Sowohl während, aber auch nach der Partie war die Körpersprache der Bullen nach der 0:2-Schlappe gegen Zagreb vielsagend. Hängende Köpfe, ratlose Gesichter und die Suche nach den richtigen Worten prägten die Szenen in der Mixed-Zone der Bullen-Arena. Ein Weiterkommen in der Champions League scheint nach der nächsten Nullnummer nahezu unmöglich.
"Offensiv-Power" für Samson Baidoo nur in erster Halbzeit
"In der ersten Halbzeit haben wir Offensiv-Power gezeigt”, erklärte Innenverteidiger Samson Baidoo nach dem Spiel gegenüber "CANAL+". "Wir haben nach der Kopfball-Situation leider das Tor bekommen. Und dann kam die Scheiß-Situation von Alex Schlager dazu. Wir haben daheim einfach nicht die drei Punkte geholt und das ist sehr schade", so der Verteidiger, der selbst teils neben sich stand, deutlich. Baidoos Aussage verdeutlicht noch einmal, wie prekär die Situation bei den Bullen derzeit ist.
Auch Mads Bidstrup nahm nach der Partie kein Blatt vor den Mund. "Es ist eine schwere Zeit, es läuft nicht für uns. Das Wichtigste ist, dass wir als Team auftreten – und das sind wir", ist sich der Däne sicher. Immerhin sei Zagreb "ein schwieriger Gegner" gewesen. Insgesamt gelang es Salzburg nicht, offensiv gefährliche Akzente zu setzen. Karim Konate verbuchte zwei gefährliche Chancen, lies aber die Präzision vermissen. Adam Daghim blieb indes 90 Minuten lang blass.
Pep Lijnders trotz Niederlage "irgendwie stolz" auf Team
Doch es gab auch kämpferische Worte im Lager der Bullen. "Null Punkte aus drei Spielen ist natürlich für uns und für den Verein schwer zurzeit, aber was bleibt uns übrig außer Kopf hoch und weitermachen", schilderte Amar Dedic. Auch Pep Lijnders zeigte sich bei der Pressekonferenz nach der Partie sichtlich angeschlagen, allerdings fast noch ein wenig zu undeutlich: "Es passiert nicht oft, dass du das Spiel verlierst und dich trotzdem irgendwie stolz fühlst, weil die Jungs wirklich gekämpft haben", so der Niederländer. Den Grund für die dritte Königsklassen-Pleite in Folge glaubt er zu wissen. "Wir verlieren einfach zu viele einfache Bälle und unser Gegner bekommt dann das Momentum."
Für Polens Nationalspieler Kamil Piatkowski ist die Niederlage ebenfalls kein Grund, die Hörner in den Sand zu setzen. "Das ist Fußball und es gibt diese Phasen", behält der Verteidiger (Video oben) die Ruhe.
Auf Bullen wartet in Königsklasse Mammut-Programm
Am Sonntag (14.30 Uhr) gastieren die kriselnden Salzburger in der Bundesliga beim WAC, ehe das ÖFB-Cup-Duell gegen die WSG Tirol ansteht. Der nächste Auftritt in der Champions League folgt am 6. November bei Feyenoord Rotterdam. Blickt man mit Leverkusen, Atletico, Paris und Real Madrid auf die weiteren Kaliber der Salzburger, droht nun sogar eine Null-Punkte-Saison in der Champions League.
(Quelle: salzburg24)