Seit mittlerweile zwei Jahren pritschen und baggern die Toros in Österreichs höchster Volleyball-Spielklasse, ein drittes soll nach den Playoffs um den Klassenerhalt folgen. Doch nach der Ligareform sind ab kommender Saison nur noch acht statt wie bisher zehn Teams spielberechtigt. "Wir erwarten deswegen sechs Endspiele, es wird mächtig knistern", sagt Toros-Chefcoach Schiefer im SALZBURG24-Interview. Drei dieser Spiele steigen im Sportzentrum Nord in Salzburg-Liefering, die Hoffnungsrunde beginnt am 4. März mit dem Heimspiel gegen Enns.
VC Salzburg begeistert durch Kampfgeist
"Meine Mannschaft hat einen enormen Kampfgeist, gibt sich nie auf und begeistert damit die Zuschauer – wir freuen uns auf enge und spannende Fights in der Hoffnungsrunde", so Schiefer. Gegen die Playoff-Gegner Enns, Ried und Weiz haben die Toros im Grunddurchgang jeweils einmal gewonnen und verloren. Gegen die Steirer verloren die Toros zuletzt im Cup-Halbfinale, doch der 39-jährige Volleyball-Trainer schaut zuversichtlich in die Zukunft: "Beim 'Final Four' haben wir immens wichtige Erfahrungen sammeln und auch am Teambuildung arbeiten können." Die Mannschaft um die beiden Moser-Brüder und Beachvolleyball-Staatsmeister Florian Schnetzer ist im Schnitt Anfang 20 Jahre alt, nur Berni Strauß ist mit seinen 41 Lenzen der Oldie im Team.
Toros gehen "österreichischen Weg"
"Wir sind ein sehr junger Verein und müssen noch in einige Strukturen, wie die allgemeine Organisation rund um den Spieltag und Professionalisierung des Trainerteams, investieren", meint Schiefer. Zum ehemaligen Namensgeber des VC Salzburg, dem Musischen Gymnasium, gibt es weiterhin eine enge Kooperation im Nachwuchsbereich. Ziel der Toros ist es nicht nur weiterhin gesund wirtschaftlich und sportlich zu wachsen, sondern auch vornehmlich mit jungen Österreichern in der Bundesliga zu spielen. Schiefer ist davon überzeugt: "Wir gehen den österreichischen Weg, um bewusst Talente aus der Region auszubilden, ihnen eine Plattform zu geben und auch für höhere Aufgaben zu empfehlen." Nicolai Grabmüller gilt dafür als Paradebeispiel. Nach dem Wechsel zum Top-Club UVC Graz hat es der Nationalspieler mittlerweile in die deutsche Bundesliga zum TSV Herrsching geschafft.
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Schiefer: "Ohne Geld kommst nicht weiter"
Ausländische Spieler, wie bei anderen Teams üblich, wird es in naher Zukunft nicht bei den Salzburgern geben. "Auch wenn es sich budgetär ausgehen würde, einen Legionär zu bezahlen, würde ich das nicht als erste Option wählen. Zuerst wäre es wichtig in Vereinsstrukturen zu investieren." Um Geld geht es den Trainern, Spielern und Funktionären bei VC Salzburg nicht. Die Toros haben im Vergleich zu allen anderen Bundesligisten den kleinsten finanziellen Spielraum, brauchen zwingend starke wirtschaftliche Partner für den nächsten sportlichen Schritt. "Ohne Geld kommst du nicht weiter, egal in welchem Sport", weiß Coach Schiefer.
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Große Volleyball-Familie in Salzburg
Der gebürtige Kuchler ist trotz der immer wiederkehrenden Turbulenzen, genauso wie seine Spieler, hochmotiviert: "Volleyballer sind oftmals Idealisten, gepaart mit der Freude und Motivation zum Sport. Wir haben eine super Truppe, die das alles mitbringt. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs."
Die Zusammenarbeit mit dem Salzburger Volleyballverband funktioniere laut Schiefer sehr gut. Auch mit den Vereinen aus der Region stehe man in Kontakt, die Trainer tauschen sich regelmäßig untereinander aus. Mit den PSVBG-Damen spielt eine weitere Salzburger Mannschaft in der Bundesliga, die PSVBG-Herren sind ebenso wie der TV Oberndorf und UVV Seekirchen in 2. Bundesliga aktiv. Es tut sich also einiges in der Salzburger Volleyball-Familie.
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(Quelle: salzburg24)