Die perfekte Stadionlösung für den Amateurverein Austria Salzburg gleicht einer Achterbahnfahrt. Nachdem das Flutlicht im Stadtteil Maxglan nicht mehr eingeschaltet werden darf, die Hintertortribüne wegen einer neuen Wohnsiedlung vor dem Rückbau stand, kommt es nun zu einer erneuten Wende.
Tribünen-Rückbau für Preuner nicht in Stein gemeißelt
Während das Stadion in Grödig (Flachgau) als Ausweichstätte von dem für Sport zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) präsentiert wurde, ließ Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) am Montag mit einem neuen Vorschlag aufhorchen. Demnach soll der Stadtchef an einer Lösung arbeiten, dass die Tribüne, die an die Stiegl-Gründe anschließt, doch nicht rückgebaut werden muss.
"Ich habe mit der Baubehörde gesprochen und diese hat mir mitgeteilt, dass die Tribüne nicht rückgebaut werden muss – zumindest spricht nichts dagegen. Das Ziel ist es, die Anlage unbefristet weiter nützen zu können", erklärte Preuner am Dienstag im Gespräch mit SALZBURG24.
Fakt ist, dass es eine zivilrechtliche Vereinbarung gibt, dass die Violetten den Rückbau der Tribüne bis Juni 2024 vollziehen müssen. "Das schaue ich mir an, wenn darüber rechtlich gestritten wird, wie das ausgeht. Die Tribüne steht auf Stadtgrund", ließ Preuner wissen.
Heute wolle sich der Bürgermeister mit den zuständigen Wohnbauträgern treffen und den Vorschlag im Detail besprechen.
Sportstadtrat Auinger ortet "billiges Manöver"
Für Auinger, der weiterhin auf eine Lösung mit Grödig hofft, ist die Entwicklung neu. "Ich wäre vorsichtig, ob das wirklich so eintritt. Für mich ist das nur ein billiges Manöver und gleicht einer Verzögerungstaktik. Nach den kommenden Gemeinderatswahlen im März kann dies wieder komplett anders aussehen", betonte der Sportstadtrat auf S24-Anfrage.
Preuner weiß nichts vom Stadion-Rückbau in Grödig
In der Zwischenzeit sollen sich Anifs Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner (Liste KRÜ) und Grödigs Bürgermeister Harald Schober (parteilos) bei Preuner gegen eine Stadionmiete im Flachgau ausgesprochen haben. Der Grund: Die drohende und unzumutbare Verkehrsbelastung in den jeweiligen Ortskernen.
Zudem droht der Grödiger Fußballverein an, das Stadion rückzubauen. Nach dem Ausstieg von Red Bull hat die Suche nach einem Untermieter derzeit hohe Priorität, heißt es von Obmann Hannes Codalonga gegenüber S24. Denn alleine seien die hohen Erhaltungskosten kaum zu stemmen. Die Stadionzufahrt und der Fernsehturm sollen 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr ausmachen. "Daher ist der Rückbau der Infrastruktur ein Thema. Das wäre extrem schade, aber notwendig, wenn keine Lösung gefunden wird", erläuterte Codalonga zuletzt. "Das stimmt so nicht. Ich kenne keinen Bescheid, in dem das thematisiert wird", konterte Preuner.
Austria Salzburg will in Maxglan bleiben
Austria-Salzburg-Obmann Claus Salzmann begrüße zudem den Verbleib in Maxglan: "Dass sich Bürgermeister Preuner nun für einen Verbleib in Maxglan starkmacht, freut und überrascht uns zugleich. Sollten wir die Parkplätze von Stiegl weiterhin benützen und das Flutlicht künftig einschalten dürfen, wäre es ein gangbarer Weg."
Sollten die Städter weiterhin in ihrer aktuellen Heimat kicken, wäre aufgrund des nicht fernsehtauglichen Flutlichts und fehlender Infrastruktur nur ein Betrieb bis zur Westliga möglich. "Im Falle eines Aufstiegs müssten wir uns überlegen, das Stadion zweitligatauglich zu machen", sagte Salzmann.
Der mögliche Verbleib der Austria Salzburg in der Stadt wirft allerdings noch einige Fragezeichen auf: Die Situation der Anrainer in Siedlungen in der Umgebung oder eine Lösung für die Parkplätze gehören zu den weiteren Baustellen. Die Achterbahnfahrt zum Thema Stadionlösung für die Salzburger Austria hat in Zukunft wohl noch weitere Turbulenzen zu bieten.
(Quelle: salzburg24)