Verlieren ist für den österreichischen Serienmeister heuer zum Fremdwort geworden. Alle acht Pflichtspiele in der laufenden Saison konnte die Crew von Trainer Jesse Marsch gewinnen. Die letzte Pleite haben die Bullen zuletzt im Test-Kracher gegen Ajax Amsterdam (1:4) hinnehmen müssen. Sogar dem FC Liverpool rangen Patson Daka und Co Ende August ein beachtliches 2:2 ab.
Am Mittwoch, beim ersten Gruppenspiel gegen den russischen Vizemeister Lok Moskau (S24-LIVETICKER ab 18.45 Uhr), dürfen die Mozartstädter zum zweiten Mal in Folge die größte Fußball-Bühne Europas betreten und ihr Können beweisen. Bei der Bullen-Premiere fertigten die Salzburger Genk bekanntlich mit 6:2 ab.
Vergangenes Jahr haben sich die Salzburger weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht – unzählige Komplimente trudelten ein. Wir wagen es zu behaupten, dass die Bullen auch heuer in der Königsklasse für weitere Sternstunde sorgen werden und liefern vier triftige Gründe dafür.
1. Salzburg ist zum Top-Team gereift
Härtetests gegen Real Madrid, Chelsea, Liverpool und Napoli zeigten den Bullen letztes Jahr teils gnadenlos die Grenzen auf. Diese Duelle mit den Top-Teams Europas waren aufgrund der gesammelten Erfahrungen für die Spieler und den Klub Gold wert. Die Verantwortlichen des Dosen-Imperiums zogen ihre Schlüsse und lernten enorm viel davon.
"Diese Erfahrungen und das Gefühl, dass wir mit den besten Teams mithalten können, gibt der Mannschaft so einen Ruck und eine zusätzliche Motivation, weil wir wissen: Auch wenn wir die wahrscheinlich schwierigste Gruppe erwischt haben, können wir viel erreichen", erklärte Abwehrmann Maximilian Wöber bei der gestrigen Pressekonferenz.
Die Leistungen in der Vorsaison zeigten, dass Salzburg auch in Europa eine gute Rolle spielen kann. Mit ähnlichen Ausrufezeichen auf dem Königsklassen-Parkett würde der Reifeprozess der Bullen ein neues Level erreichen.
2. Glaube an eigener Stärke ist größer denn je
"Unser Ziel ist es, diese Gruppe zu schaffen", gibt etwa Marsch die Richtung vor. Wohlwissend, dass Kaliber wie Titelverteidiger Bayern München und Atletico Madrid warten. Der US-Amerikaner impfte den schon sehr selbstbewussten Bullen mit seiner positiven Art enorm viel Glauben ein.
Ein Beweis gefällig? "Ich denke, wir können auch den großen Teams wieder wehtun", fügt Wöber hinzu. Während der Neuling 2019 mit seinen Aussagen noch etwas defensiv agierte, deuten die derzeitigen Statements auf Kampfparolen an die Konkurrenz hin.
3. Lehren aus Premieren-Saison gezogen
Wer die Bullen kennt, der weiß, dass sie stets mit den neuesten Technologien und Methoden das Maximum anstreben. Sportdirektor Christoph Freund, Marsch und Co überlassen nichts dem Zufall – schon gar nicht in punkto Kaderplanung. Das Team ist heuer – mit Ausnahme von drei Abgängen – fast komplett beisammengeblieben.
Der Coach sowie der gesamte Klub vertraut der Mannschaft, dass sie auch in der Hammer-Gruppe A eine gute Rollen spielen kann.
Das Team hat die zehntägige Quarantäne nach drei Corona-Fällen mit ausgiebigem Videostudium verbracht und an den Stellschrauben gedreht. Im Fokus stand das Abwehrverhalten. "Wir müssen besser verteidigen. Im Vorjahr haben wir viele Tore gemacht, aber auch zu viele kassiert", bringt es Marsch auf den Punkt. Nun gilt es die Schwachstelle als Trumpf auszuspielen.
Den dritten Platz mit sieben Punkten und einem Torverhältnis von 16:13 wollen die Salzburger heuer toppen und in der Champions League überwintern.
4. Vollgas-Fußball und Red-Bull-DNA
Ganz gleich welcher Gegner, Stars oder Top-Trainer den Salzburgern gegenüberstehen: Die Bullen verbiegen sich nicht und werden auch heuer wieder auf Vollgas-Fußball setzen.
Frühes Offensiv-Pressing, mutiges Aufbauspiel und Kontrolle im Zentrum – das zeichnete die Marsch-Crew zuletzt aus. Wenn Zlatko Junuzovic und Co ähnliche Leistungen wie im Vorjahr auf den Rasen zaubern, ist ihnen auch heuer wieder viel zuzutrauen.
"Wir sind bereit für eine Riesen-Riesen-Leistung", sah Marsch sein Team für weitere Glanztaten gerüstet.
(Quelle: salzburg24)