Damit haben wohl die wenigsten gerechnet. Oder doch? Mit einer rasanten Fahrt sicherte sich Mirjam Puchner am Mittwochvormittag das Ticket für die WM-Abfahrt, die am Samstag vor knapp 15.000 Zuschauer:innen im Glemmtal über die Piste gehen wird. Dass ihr der Zwölferkogel liegt, ist bekannt. Dass sie aber eine solche Zeit und Platz eins auspackt, überrascht nach den letzten Ergebnissen und dem grippalen Rückschlag vorletzte Woche aber doch. "Ich habe ein gutes Gefühl. Am besten frieren wir das Ergebnis jetzt ein und tauen es zur Abfahrt wieder auf", strahlte die 32-Jährige nach ihrer Fahrt im Zielhang.
Puchner: "Man braucht eine gewisse Lockerheit"
Um das Ergebnis am Wochenende zu unterstreichen, braucht es eine gewisse innere Ruhe. "Natürlich muss man angespannt sein, aber man darf sich auch nicht zu viel Druck machen. Man braucht auch eine gewisse Lockerheit. Man muss sich von oben an bis ins Ziel durchkämpfen", warnte Puchner davor, sich im Vorfeld zu viele Gedanken zu machen. Während Speed-Ass Conny Hütter der Lokalmatadorin ebenfalls zutraut, "vorne mitzufahren", gab es nach dem Abfahrtstraining der Damen auch Lob vom Cheftrainer.
Salzburgerin hat am Zwölferkogel "Stärke gezeigt"
Denn Roland Assinger sprach im Interview mit SALZBURG24 auch von der mentalen Stärke Puchners, dürfe man die zuletzt schwierige Zeit nicht vergessen. "Ihr Ergebnis zeugt von Stärke. Ich freue mich sehr für sie, wie sie das heute gemacht hat und wie sie sich für die Abfahrt qualifiziert hat", so der 51-Jährige. "Miri" (Anm. Puchner) habe sich gut aus dem Tief herausgemausert.

Vor allem die Piste lässt den Kärntner hoffen, dass die Pongauerin in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) ihr starkes Ergebnis wiederholen kann. "In den Flachstücken mit ihrer sehr guten aerodynamischen Position kann sie sich dort mit einer gewissen Sensibilität sehr gut präsentieren. Sie kann auch die ganzen Wellen und Übergänge gut nutzen. In der Qualifikation hat sie das schon einmal gut gemeistert", so der Cheftrainer weiter. Das erste "Hakerl" von Mirjam Puchner sei damit gesetzt.
ÖSV-Athletin rechnet mit viel Unterstützung bei Abfahrt
Unterstützt wird sie derzeit noch von ihrem Papa und Ehemann. Beim Abfahrtsrennen am Samstag dürften sich aber schon mehr Puchner-Fans auf den Weg ins hintere Glemmtal machen. "Da werden sicher noch mehr kommen und mich anfeuern", freut sich Puchner schon jetzt auf eine elektrisierende Stimmung am Zwölferkogel, wo am Donnerstag und Freitag die Super-G-Rennen der Damen und Herren auf dem Programm stehen.
Puchner verpasst Super-G: "Natürlich tut es weh"
Für diesen Speed-Kader wurde Puchner allerdings nicht nominiert. "Natürlich tut es weh, bei einer Heim-WM Rennen zu verpassen, aber das ist in Ordnung, denn die anderen haben es sich mehr verdient und die sportliche Leistung ist einfach entscheidend", nimmt die ÖSV-Athletin die Entscheidung zur Kenntnis. Immerhin bleibt dann mehr Zeit und Kraft, um sich bestmöglich auf eine möglichst große Überraschung in der Abfahrt zu konzentrieren.
(Quelle: salzburg24)