Der als Weltcup-Kugelgewinner feststehende Manuel Feller hat die Saison mit einem zweiten Platz im Slalom beendet. Der Tiroler fuhr damit in allen zehn Slalomrennen in die Top Fünf. Beim alpinen Finale in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) siegte am Sonntag Timon Haugan, der für den ersten norwegischen Herrenerfolg in diesem Winter sorgte. Feller hatte 0,40 Sekunden Rückstand, Dritter wurde der Deutsche Linus Straßer (+0,44).
Manuel Feller feiert "größten Erfolg" in Saalbach
"Es ist einfach wunderbar, speziell vor Heimpublikum", sagte Manuel Feller, der einen großen Dank an all seine Fans richtete, die ihn in diesem Winter und über all die Jahre unterstützt haben. "Es ist das Beste, das man sich vorstellen kann. Unglaublich, was will man mehr. Wenn man ein Drehbuch schreiben würde, dann würde man es wahrscheinlich so schreiben. Dass ich meinen größten Erfolg zu Hause in Österreich feiern kann, nur wenige Kilometer Luftlinie von meinem Heimatort entfernt, ist unglaublich. Mit so vielen lieben Freunden, Familie und Bekannten ist es einfach am schönsten."
Dieser Triumph stehe definitiv über WM-Silber von 2017, denn "Eintagesrennen sind ganz was anderes, als in der ganzen Saison der Beste der Welt zu sein".
Schnaps-Sager vom Kristallkugel-Gewinner
Unter den 13.600 Fans waren auch viele aus der näheren Heimat des Fieberbrunners. Sogar die Oma war gekommen, um ihren Enkel live beim Stemmen der Kristallkugel anzufeuern. Neben den Geburten seiner beiden Kinder sei das "sicher einer der schönsten Momente in einem Leben" gewesen.
Der 31-Jährige gewann die Disziplinenwertung im Slalom mit 189 Punkten Vorsprung auf Straßer und kündigte einen Party-Marathon an. Mit "ich bin Tiroler und trinke jeden Schnaps" verwandelte er die Zielarena in Saalbach-Hinterglemm in ein Tollhaus.
Fellers Freunde machen Saalbach unsicher
Und um ihn noch einmal mit langen Haaren zu sehen und mit ihm seinen größten sportlichen Triumph zu feiern, hätten sich viele seiner Freunde den Montag frei genommen, so Feller. Saalbach könne sich auf eine feuchtfröhliche Party einstellen. "Bei mir müssen sie sich weniger anschnallen als bei meinen Freunden. Ich hoffe, dass sie noch fit sind, wenn ich komme. Für dieses Fest habe ich mein ganzes Leben lang trainiert."
ÖSV-Star trauert um Freund
Mitten im Jubel zeigte "Felli", wie ihn seine Freunde nennen, Emotionen. Vor allen Fans und laufenden Kameras nahm er sich einen kurzen Moment Zeit, um seines verstorbenen Freundes zu gedenken. Sein Name "Mathi", wie sein Kumpel hieß, verstarb vor eineinhalb Jahren und fand mit einem Schriftzug im Schnee einen besonderen Platz. "Seine beiden Brüder, die auch sehr gute Freunde von mir sind, sind auch hier. Ich bin mir sicher, Mathi wäre heute auch hier gewesen." Er habe den 31-Jährigen sehr geprägt und zu dem gemacht, was er heute ist.
Bei den Interviews danach wurde er emotional und vergoss auch die eine oder andere Träne. Sein Kumpel habe mit Skifahren nicht viel zu tun gehabt, "er war mehr Skater und Snowboarder", erklärte Feller. "In der Musik hat er mich sehr geprägt, und er war der Zusammenhalt von unserem ganzen Freundeskreis."

"Felli" spendet Haarpracht und startet Party-Marathon
Nach den diversen Medienterminen und weiteren Verpflichtungen trennte sich Feller im Hotel noch von seiner Haarpracht. Bis auf wenige Millimeter wurde die Mähne des Familienvaters zusammengestutzt. "Es ist eine sehr private Geschichte, die wir bei einer kleinen internen Feier im Hotelzimmer unserer Physios zelebrieren. Ich habe das vor viereinhalb Jahren schon gemacht, dass ich meine Haare für eine Echthaarperücke gespendet habe. Mein Physio hat das auch am Plan gehabt, der hat ziemlich die gleiche Länge wie ich. Da haben wir gesagt, wir könnten das ja zusammen machen."
Feiern werde er ausgiebig, das hatte er schon im Vorfeld angekündigt. "Wenn nicht das, was dann?", stellte Feller eine rhetorische Frage. " Wenn der Tag so lange ist, man eigentlich wenig zum Essen kommt und dann gleich einmal mit vollem Karacho in so eine Party reinstartet, kann die auch sehr schnell vorbei sein."
Mit dieser Topform knapp ein Jahr vor der Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm ist Manuel Feller unweit seiner Heimat der nächste große Coup zuzutrauen.
Bildergalerien
(Quelle: apa)