Bei fünf ihrer sechs EM-Teilnahmen kamen Ziegler/Kiefer in die Top Ten, beste Platzierung war Rang sechs vor zwei Jahren in Premstätten. Diesmal hat die Platzierung aber nicht oberste Priorität. "Wenn wir so laufen wie im Training, dann wird etwas Gutes rausschauen", sagte Kiefer vor der am Sonntag erfolgten Abreise nach Estland der APA - Austria Presse Agentur. Es gelte, Sicherheit zu gewinnen. In dieser Saison liefen sie bisher nur zwei Wettkämpfe. Der Hauptgrund dafür lag in einer Entzündung der Muskelansätze in Kiefers Hüftbereich. "Seit der Vorbereitung auf den Grand Prix Ende November in Russland haben wir aber keine größeren Trainingsausfälle mehr gehabt", verriet er.
Letzte Auftritte bei Titelkämpfen
Wichtig sei, dass die Programme nun oft genug gelaufen worden seien. "Diese Wiederholungen haben wir gebraucht". Eher sei aus dem Kopf zu bekommen, dass nun der jeweils letzte Auftritt bei Titelkämpfen komme. Wegen der Gedanken daran sei bei den nationalen Meisterschaften im Dezember in Graz das Kurzprogramm schiefgegangen. Als Konsequenz daraus haben die 27-Jährige und der 31-Jährige danach speziell getrachtet, sich nur auf die Programme und sich selbst zu fokussieren.
Trainingsmittelpunkt in Salzburg
Die Entscheidung, den Trainingsmittelpunkt von Berlin nach Salzburg zu verlegen, sei jedenfalls richtig gewesen, so Kiefer. In der deutschen Hauptstadt habe es Probleme mit der Eisqualität gegeben und auch die besonders für ihn wichtige Behandlung sei nun besser gewährleistet. "Die Beschwerden sind gemanagt", sagte der mit Ziegler WM-Elfte 2021. "In Salzburg habe ich die Betreuung fast jeden Tag. Ich mache sehr viel Ausgleichstraining, werde es auch nach der Karriere behandeln lassen müssen."
25 Paare bei Europameisterschaften
Mit 25 Paarlauf-Duos sind so viele gemeldet wie bei Europameisterschaften noch nie in der EM-Laufbahn von Ziegler/Kiefer. Die Top 16 erreichen die Kür. Bei den Frauen und Männern sind 38 bzw. 36 Aktive genannt, für Österreich streben der 29-jährige Tiroler Maurizio Zandron und die 18-jährige Olga Mikutina beim jeweils zweiten EM-Antreten die Entscheidung der Top 24 an. Für die Vorarlbergerin sollte das kein Problem sein, den Olympia-Quotenplatz hatte sie mit WM-Rang acht souverän gelöst.
EM-Auftritt als Olympia-Test
Vom nationalen Verband hatte Mikutina schon im Sommer die Zusicherung erhalten, dieses Ticket auch selbst wahrnehmen zu dürfen. Unerwartet unterlag sie dann bei den Staatsmeisterschaften der Oberösterreicherin Stefanie Pesendorfer, Mikutinas Saison-Vorbereitung war aber von einer Entzündung des rechten Kniegelenks beeinträchtigt gewesen. Für sie ist ihr EM-Auftritt auch ein letzter Olympia-Test. Zandron wiederum erhielt für die EM gegenüber Staatsmeister Luc Maierhofer den Vortritt.
Der gebürtige Italiener beginnt die EM in der "Tondiraba Ice Hall" aus österreichischer Sicht am Mittwoch (ab 10.25 Uhr MEZ), Ziegler/Kiefer laufen ihr Kurzprogramm ab 17.45 Uhr. Die beiden Kür-Entscheidungen sind für Freitag (17.00) bzw. Donnerstag (18.00) angesetzt. Mikutina ist am Donnerstag (10.05) und bei Aufstieg am Samstag (17.30) an der Reihe. Unter den 31 Eistanz-Paaren ist Österreich nicht vertreten. Im Vorjahr sind die Europameisterschaften in Zagreb corona-bedingt ausgefallen.
(Quelle: apa)