Vor 1.300 Zusehern setzte Austria Salzburg zum Angriff auf den Salzburger-Liga-Thron an. In einem rassigen und emotionsgeladenen Derby sahen die Violetten lange Zeit wie der sichere Sieger aus.
TOP: SAK wehrt violetten Sturmlauf ab
Der Aufwärtstrend bei den Maxglanern ist nicht zu übersehen. Das Team von Trainer Christian Schaider kommt immer besser in Fahrt und verlangte dem SAK alles ab. Nach etlichen Chancen belohnte Muhammed Ergüden (30.) nach einem abgefälschten Schuss den mutigen Austria-Auftritt. Der Favorit aus Nonntal ließ hingegen jegliche Bereitschaft vermissen. "Bei uns hat die Laufbereitschaft und ein ordentliches Zweikampfverhalten gefehlt", resümierte SAK-Trainer Andreas Fötschl im Gespräch mit SALZBURG24.
Fötschl: "Nicht auf individuelle Qualität verlassen"
Erst als die Gelb-Blauen in Hälfte zwei einen Zahn zulegten, kam wieder Spannung auf. Zunächst rettete Austrias Christian Schlosser bei einem Jukic-Kopfball, ehe sein Keeper-Pendant Hans Peter Berger zwei Mal seinen Mann stand. "Wir haben gegen einen sehr guten Gegner Werbung für den Fußball betrieben", strahlte Schaider, der nach einem abgefälschten Federer-Schuss durch Christof Kopleder (73.) den Ausgleich hinnehmen musste. "Wir leben viel von der individuellen Qualität, dürfen uns aber nicht darauf verlassen, sonst werden wir schnell aufwachen. Derzeit ist immer noch keine Linie und Handschrift in unserem Spiel vorhanden", fand Fötschl mahnende Worte, dessen Team dennoch die Tabellenführung verteidigen konnte.
Neue Rolle für Strobls Heilsbringer
Da fiel Strobl ein Stein von dem Herzen. Mit einem 7:1-Kantersieg über Puch platzte bei den Wolfgangseern der Knoten. Hauptverantwortlich für den ersten Saisonsieg zeichnete sich Kapitän und Neo-Angreifer Jakob Schiendorfer. Der nach dem Abgang von Thomas Stadler vom Flügelspieler zum Mittelstürmer umfunktionierte 24-Jährige erlegte Aufsteiger Puch mit vier Treffern im Alleingang. "Er ist ein Top-Fußballer, der endlich seine Ladehemmungen ablegen konnte", streute Strobl-Trainer Thomas Lainer Rosen. Der Frustabbau ist somit geglückt.
FLOPS: Auch 3:0-Führung reicht nicht für ersten Dreier
Die Ambitionen bei der Vereinsführung von Union Hallein waren zu Saisonstart "ein Platz im vorderen Drittel". Davon entfernt sich die Crew von Trainer Thomas Eder allerdings Woche für Woche. Auch eine 3:0-Führung durch zwei direkt verwandelte Eckbälle sowie einem Sparber-Tor reichten den Salinenstädtern nicht zum Premierensieg. "Bei einem Gegentor scheißen wir uns an", resümierte Halleins sportlicher Leiter David König.
Von der Hochzeit zum Matchwinner
Adnet startete zunächst ohne Johannes Höllbacher (weilte bei der Hochzeit seiner Schwägerin, Anm.) mit einem Mann weniger ins Spiel, schlug in Hälfte zwei allerdings eiskalt zurück. Erst traf Christoph Ebner nach sechswöchiger Verletzungspause zum 3:1, ehe Höllbacher mit einem Schlenzer von 20 Metern den Anschlusstreffer besorgte. Den Schlusspunkt setzte ebenso ein Rückkehrer: Kapitän Florian Widl (73.) glich mit seinem vierten Saisontor zum 3:3-Endstand aus. "Höllbacher, Ramsauer und Schnöll spielen derzeit überragend", erklärt Adnet-Trainer Eidke Wintersteller den Schlüssel zum Erfolg.
Hallein-Trainer Eder (noch) nicht auf Abschussliste
Gerüchte, wonach Eder bei anhaltender Misere seinen Hut nehmen müsste, dementiert König: "Das steht derzeit nicht zur Diskussion, aber wir werden uns zusammensetzen. Zunächst gilt die Wunden zu lecken und den Abstiegskampf annehmen." Die Halleiner belegen weiterhin mit zwei Zählern den letzten Tabellenrang. "Ich habe immer noch den Draht zur Mannschaft, den Rest müssen die Verantwortlichen entscheiden, ob sie mit meiner Arbeit zufrieden sind oder nicht", erklärte Eder.
Nichts zu holen für den "Ex"
Auch gegen seinen Heimatverein Altenmarkt, dem Arsim Deliu 26 Jahre lang die Treue hielt, hinkt Eugendorfs Neo-Coach mit seinem Team den Erwartungen hinterher. "Nur an unserem Unvermögen bei der Chancenauswertung sind wir gescheitert", gestand Deliu. Die Pongauer hingegen mausern sich hingegen immer mehr zum "Riesentöter" und schnuppern weiterhin Höhenluft. Zwar brachte Neuzugang Sebastian Dietmann mit seinem ersten Einsatz die Deliu-Elf in Front, verlor in der Folge allerdings die Spur.
Altenmarkts Kicker wollten es dem Ex-Coach beweisen und legten eine unnachahmliche Leidenschaft auf das Kunstgrün. "Gratulation an das Team. Mit giftigem Zweikampfverhalten und einer kompakten Defensive haben wir uns mit dem vierten Saisonsieg belohnt", erklärt Altenmarkt-Trainer Johann Davare.
Neo-Stürmer nach Mega-Entwicklung wie ausgewechselt
Immer mehr ins Rampenlicht gerät Neuzugang Marcel Bernhofer, der gegen Eugendorf mit einem Doppelpack das Spiel im Alleingang drehte. "Er ist kaum wieder zu erkennen. Unglaublich, was er in zwei Monaten für eine Entwicklung durchgemacht hat", lobte Davare seinen Schützling. Mit sieben Treffern in sechs Spielen lacht der 22-jährige Lungauer gemeinsam mit Austrias Resul Omerovic von der Liga-Schützenliste.
Salzburger Liga: 6. Runde
- Thalgau : SV Kuchl 1:2 (0:1)
- U. Hallein : SK Adnet 3:3 (3:0)
- Golling : SV Bürmoos 3:0 (1:0)
- Strobl : FC Puch 7:1 (1:0)
- Zell am See : TSU Bramberg 3:0 (1:0)
- Austria Salzburg : SAK 1914 1:1 (1:0)
- Altenmarkt : USC Eugendorf 2:1 (0:0)
- Straßwalchen : TSV Neumarkt 1:0 (1:0)
- Bramberg : SK Strobl -:- (-:-)
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(Quelle: salzburg24)