Der FC Pinzgau Saalfelden (FCPS) wird in der kommenden Saison mit einer U16 und einer U18 in der neuen zweiten Akademiestufe antreten. Mit der erhaltenen Lizenz für ein ÖFB-Nachwuchsleistungszentrum soll nun laut Klubangaben ein wichtiger Schritt in puncto Professionalisierung gesetzt werden.
Plan B für aussortierte Jung-Bullen
Jene Kicker, die den Sprung in die Fußball-Akademien nicht schaffen, werden künftig im Pinzgau ausgebildet. Sprich: Ist ein Nachwuchsspieler nicht gut genug für Red Bull Salzburg oder der Weg in die Mozartstadt zu weit, gibt es im neu gegründeten "Fußball Campus Pinzgau" eine zweite Chance.
"Wir sind dadurch das westlichste Nachwuchszentrum Österreichs. Unser Ziel ist es, dass wir talentierte Spieler für die eigene Kampfmannschaft herausbringen. Im Idealfall schaffen es die Jungs in den Profi-Fußball", erklärte Johannes Schützinger, der die sportliche Leitung übernimmt, gegenüber SALZBURG24.
Ligakonkurrenten Seekirchen und Austria Salzburg bemühen sich ebenso um die Lizenz und wollen kommendes Jahr den nächsten Anlauf starten.
Pinzgaus Nachwuchszentrum kostet jährlich 300.000 Euro
Neben den sechs Fußballtrainings pro Woche sollen auch die schulischen sowie die beruflichen Ausbildungen einen gewichtigen Stellenwert haben. Dafür müssen die Eltern der Kicker rund 150 bis 200 Euro pro Monat selber investieren. Die notwendigen Schulkooperationen mit der HAK Zell am See, HBLW Saalfelden, BG Sport RG HIB Saalfelden und HTL Saalfelden sowie ausreichend Internatsplätze seien bereits fixiert. Auch für Lehrlinge soll ein Modell ausgearbeitet werden. Am 27. Mai finden erste Sichtungstrainings statt.
Mithilfe von Sponsoren, Förderungen von Stadt, Land und Bund sowie vom ÖFB hat der Regionalligist für das neue Projekt ein jährliches Budget von 300.000 Euro aufgestellt. Der FCPS startet mit einer U16- und U18-Mannschaft (U15 kommt in der Saison 2024/2025 dazu) gegen Gegner wie First Vienna, SV Horn, SKN St. Pölten, FAC, GAK und einigen weiteren Mannschaften in einer ÖFB-Jugendregionalliga.
Saalfeldens Jugend-Chef im Austausch mit Red Bull Salzburg
Ob es künftig zu Kooperationen mit Red Bull Salzburg kommen wird, steht noch nicht fest. Schützinger tauschte sich in der Vorwoche mit Bullen-Akademieleiter Manfred Pamminger sowie Bernhard Seonbuchner, dem sportlichen Leiter, in Liefering aus: "Wenn unsere Qualität passt, könnte sich in einigen Jahren eine enge Zusammenarbeit mit den Bullen entwickeln." Die Saalfeldener Talenteschmiede ist vom Breitensport völlig losgelöst und unter den beiden Kampfmannschaften der Männer und der Frauen angesiedelt.
Die Damen-Sparte ist mit Nachwuchsteams (U16 und U18) seit Jahresbeginn komplett neu strukturiert. Saalfeldens Frauen kämpfen in der Salzburger Frauenliga im Titelrennen mit der SG Tennengau um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Sechs Zähler fehlen ihnen auf den Leader.
Der FC Pinzgau stellt sich neben der Kampfmannschaft, die sich für die Westliga qualifiziert hat, nun auch im Nachwuchs- und Damenbereich professioneller auf.
(Quelle: salzburg24)