"Erstmals habe ich exklusive Ski für mich", strahlt Meilinger beim Interview mit SALZBURG24. Gemeinsam mit Atomic tüftelte die 28-Jährige etwa ein Jahr lang am "perfekten Buckelpisten-Ski". Die ehemalige Alpinski-Rennfahrerin ist eine Quereinsteigerin und kämpfte sich jahrelang alleine durch. Deshalb ist die Freude über die Kooperation nun besonders groß: "Ich bin irrsinnig dankbar und glücklich über diese Unterstützung. Schon als Kind stand ich auf Atomic-Skiern."
Riesenfreude über neue Ski
Auch beim Design der neuen Bretter konnte Meilinger ihre Ideen einbringen. Auf konventionellen Moguls-Skiern sei es bisher nicht möglich gewesen, den Schwung mitzunehmen oder auf normalen Pisten zu fahren. Schon nach den ersten Schwüngen habe die Olympia-Starterin von 2018 gespürt, dass "es die Richtigen sind. Ich freue mich schon darauf, die neuen Ski im Winter auszuprobieren."
Buckelpisten-Saisonstart in Skandinavien
Und der Winter wird nun offiziell eingeläutet. Nachdem die 28-Jährige die letzten Tage in ihrer Heimat in Mühlbach am Hochkönig (Pongau) verbrachte, geht es am heutigen Freitag mit dem Flugzeug nach Stockholm. Im Anschluss fährt der kleine Tross zum Trainingscamp nach Idre, wo am 24. November ein erstes FIS-Rennen stattfindet.
Meilinger: "Dort können wir die Puzzleteile aus dem Sommer verbinden und endlich einen kompletten Lauf auf Schnee üben. Darauf bin ich schon sehr gespannt." Am darauffolgenden Wochenende wird es in Ruka (Finnland) erstmals ernst, für die Pongauerin "eine gute Standortbestimmung". Der Weltcup startet – wie bei vielen anderen Winterdisziplinen – am ersten Dezember-Wochenende. Vor Weihnachten findet noch ein Weltcup in China statt. Auf den Stopp in Fernost freue sie sich am meisten. "In China taugt es mir besonders, dort fahre ich oft gute Ergebnisse ein." Im neuen Jahr geht es noch in die USA, nach Kanada, Japan, Kasachstan und Russland.
Eine Neue im kleinen Team
Seit nunmehr einigen Monaten ziehen Meilinger und ihr Coach Ales Span keine einsamen Kreise mehr, denn die Vorarlbergerin Gina Pfeiffer ist im Sommer zum Duo dazu gestoßen. "Wir ergänzen und verstehen uns sehr gut", sagt Meilinger über ihre neue Kollegin, die sie zeitweise auch im Winter begleiten wird. "Das bringt natürlich auch den Vorteil mit sich, dass wir uns die Trainerkosten teilen können."
Hartes Training am Kitzsteinhorn
Aufgrund der Schneemassen aus dem letzten Winter konnte Meilinger gemeinsam mit dem US-Nachwuchsteam noch bis Mitte Juli am Kitzsteinhorn trainieren. Während die anderen Länder ihr Trainingslager in Übersee aufschlugen, wich Meilinger aus Kostengründen im Sommer in einen Trampolinpark aus, schuftete für ihre Kondition in Kroatien und absolvierte das Technik-Training am Hintertuxer Gletscher in Tirol. Zum Abschluss ging es zur Schanze an den Faaker See: "Wir haben viel am Sprung gearbeitet, das hat sehr gut funktioniert."
Wegen der noch milden Temperaturen im Herbst konnte die 28-Jährige erst Mitte Oktober wieder zurück ans Kitzsteinhorn. Dort baute sie mit ihrem Coach vier Schanzen auf Depotschnee und verbrachte dort – zum Teil gemeinsam mit Trainingsgruppen aus Deutschland und Tschechien – jeden Tag von früh bis spät. "Ich will heuer die gesamte Weltcup-Tour fahren und möchte die Top-16 erreichen", erklärt Meilinger.
Fitness-Übungen mit Meilinger
Neben einigen Partnern und Unterstützung des Landes-Skiverbands hat Meilinger mit "BradFit" nun eine eigene Fitness-App entwickelt, die Firma ist gleichzeitig der Kopfsponsor der ambitionierten Buckelpisten-Fahrerin. "Damit wird es bald möglich sein, von mir und meinem Coach erstellte Trainingspläne zu verfolgen und sich im Winter fit zu halten." Und nicht nur auf der Buckelpiste ist das Salzburger Sport-Ass umtriebig: Seit Mitte Oktober belegt Meilinger den Lehrgang Sportjournalismus an der Uni Salzburg.
(Quelle: salzburg24)