Dramatischer hätte das Drehbuch für den Salzburger Para-Athleten Thomas Geierspichler nicht geschrieben werden können. Nachdem der Zug für den Anifer beim Para-Grand-Prix in Paris am Freitag eigentlich schon abgefahren war, gab ihm die Rennleitung noch einmal die Chance, das geforderte Limit von 1:03,44 Minuten zu erreichen. Mit Erfolg: Am Ende sicherte sich Geierspichler das Ticket für den Paralympics-Zug und schrieb ein befreiendes "Halleluja" unter seinen Instagram-Post.
Geierspichler kann Ergebnis in Paris "immer noch nicht glauben"
Nach einem Crash mit dem Kanadier Anthony Bouchard durfte Geierspichler ungewohnterweise in einer anderen Kategorie starten und fuhr eine Bestzeit. Der Salzburger blieb sogar um 1,1 Sekunden unter der geforderten Zeit. "Das war wirklich das Rennen meines Lebens. Ich kann es immer noch nicht glauben", sagte der 48-Jährige am Samstag im SALZBURG24-Interview. Damit hat der Flachgauer seine Hausaufgaben für die Paralympics 2024 in Paris gemacht. Ob er im Sommer tatsächlich auf der Rennbahn in der französischen Hauptstadt sein wird, ist allerdings noch offen. "Wir haben keine fixen Startplätze, das ist das Problem. Der Prozess ist wirklich schwierig. Mir bleibt nicht viel über, außer beten und hoffen. Es ist wirklich ein absolutes Gefühlschaos", gab Geierspichler zu.
Salzburger muss auf Fixplatz weiter warten
Ob es für den 48-jährigen Para-Athleten die letzte Chance ist, am größten Sportereignis der Welt teilzunehmen? "'Jetzt oder nie' war noch nie mein Motto. Ich lebe im Moment und versuche, Visionen zu verfolgen. Das gibt mir die nötige Energie und treibt mich an. Wenn es nicht klappt, greife ich für Los Angeles 2028 wieder an. Rückschläge gehören dazu", rechnet der Goldmedaillengewinner von 2004 und 2008 mit allem.
Was die Entscheidung betrifft, muss sich der Rennrollstuhlfahrer noch ein paar Tage gedulden. Gewissheit wird der Salzburger Ende Juni haben, wenn das Olympische Komitee die letzten Fixtickets verteilt.
(Quelle: salzburg24)