Sport

Kombinierer Berni Gruber holt historisches Gold bei WM

ABD0134_20150226 - FALUN - SCHWEDEN: Bernhard Gruber (AUT) jubelt im Ziel am Donnerstag, 26. Februar 2015, nach dem Langlaufbewerb der Nordischen Kombination in Falun. Die 50. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften finden vom 18. Februar bis 1. M?rz 2015, in Falun (Schweden) statt. - FOTO: APA/BARBARA GINDL
Veröffentlicht: 26. Februar 2015 15:48 Uhr
Kombinierer Bernhard Gruber hat am Donnerstag Österreichs erste Goldmedaille bei der Nordischen WM in Falun geholt. Der 32-jährige Salzburger verteidigte mit einer starken Laufleistung über 10 Kilometer seine Führung nach dem Springen von der Großschanze erfolgreich und sorgte damit auch für das erste WM-Einzel-Gold eines ÖSV-Kombinierers überhaupt.
Andre Stadler

Gruber setzte sich 11,9 Sekunden vor dem französischen Überraschungsmann Francois Braud und 14,9 vor dem Deutschen Johannes Rydzek durch. Es war das dritte Edelmetall für Österreich bei der WM 2015 nach zwei Bronzenen.

Gruber kann es gar nicht glauben

"Ich kann es noch gar nicht glauben, es ist so schön. Da kommen Emotionen hoch, ich habe Ganslhaut und mir ist heiß", meinte Gruber freudetrunken im Ziel.Mit einem 133-m-Flug, seinem besten Sprung bei der WM, hatte sich Gruber in die Poleposition für den Langlauf gehievt. Gemeinsam mit den Franzosen Braud und Jason Lamy Chappuis skatete er 30 Sekunden vor der großen Verfolgergruppe mit Magnus Moan (NOR), Bryan Flletcher (USA) und Rydzek an der Spitze.

Entscheidende Attacke kurz vor Schluss

"Ich hatte ein lässiges Gefühl und habe beim Start gemerkt, dass ich ein Eisen unter den Füßen habe", sagte Gruber, der sich meist hinter den zwei Tricolore-Athleten hielt. Die Verfolger kamen nie näher als rund 20 Sekunden heran und als Lamy Chappuis, der Olympiasieger von 2010, nach rund 8,5 km abriss, kam der große Auftritt des Pongauers.

"Ich habe gewusst, dass ich am letzten Hügel schnell bin", erklärte Gruber. Er attackierte wie schon auf dem Weg zu WM-Silber 2013 rund 1,4 km vor dem Ziel im letzten Anstieg, Braud vermochte nicht zu folgen. "Das ist mir heute wieder voll aufgegangen. Ich habe alles herausgelassen, was ich mir das ganze Jahr über erarbeitet habe. Ich habe hart darauf hingearbeitet. Es war brutal schwierig", meinte Gruber, der in der dreijährigen Zusammenarbeit mit Thomas Baumann in der Loipe enorm an Schlagkraft gewonnen hat..

Erstes Einzel-Gold für Kombinierer

Gruber war 2011 in Oslo bereits Mitglied des zweifach vergoldeten österreichischen Teams gewesen, nun schaffte er auch im Einzel den Sprung auf die oberste Stufe des Podests. Dem Gasteiner gelang, was großen Vorkämpfern wie Klaus Sulzenbacher, Felix Gottwald und Mario Stecher (jeweils WM-Silber) vorenthalten geblieben war.

Vor den Augen seiner Partnerin Margret und von dem ebenfalls am Vortag angereisten ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel erlebte Gruber die bisher schönsten Momente seiner Karriere. Und nahm bei der viertletzten Medaillenchance der Titelkämpfe viel Druck vom rot-weiß-roten Team.

Fünfte WM-Medaille für Berni Gruber

Großereignisse haben es dem Gewinner von bisher fünf Weltcupbewerben angetan. Die Goldene von Falun war schon seine insgesamt fünfte WM-Medaille (3-2-0), dreimal schaffte er es alleine in die Medaillenränge. Olympia-Bronze 2010 und WM-Silber 2013 ließ Gruber nun erneut von der Großschanze WM-Gold in Falun folgen. "Bernhard ist oft zwischen Genie und Wahnsinn, heute war er das Genie", meinte Cheftrainer Christoph Eugen und hatte wie Gruber nach dem Erklingen der Hymne bei der Blumen-Zeremonie im Ziel feuchte Augen.

Für die übrigen Österreicher waren Spitzenplätze schon nach dem Springen außer Reichweite. Sepp Schneider erreichte bei seinem Einzel-WM-Deüt den 13. Platz (+36,9). Christoph Bieler, der durch verpatzte Landung im Springen (129,5 m) wertvolle Zeit herschenkte, belegte den 19. Platz (59,3) knapp vor Lukas Klapfer (21./+1:25,3). (APA)

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(Quelle: salzburg24)

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