspieler geworden ist, laut eigenen Angaben auch die Analyse gut. Gegen Frankreich hätte mitunter die "Vertikalität" im Spiel gefehlt. Er selbst hätte öfter Anspiele nach vorne suchen können, meinte Seiwald. "Wir waren auch nicht 100 Prozent griffig gegen den Ball. Wenn wir das am Freitag auf den Platz bringen, bin ich überzeugt, dass wir den Sieg einfahren."

Trauer für Wöber gegen Polen?

Beitragen könnte dazu auch Gernot Trauner. Der beim EM-Start für Eigentorschütze Maximilian Wöber eingewechselte Innenverteidiger von Feyenoord Rotterdam gilt wie Flügelspieler Patrick Wimmer als Kandidat für die Startformation. "Wir haben im Spiel gegen Frankreich schon gesehen, wie uns Gernot helfen kann – vor allem mit seiner Zweikampfstärke, aber auch mit seiner Vertikalität", sagte Seiwald. "Er hat einen richtig guten Spielaufbau. Er kann uns mit seinen Pässen nach vorne helfen."

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Gegen Kylian Mbappe und Co. hatte das ÖFB-Team am Ende mit 51 Prozent sogar etwas mehr Ballbesitz. "Das Spiel gegen Polen wird etwas anders, etwas zweikampfbetonter", meinte Seiwald. "Polen wird uns höher anlaufen als die Franzosen, aber darauf sind wir vorbereitet." Seine Rolle hätte sich durch das EM-Aus seines am Knie verletzten Nebenmannes und Klub-Kollegen Xaver Schlager nicht wirklich verändert. "Ich versuche, in jedem Spiel Leistung zu zeigen und meine Aufgaben zu erfüllen."

Seiwald unter Rangnick gesetzt

Wer gegen Polen neben ihm spielt, ist offen. Im Auftaktspiel bekleidete der ballsichere Florian Grillitsch die Schlager-Position. Teamchef Ralf Rangnick könnte aber auch Kapitän Marcel Sabitzer oder Konrad Laimer ins defensive Mittelfeldzentrum zurückbeordern und Wimmer statt Grillitsch in die Startelf stellen. Seiwald ist jedenfalls unumstritten. "Für mich ist es extrem wichtig, dass das Vertrauen da ist und dass ich Spielzeit bekomme, die ich in Leipzig nicht so bekommen habe", sagte der Kuchler (Tennengau). "Das gibt mir Selbstvertrauen für die nächsten Spiele."

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(Quelle: apa)

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