Eine unglaubliche Geschichte schrieb am Wochenende Marcel Stauffer. Der Salzburger Motocrosser stürzte im November bei einer Einführungsrunde in Italien und zog sich mehrere Brüche zu, darunter die ersten beiden Halswirbel und einen Brustwirbel. Die Karriere des 23-jährigen Nußdorfers (Flachgau) stand ohne Zweifel auf dem Spiel. Bleibende Schäden für sein fortlaufendes Leben drohten.
Umso beeindruckender sein Comeback auf zwei Rädern nach monatelanger und äußerst intensiver Reha. Bei der EMX2-Takt-Europameisterschaft im tschechischen Loket feierte Stauffer einen Doppelsieg und katapultierte sich eindrucksvoll zum Europameister.
"Lebensqualität" für Marcel Stauffer im Vordergrund
So richtig glauben konnte Stauffer seinen Erfolg auch am Montag im Gespräch mit S24 noch nicht. "Nach dem allem ist das natürlich extrem emotional für mich", sagte der frischgebackene Titelträger, der Ende vergangenen Jahres rund einen Monat im Krankenhaus verbracht hatte. "Ich wusste nicht, wie mein Leben weitergehen kann und ob ich den Weg zurück in den Sport finden werde", schilderte der Biker die wohl schlimmste Zeit seiner Karriere. Denn Stauffers Gedanken gingen weit über den Motocross-Sport hinaus. "Schließlich will man seinen Kindern irgendwann auch zeigen, wie man schwimmt oder mit Freunden Fahrrad fahren. Meine normale Lebensqualität zu erreichen, stand für mich im Vordergrund", erzählte er.
Aber auch das Sportliche hat der Motocross-Spezialist nie wirklich aus den Augen verloren, obwohl er immer wieder Zweifel hatte. "Natürlich hatte ich Zweifel, ob das wieder so wird, wie man sich das selber vorstellt. Ich wollte aber unbedingt mein altes Leben zurück. Deshalb ist dieser Erfolg für mich jetzt auch eine extreme Leistung, die ich für mich selbst erbracht habe", so Stauffer.
Eltern warten auf Europameister im Zielraum
Emotional war es aber nicht nur für den Rennfahrer selbst, sondern auch für seine Eltern, die den Youngster bei allen Rennen begleiten. "Meine Eltern waren im Zielraum. Ich bin natürlich sofort zu ihnen gelaufen, denn ich habe ihnen alles zu verdanken. Sie stehen immer an meiner Seite und unterstützen mich", richtete der KTM-Pilot innige Worte an seine Eltern, die ihn auch in Zukunft begleiten werden.
Salzburger Motocross-Ass steckt sich hohe Ziele
Denn nach dem EM-Titel hat sich der Nußdorfer bereits die nächsten Ziele gesteckt. Neben dem einen oder anderen Rennen peilt Stauffer auch die Weltmeisterschaft in der Eliteklasse an und will sich dann entscheiden, wohin die Reise in den kommenden Jahren gehen soll. "Jetzt gilt es aber erst einmal zu schauen, wo ich international stehe."
(Quelle: salzburg24)