Anif und der SAK 1914 scheiterten beim Versuch in die 2. Liga zu klettern unter anderem an infrastrukturellen Hürden. Entweder fehlte den Salzburger Unterhaus-Klubs das notwendige Flutlicht oder der Standort im Salzburger Stadtteil Nonntal war nicht für den Profi-Fußball geeignet.
Austria-Fans fordern Stadion-Lösung
Weil Austria Salzburg in Maxglan das Aus droht und unmöglich Rahmenbedingungen für die Fußball-Beletage schaffen kann, wurden zuletzt aus dem violetten Lager die Rufe nach einem neuen Stadion laut. Drei potenzielle Projekte, die deren Hauptsponsor Max Aicher finanziert und mit Wohnungen aufgewertet hätte, wurden begraben.

Idee: Grödiger Stadion an Rif anbinden
Just im letzten Regionalliga-Spitzenspiel gegen den FC Pinzgau am Montag forderten die Austria-Anhänger mittels Transparent eine Lösung von Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). Der Sportstadtrat heckt bereits seit geraumer Zeit einen ganz neuen Plan aus. Wie SALZBURG24 erfahren hat, gibt es die Überlegung, das Stadion in Grödig (Flachgau) an das Olympiazentrum Rif (Hallein/Tennengau) anzubinden.
"Dadurch hätte das Land bzw. die Stadt Salzburg nicht nur das Vergaberecht, sondern könnte auch bei Miet- und Betriebskosten unterstützen. Grödig würde der Hauptmieter bleiben und ein zweiter Klub könnte die Arena bei Bedarf ebenso nützen", bestätigte Auinger gegenüber S24.
Sportstätten-Lösung mit vielen Hürden
Allerdings können laut ÖFB-Statuten maximal zwei Vereine ein Stadion gemeinsam nutzen: Derzeit sind das der SV Grödig und FC Liefering. Falls Liefering mit kommender Saison in die Red-Bull-Arena zurückkehren sollte, wäre die Nutzung von anderen Salzburger Vereinen möglich. Sprich: Es wären einige Hürden zu überwinden. Der völlig neue Ansatz befinde sich erst in den Kinderschuhen und müsse sorgfältigst geprüft werden, heißt es vom Vizebürgermeister.
Ein Gespräch zwischen Auinger und Stefan Schnöll (ÖVP) hat es zu diesem Thema schon gegeben, bestätigte der Sportlandesrat auf S24-Anfrage. "Vizebürgermeister Auinger und ich sind regelmäßig im Austausch und besprechen auch das Stadion-Thema der Austria", betonte Schnöll am Donnerstagabend recht zurückhaltend.
ULSZ ist offen für neuen Plan
Auch Sabrina Rohrmoser, Geschäftsführerin des Universitäts- und Landessportzentrums Salzburg-Rif (ULSZ), kann der Idee grundsätzlich einiges abgewinnen. "Die Frage ist nur, wie unsere Vertragspartner zu dem Vorschlag stehen und ob das strukturell möglich ist. Wenn man will, kann mach sicher einen Weg finden", betonte Rohrmoser am Freitag im Gespräch mit S24.
"Bis diese Idee allerdings im Detail diskutiert werden kann, müssen weitere intensive Gespräche geführt werden", führt Auinger an. Das Ziel des Vizebürgermeisters sei es, alle Parteien an einen Tisch zu bringen und auch mit der Gemeinde Grödig die Eventualitäten abzuklären.
Viele Parteien müssten dafür stimmen
Das ULSZ ist ein Betrieb der Landessportorganisation (LSO) und steht im Eigentum des Landes Salzburg, das gleichzeitig auch Pächter ist. Finanziert wird das Sportzentrum neben dem Land auch vom Bund. "Und da einige Flächen auf Halleiner Grund stehen, hat auch die zweitgrößte Stadt Salzburgs ein Stimmrecht bei etwaigen strukturellen Änderungen", erläutert Rohrmoser.
Grödigs Bürgermeister Herbert Schober (ÖVP) war Freitagrüh für eine Stellungnahme gegenüber S24 nicht erreichbar.
Wie realistisch eine Umsetzung der Überlegungen sind, werden die kommenden Gespräche zeigen. Was allerdings bereits jetzt schon feststeht: Es müssen sich viele verschiedene Parteien mit dem Plan anfreunden und diesen auch mit Überzeugung unterstützen, damit das Salzburger Fußball-Unterhaus bei etwaigem Bedarf (ÖFB-Cup-Spielen oder weiterer Profi-Betrieb) eine Ausweichstätte parat hat.
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