Bekannt geworden war Rudolf Mirtl als Clubsekretär der Salzburger Austria. Von 1990 bis 2005 leitete er erfolgreich die Geschicke bei den Violetten und hatte maßgeblichen Anteil am Erfolgslauf des Stadtklubs.
Rudi Mirtl lebte für den Fußball
Der langjährige Fußballfunktionär verstarb bei einem tragischen Verkehrsunfall am Freitag in seiner Heimatgemeinde Seekirchen (Flachgau) im Alter von 66 Jahren. Wie berichtet, ist der 66-Jährige aus noch ungeklärter Ursache mit einem Auto in den reißenden Schönbach gestürzt. Die Strömung riss ihn mit. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Wasserrettung, Feuerwehr, Rettung und Polizei war vor Ort. Trotz Reanimationsversuchen verstarb Mirtl noch vor Ort.

In Salzburg war er nahezu allen Fußballbegeisterten ein Begriff. Als Spielerberater und Top-Manager machte er sich zudem auch außerhalb der Landesgrenzen einen Namen. Gemeinsam mit seinem Sohn Philipp baute "Rudi", wie ihn seine Freunde nannten, eine Berater-Agentur namens m&m deportivo auf.
Durch sein gutes Netzwerk ebneten beide in den vergangenen Jahren einigen Unterhaus-Spielern den Sprung in den Profi-Fußball. Thomas Goiginger galt lange als das Aushängeschild der Mirtls. Danach schafften es auch Marco Grüll, Matthias Seidl, Benedikt Pichler, Josef Weberbauer und Co auf die große Fußball-Bühne.
Seekirchener brachte violette Ex-Legenden zusammen
Die größten Erfolge feierte Mirt mit Austria Salzburg. Vor rund 30 Jahren schafften die Violetten den historischen Einzug ins UEFA-Cup-Finale. Der Seekirchener zog bei der Sternstunde von Otto Konrad, Wolfgang Feiersinger und Heimo Pfeifenberger an vorderster Front die Fäden. Fußball war seine große Leidenschaft. Er verstand es, verschiedenste Charaktere zusammenzubringen und sie mit seinen Ideen zu begeistern.
Mirtl genoss in der Salzburger Fußballfamilie einen großen Stellenwert und konnte mit beiden Fanlagern gut umgehen. Neben Spielen seines Ex-Klubs in Maxglan war er auch bei Partien von Red Bull Salzburg anzutreffen. 2005 fungierte der Salzburger bei der Übernahme von Red Bull sogar als enger Vertrauerter von Dietrich Mateschitz.
Salzburger mit großem Netzwerk
Mit einem der weltbesten Torhütern der Vergangenheit, Jean-Marie Pfaff, war Mirtl lange befreundet. Beim Aufeinandertreffen zwischen Royal Antwerpen und Austria Salzburg im UEFA Cup entwickelte sich eine Freundschaft zwischen dem Belgier und dem ehemaligen Salzburger Clubsekretär. Mirtl nutzte dies und lotste die Ex-Bayern-Legende (1982 bis 1988), den Vize-Europameister und Welttorhüter von 1987 in die Mozartstadt.

Mirtl brachte viele ehemalige Wegbegleiter wieder zusammen. Bei etlichen Nostalgietreffen der "alten violetten Garde" stach er als Mit-Organisator hervor. Zudem pflegte er eine langjährige Freundschaft zu Ex-Trainer und Vereinslegende Otto Baric. Mit Mirtl hat ein Tausendassa die Salzburger Fußball-Bühne verlassen.
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(Quelle: salzburg24)