Freude und Stolz ja. Verfrühte Euphorie nein: Eishockey-Meister Red Bull Salzburg zeigte in den ersten drei Viertelfinalspielen gegen Fehervar AV19 zumindest zwei Glanzleistungen. Nach einem Stotterstart mit Happy End zum Auftakt folgten zwei Zu-Null-Siege in Ungarn und zu Hause an der Salzach. Mit einer 3:0-Serienführung im Rücken reisen die Bulls am Samstag nach Szekesfehervar, wo am Sonntag (16 Uhr) der Sweep und damit der vorzeitige Halbfinaleinzug fixiert werden kann.
Oliver David bremst Euphorie mit amerikanischem Sprichwort
Salzburgs Cheftrainer Oliver David hielt nach dem überzeugenden und dominanten 2:0-Erfolg am Freitag in Spiel drei allerdings den Ball flach bzw. die Scheibe tief und beantwortete die Frage, ob man am Sonntag den Deckel auf die Best-of-Seven-Serie machen wolle, mit einem amerikanischen Sprichwort. "Wir sollten die Küken nicht zählen, bevor sie geschlüpft sind", sagte der Kalifornier, der seine Mannschaft trotz zuletzt 120 Minuten Playoff-Eishockey ohne Gegentor ebenso warnte wie Verteidiger Ryan Murphy. "Wir brauchen mindestens wieder eine Leistung wie in Spiel drei", sagte der angeblich in München gefragte kanadische Abwehrspezialist nach der Partie in der Mixed Zone.
Top-Linien lassen Salzburg-Express durch Playoff-Viertelfinale rollen
Hoffnungsträger für den fixen Aufstieg dürften neben einem gut aufgelegten Bullen-Schlussmann Atte Tolvanen auch die ersten beiden Sturmlinien sein. Während die Paradereihe um Kapitän Thomas Raffl, Peter Schneider und Playoff-Monster Benjamin Nissner pünktlich zu den Titelkämpfen abliefert und für fünf der bisher sechs Salzburger Playoff-Tore verantwortlich war, kommt auch die zweite Reihe um Andrew Rowe, Nikolaus Kraus und Scott Kosmachuk immer besser in Fahrt. Letzterer erzielte im zweiten Viertelfinalspiel am Dienstag das goldene Tor zum 1:0-Sieg der Bulls und wirbelte auch gestern wieder durch die ungarische Defensiv-Zone.
Sollte der Meister am Sonntag verlieren, wäre die Entscheidung um das Halbfinal-Ticket zunächst auf Dienstag (19.15 Uhr) vertagt. Dass sich die Mozartstädter den Aufstieg noch nehmen lassen, ist angesichts einer 3:0-Serienführung und vier Matchpucks aber eher unwahrscheinlich. Für ein Eishockey-Wunder bräuchten die Ungarn vier Siege in Folge. "Jetzt sind Mentalität und Qualität gefragt. Nur mit Herz gewinnt man in den Playoffs keine Serie", klagte Fehervars Cheftrainer David Kiss.
(Quelle: salzburg24)