"Es kann alles passieren"

UEFA ermittelt: Wird Arnautovic gesperrt?

Nach dem Torjubel und einer Pöbelei hält Österreichs Kapitän David Alaba (8) ÖFB-Star Marko Arnautovic (re.) den Mund zu.
Veröffentlicht: 15. Juni 2021 16:39 Uhr
Der emotionale Ausraster von Marko Arnautovic nach seinem Tor zum 3:1-Endstand in Österreichs EM-Auftaktspiel am Sonntag gegen Nordmazedonien hat ein Nachspiel. Die UEFA ermittelt, das Urteil soll es am Mittwoch geben.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat wegen des Vorfalls einen Ethik- und Disziplinar-Inspektor eingesetzt. Dieser solle nun in Übereinstimmung mit den UEFA-Disziplinarregeln eine Untersuchung durchführen, gab der Kontinentalverband Dienstagmittag bekannt.

Arnautovic' Gesten hatten sich vor allem gegen seinen nordmazedonischen Gegenspieler Ezgjan Alioski gerichtet. Der Österreicher habe sich laut dessen Angaben bereits unmittelbar nach dem Spiel bei ihm entschuldigt - und sei zu diesem Zweck danach auch in die Kabine gekommen. Der Nordmazedonische Fußball-Verband schrieb am Montag auf Facebook von einem "nationalistischen Ausbruch" von Arnautovic und forderte laut eigenen Angaben in einem Brief an die UEFA die "härteste Strafe".

Arnautovic könnte gesperrt werden

Eine Sperre für Arnautovic scheint in der Causa nicht ausgeschlossen. Das ÖFB-Team bestreitet seine nächste Partie allerdings bereits am Donnerstag (ab 20.50 Uhr im S24-LIVETICKER) in Amsterdam gegen die Niederlande. Das abschließende Gruppenspiel folgt am Montag in Bukarest gegen die Ukraine. Der ÖFB stellt sich darauf ein, nach Eröffnung des Ermittlungsverfahrens eine Stellungnahme abgeben zu können.

Hinteregger: "Wäre herber Verlust"

Sabitzer meinte zu dieser Angelegenheit: "Das wäre natürlich ein großer Verlust für uns." Hinteregger pflichtete ihm bei. "Das wäre für uns ein extrem herber Verlust. Wir hoffen das Beste, wir brauchen Marko sehr." Arnautovic kam gegen die Nordmazedonier nach einer knappen Stunde beim Stand von 1:1 aufs Feld und leistete nicht nur mit seinem Tor einen wichtigen Beitrag dazu, dass die ÖFB-Auswahl ihren ersten Sieg bei einer EURO einfuhr.

Arnautovic Entschuldigung lässt nicht lange warten

Österreichs Stürmerstar Marko Arnautovic hat sich laut Angaben seines nordmazedonischen Kontrahenten Ezgjan Alioski für seinen umstrittenen Torjubel im EM-Auftaktspiel am Sonntag in Bukarest (3:1) …

Für Hinteregger gehört der China-Legionär in die Startformation des Nationalteams. "Er ist mit Sabi (Anm.: Sabitzer) und David (Anm.: Alaba) unser bester Spieler, was die Kreativität in der Offensive betrifft. Deswegen wäre es nicht sehr clever, ihn für 30 Minuten zu bringen, wenn er 90 Minuten für Gefahr sorgen kann", sagte der Innenverteidiger und ergänzte: "Natürlich ist es die Entscheidung des Trainers, aber jeder weiß, dass er einer unserer Schlüsselspieler ist."

Ein Wortgefecht, wie es zwischen Arnautovic und Ezgjan Alioski stattfand, sei im Fußball ganz normal. "Ich bin auch kein Kind von Traurigkeit und bekomme es auch oft zurück. Nach dem Spiel gibt man sich die Hand und dann ist es okay", meinte Hinteregger.

"Es kann alles passieren"

In den Ermittlungen rund um das Fehlverhalten von Marko Arnautovic im EM-Spiel gegen Nordmazedonien rückt die UEFA-Disziplinarkammer in den Mittelpunkt. Deren Vorsitzender ist der Kärntner Thomas Partl, der in der Angelegenheit als Österreicher befangen und daher nicht involviert ist. Der Ehrenpräsident des Kärntner Fußball-Verbandes erwartet in der Causa eine Entscheidung am Mittwoch. "Davon ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen", sagte Partl der APA.

"Aktueller Stand der Dinge ist, so weit ich informiert bin, dass eine Anzeige des nordmazedonischen Verbandes vorliegt und die UEFA einen Disziplinarinspektor beauftragt hat, Erhebungen durchzuführen und sie so abzuschließen, dass noch vor dem Spiel gegen die Niederlande eine Entscheidung fällt", sagte Partl. Ob die ÖFB-Stellungnahme bereits bei der UEFA eingegangen sei, wisse er derzeit nicht, berichtete Partl am Dienstagnachmittag.

Der aus der Schweiz stammende Disziplinardirektor werde im konkreten Fall einen Antrag entweder auf Einstellung oder auf Eröffnung eines Verfahrens stellen, erklärte Partl. Danach entscheidet die derzeit mit vier Personen besetzte Disziplinarkammer, deren Mitglieder aus der Schweiz, Portugal, Deutschland und Tschechien kommen. Ob der ÖFB nach dem Urteilsspruch noch vor dem Niederlande-Match eine Einspruchsmöglichkeit hätte, ist laut Partl nach aktuellem Stand noch nicht klar.

Den Ausgang der Angelegenheit wagte Partl nicht zu prophezeien. "Das wäre ein Orakel. Es kann von einer Einstellung über eine Verwarnung bis zu einer Sperre alles passieren." Partl befindet sich derzeit mit seinen Disziplinarkammer-Kollegen in Rom, für Ende Juni wäre die Übersiedlung nach London geplant. "Aber ob das so kommt, hängt von den Ein- und Ausreisebestimmungen ab", erklärte der Kärntner.

(Quelle: apa)

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