Zum fünften Mal stehen sich Red Bull Salzburg und Bozen in einer Playoff-Serie der Eishockey-Liga gegenüber. Am Dienstagabend fiel im Volksgarten der Startschuss zum Halbfinale, das die Bullen zum ersten Mal in ihrer Geschichte zum Auftakt für sich entscheiden konnten und mit 3:1 die Oberhand behielten. Denn 2014, 2018, 2023 und in der vergangenen Saison mussten sich die Salzburger im ersten Duell einer Best-of-Seven-Serie gegen die Füchse geschlagen geben.
"Natürlich ist es schön, dass wir den ersten Sieg einfahren konnten. Jetzt gilt es darauf aufzubauen. Klar ist aber auch, dass wir von Spiel zu Spiel schauen müssen. Jedes Spiel beginnt bei Null und wir alle wissen, wie stark Bozen zu Hause sein kann. Darauf müssen wir auf jeden Fall vorbereitet sein", meinte Torschütze Ali Wukovits nach dem Spiel in der Mixed Zone. Das erste Auswärtsspiel im Halbfinale findet am Freitag in der Palaonda Bozen statt, wo den Salzburgern allein schon aufgrund der elektrisierenden Stimmung in der rappelvollen Arena gehöriger Gegenwind droht.
Meisterliche Statistik: Red Bull Salzburg im Mitteldrittel im Torrausch
Hoffnung auf den zweiten Sieg könnte trotz der Ausfälle der beiden Top-Verteidiger Ryan Murphy und Chay Genoway ein bärenstarkes Mitteldrittel machen. Denn von insgesamt 15 gespielten Playoff-Dritteln drehte der Meister vor allem in den zweiten 20 Minuten auf. Von den 15 erzielten Toren fielen elf im zweiten Abschnitt. "Wir hatten im Grunddurchgang viele Probleme im zweiten Drittel und das war auch ein Thema in der Kabine. Das haben wir jetzt viel besser in den Griff bekommen", erklärte "Wuko" die auffälligste Statistik der Bullen im Titelkampf.
Youngsters treten bei Eis-Bullen "in große Fußstapfen"
Auch wenn bei den Salzburgern noch längst nicht alles rund läuft und man sieben Minuten Überzahl nicht nutzen konnte, glänzte nach einer turbulenten Woche rund um den Rauswurf von Stürmer Andrew Rowe das Kollektiv der Mannschaft, sprangen mit Lukas Hörl, Philipp Wimmer und Luca Auer einmal mehr die Youngsters in die Bresche. "Sie zeigen eine starke Leistung und treten in große Fußstapfen. Wurscht wann", lobte Wukovits seine jungen Teamkollegen.
Für einen älteren Kollegen steht am Freitag (19.45 Uhr) wieder einmal ein ganz besonderes Auswärtsspiel auf dem Programm: Mit Peter Hochkofler steht ein gebürtiger Bozner im Kader von Headcoach Oliver David. Der 30-jährige Stürmer ist aus Sicht der Bozner Fans so etwas wie das schwarze Schaf der Bullen und wird in der norditalienischen Industriestadt fast 60 Minuten lang ausgepfiffen. Vor Spielen oder Serien gegen die Füchse blockt der Rechtsschütze zudem Medienanfragen ab.

Bei den Bullen genießt Hochkofler dennoch einen außerordentlich wichtigen Status, der ihm vor einigen Jahren auch einen besonderen Spitznamen einbrachte. Denn an seinem Kabinenplatz leuchtet neben seiner Rückennummer 26 auch der Name "Ziege" auf. Ein Spitzname, wie er verriet. "Der Name ist eigentlich schon alt und wurde mir noch zu Zeiten von Manuel Latusa und Matthias Trattnig verpasst", schmunzelte der Südtiroler kürzlich im Gespräch mit SALZBURG24 in Szekesfehervar. Wie es dazu kam? Noch vor wenigen Jahren pflegten die Salzburger das Ritual, gemeinsam auf den Untersberg zu gehen. Während die einen dabei ordentlich ins Schwitzen kamen, glich die Bergtour für Peter Hochkofler einem gemütlichen Abendspaziergang. Ganz anders also als das, was den Stürmer und die anderen Eis-Bullen am Freitag in Bozen erwartet.
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(Quelle: salzburg24)