Red Bull Salzburg hält nach zwei Spielen bei der Fußball-Klub-WM bei vier Punkten, dennoch wollte nach dem 0:0 am Sonntag (Ortszeit) gegen Al Hilal in Washington im Lager der Bullen nicht die ganz große Freude aufkommen.
Mit einem Sieg über die Saudis wäre man fix im Achtelfinale gewesen, nun aber droht das Aus. Bei einem Erfolg von Al Hilal mit einem Tor Differenz gegen das punktlose Schlusslicht Pachuca könnte schon ein Remis gegen Real Madrid für Salzburg zu wenig sein.
Salzburgs Mellberg über vergebene Top-Chance: "Hat mich geärgert"
Sollte sich Al Hilal gegen die Mexikaner mit zwei oder mehr Treffern Unterschied durchsetzen, müsste der österreichische Vizemeister in der Nacht auf Freitag sogar gegen Real gewinnen, um in die K.o.-Phase einzuziehen. Derlei Rechenspiele hätte man sich ersparen können, hätte John Mellberg den Sitzer zu Beginn der zweiten Hälfte nicht ausgelassen.
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Der Schwede nahm seine vergebene Topchance aber relativ gelassen. "Es wäre natürlich toll gewesen, mit meiner Chance das Tor zu machen, das hat mich in dem Moment natürlich geärgert, doch dann ging's eh schon Schlag auf Schlag weiter."
Der Schwede war zur Pause eingewechselt worden, durch diese Personalrochade switchte Trainer Thomas Letsch auf eine Dreierkette. Ab diesem Zeitpunkt hatte man Al Hilal besser im Griff, zu drei Punkten reichte es trotzdem nicht mehr. "Die Umstellung auf die Dreierkette hat gut funktioniert. Heute hätten wir wirklich gewinnen können, aber das gibt uns auch Energie fürs letzte Spiel", bilanzierte Mellberg.
Bullen-Keeper Zawieschitzky erstmals ohne Gegentor
Letsch gab nach der Partie Einblick ins Gefühlsleben seiner Kicker und verband dies mit großem Lob. "Wenn man nach zwei Spielen vier Punkte hat und die Jungs sitzen in der Kabine und sind eher enttäuscht, dann spricht das für diese Mannschaft." Er sei "unterm Strich mächtig stolz" auf sein Team, ergänzte der Deutsche.
Tormann-Youngster Christian Zawieschitzky hielt bei seinem zweiten Club-WM-Auftritt erstmals die Null, und das vor den Augen seiner eigens nach Washington angereisten Mutter. "Ich habe während des Spiels vor allem Spaß und Freude verspürt, war nicht mehr so nervös wie beim ersten Mal", erzählte der 18-Jährige.
Nach acht Monaten Pause: Maurits Kjaergaard feiert Bullen-Comeback
Es gab noch einen weiteren positiven Aspekt für Salzburg: Maurits Kjaergaard feierte im Finish nach über achtmonatiger Verletzungspause in der brütenden Hitze der US-Hauptstadt sein Comeback. "Für mich waren schon die knapp 15 Minuten hart und ich kann mir nur vorstellen, wie es für die Burschen war, die durchgespielt haben", schnaufte der Däne und sprach von einem "besonderen Tag" und einem "sehr guten Gefühl".
Kjaergaard und seine Kollegen flogen erst am späten Montagnachmittag zurück ins Teamhotel in Morristown. Davor stand neben Regeneration auch ein wenig Freizeit auf dem Programm, die für eine kleine Besichtigungstour in Washington genutzt wurde. Die letzte Gruppenpartie gegen Real steigt am Freitag (3.00 Uhr MESZ) in Philadelphia.
(Quelle: apa)