Dem 342. Wiener Derby wurde am Sonntag ein gehöriger Salzburger Stempel aufgedrückt. Beim 3:0-Erfolg des SK Rapid gegen Stadtrivale Austria Wien sorgten Matthias Seidl und Marco Grüll für Ekstase. Zudem leitete mit Sebastian Gishamer ein Salzburger das brisante Duell in der Hauptstadt. Die Hütteldorfer gewannen erstmals ein Derby im neuen Stadion im Wiener Westen.
Kuchler Matthias Seidl eröffnet Wiener Derby
In der 18. Minute war die Austria weit aufgerückt. Rapids Winter-Neuzugang Christoph Lang setzte Burgstaller mit der Ferse geschickt ein, der sprintete mit dem Ball Richtung Tor und spielte im richtigen Moment auf den mitgelaufenen Seidl. Der Salzburger schloss mit links trocken ein. Der zweite Treffer resultierte aus einem Freistoß von rechts: Grüll flankte mit Effet in den Strafraum, wo der sträflich allein gelassene Burgstaller den Ball per Kopf ins Tor hievte. Reinhold Ranftl hatte die Abseitsstellung des Rapid-Kapitäns aufgehoben. "Wir haben von Beginn an Druck gemacht. Der Doppelschlag war natürlich optimal für uns", sagte Matthias Seidl nach der Partie auf SALZBURG24-Nachfrage.

Der Tennengauer mausert sich beim Rekordmeister immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt und steigt Stück für Stück zum Fanliebling auf. "Mit der Position des Zehners im Zentrum versuche ich, immer anspielbar zu sein und das Spiel schnell in die Offensive zu bringen", schilderte der 23-Jährige seine Rolle.
Marco Grüll sorgt für Salzburger Doppelpack
Die Austria fand bis dahin praktisch nicht statt, verlor alle wichtigen Zweikämpfe und verschenkte im Zentrum einen Ball nach dem anderen. Erst in der 24. Minute trugen die Violetten den ersten Angriff vor. Im Strafraum spritzte allerdings Nikolas Sattlberger rechtzeitig dazwischen. Erschwerend kam für die Austria dann dazu, dass Innenverteidiger Marvin Martins nach einer halben Stunden angeschlagen den Platz verlassen musste. Für ihn brachte Wimmer Manuel Polster und stellte zwischenzeitlich auf Viererkette um.
Vor dem Pausenpfiff ging es Schlag auf Schlag. In der 36. Minute traf Fitz mit dem ersten Torschuss der Austria aus über 20 Metern die Stange. Drei Minuten später verfehlte auf der gegenüberliegenden Seite zuerst Seidl, ehe ein Lang-Zuspiel Grüll schickte. Der Pongauer war auf und davon, umkurvte Mirko Kos und schoss mit links ein. Der künftige Werder-Bremen-Profi erzielte beinahe sogar noch das 4:0. "Wir haben alles richtig gemacht, was man richtig machen kann", brachte es der Schwarzacher schnell auf den Punkt.
Austria Wien in Hälfte zwei mutiger
Die Austria probierte es nun offenbar mit dem Mut der Verzweiflung. Eine Minute nach Wiederbeginn hätte der eingewechselte Andreas Gruber beinahe per Direktabnahme getroffen. Huskovic (57./59.) scheiterte anschließend zweimal an Rapid-Goalie Niklas Hedl. Nach dieser guten Phase der Austria verlief das Match dann wieder ausgeglichener, wobei Rapid generell die Intensität aus der ersten Hälfte vermissen ließ. Polster vergab in der 80. Minute noch eine Topchance für die Gäste.
Es blieb jedoch beim Stand, der schon zur Pause die Mehrheit der 26.000 Zuschauer und Zuschauerinnen erfreut hatte. Einziger Schandfleck: Nach Apfiff kam es im Innenraum des Weststadions noch zu unschönen Szenen. Rapid-Fans stürmten den Platz und warfen Pyrotechnik in Richtung Veilchen-Fankurve. Verletzt wurde dabei aber niemand.
(Quelle: salzburg24)